DAT-Barometer

DAT-Barometer: Das Image von Tesla wandelt sich

DAT-Barometer: 34 Prozent aller Neuwagenkäufer würden ein BEV wählen. Das Image von Tesla befindet sich im Wandel.

Hohe anstehende Reparaturkosten sind für viele Autobesitzer ein Grund, sich einen Neuwagen kaufen zu wollen. Sie tendieren dann mehr zu rein elektrischen Pkw, wie die Deutsche Automobil-Treuhand (DAT) in ihrem aktuellen DAT-Barometer herausgefunden hat. Und eine weitere Erkenntnis: Das Image von Tesla hat sich stark gewandelt.

Der Pkw-Markt hat sein erstes Quartal 2025 mit gemischten Vorzeichen abgeschlossen: Gebrauchtwagenmarkt auf Vorjahr, Neuwagenmarkt leicht darunter. Nun kommt es also auf diejenigen Menschen an, die kurz vor einem Autokauf stehen. Für sie gilt es, die passende Antriebsform im passenden Pkw zu finden. Soviel vorab: Etwas mehr Privatpersonen tendieren zu einem Neu- als zu einem Gebrauchtwagen.

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Was beide vereint, ist aber der Hauptgrund für den Autokauf: hohe anstehende Reparaturkosten und die damit nicht mehr gegebene Wirtschaftlichkeit des bisherigen Pkw. 44 Prozent aller Gebrauchtwagenkaufplaner und damit nochmals mehr als 2024 (39%) gaben dies als Hauptgrund an. Bei den Neuwagenkäufern waren es aktuell mit 27 Prozent zwar deutlich weniger, aber auch dies bedeutet eine spürbare Steigerung zum Vorjahr (+4 Prozentpunkte). Die Signale sind somit deutlich: Die über die letzten Jahre gestiegenen Reparaturkosten gepaart mit einem deutlich gealterten Fahrzeugbestand lässt die Menschen in die Anschaffung eines Neuwagens oder neuen Gebrauchtwagens investieren, die es sich leisten können.

Neuwagen statt Reparaturkosten

Dies mag gut für die Verkaufszahlen sein, es zeigt aber auch eine Entwicklung, die in den kommenden Jahren noch dramatische Folgen haben kann. Wenn Reparaturkosten überhandnehmen, ist die Mobilität vieler Menschen nicht mehr gesichert. Dass schon jetzt speziell bei den Gebrauchtwagenkäufern das Geld nicht mehr in dem Maße vorhanden ist, zeigt deren Finanzierungsabsicht, die deutlich höher ist als bei den Neuwagenkaufplanern.

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Beachtlich ist laut DAT-Barometer auch die Tendenz von Neuwagenkäufern zu rein elektrischen Pkw (BEV): 34 Prozent der Neuwagenkaufplaner würden derzeit zu einem rein batterieelektrischen Pkw greifen. Dies ist erneut eine, wenn auch nur leichte Steigerung zum Vorjahr (2024: 33%; 2023: 26%). Wer aktuell zu einem Gebrauchtwagen tendiert, der sieht vor allem einen Benziner als erste Wahl (42%). BEV rücken bei dieser Gruppe mit 12 Prozent deutlich seltener in den Fokus. Auffällig bei den Gebrauchtwagenkaufplanern ist die wieder gestiegene Absicht, einen PHEV zu kaufen (20%; 2024: 13%), während Diesel-Pkw mit 18 Prozent leicht darunter liegen. Bei Neuwagenkaufplanern kommen die PHEV mit 24 Prozent nach den Benzinern auf den dritten Rang der präferierten Motorarten.

Tesla: Drastische Veränderung

Interessant bleibt die Sicht auf E-Mobilität und dort speziell auf die Marke Tesla. Hier macht sich eine drastische Veränderung auf das Image dieser Marke bemerkbar. Fragt man alle Pkw-Kaufplaner, ob sich ihre Einstellung gegenüber Tesla in den vergangenen sechs Monaten verändert habe, antworteten 44 Prozent mit „nein“, während über die Hälfte (51%) dies bejahte. Betrachtet man diese Ja-Sager genauer und fragt, wie sich deren Einstellung im letzten halben Jahr geändert habe, so erhält man folgendes Ergebnis: 72 Prozent dieser Teilgruppe bestätigen, dass ihre Einstellung nun „sehr negativ“ sei, weitere 16% sagten „etwas negativer“. Diejenigen, bei denen sich die Einstellung zu Tesla zum Positiven geändert hat, lagen bei 7 Prozent („etwas positiv“) und 5 Prozent („sehr positiv“).

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Tesla ist für 50 Prozent der Pkw-Kaufplaner keine Kaufoption: Alle Pkw-Kaufplaner wurden ferner dahingehend befragt, wie sie die Kaufwahrscheinlichkeit eines Tesla im Vergleich zu vor sechs Monaten derzeit einordnen würden. Bei 12 Prozent aller Befragten ist die Wahrscheinlichkeit eher oder deutlich gestiegen. 24 Prozent sehen die Situation unverändert. Damit tendieren 36 Prozent aller Befragten weiterhin zu einem Tesla. 14 Prozent gaben zu Protokoll, dass die Kaufwahrscheinlichkeit eher/deutlich gesunken sei. 25 Prozent sagten, Tesla käme heute definitiv nicht mehr infrage. Weitere 25 Prozent bestätigten, dass auch vor sechs Monaten ein Tesla definitiv nicht infrage gekommen wäre. Titelfoto: SP-X

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