Fiat Grande Panda

Fiat Grande Panda: Auf der Retro-Welle

Fiat ist mit dem Grande Panda zurück im Segment, in dem zuvor Uno und Punto vertreten waren. Es gibt ihn auch als Stromer.

Multi-Energie-Plattform heißt die technische Stellantis-Basis, die mehrere Antriebsmöglichkeiten erlaubt. Profitiert davon haben bereits Opel und Citroen, die wie Alfa Romeo, DS, Jeep und Peugeot seit einiger Zeit ebenfalls unter dem Konzerndach beheimatet sind. Und jetzt also Fiat mit dem 3,99 Meter langen, 2,02 Meter breiten und 1,57 Meter hohen Grande Panda, der einen Radstand von 2,54 Metern aufweist und wie andere Hersteller die Retro-Welle reitet.

Fiat Grande Panda
Klassischer Kleinwagen: Fiat Grande Panda. Fotos: FIat

Die E-Version wird von einem 83 kW (113 PS) starken Elektromotor über die Vorderräder angetrieben. Eine Leistung, die nicht nur für den Stadtverkehr, sondern auch bei der Fahrt über Land allemal ausreichend ist. Fahrwerkstechnisch haben die Entwickler dem Komfort Vorrang gegeben. Das passt gut zu einem Fahrzeug, das vor allem für den Einsatz im urbanen und stadtnahen Bereich gedacht ist. Und so ist auch die Größe der Antriebsbatterie entsprechend ausgelegt. Die 44 kWh sollen laut Hersteller eine Reichweite von 320 Kilometern nach der WLTP-Norm ermöglichen. In der Realität werden es dann – je nach Fahrweise und Außentemperaturen – eher 250 Kilometer sein. Den Verbrauch gibt Fiat mit 16,8 kWh für die 100 Kilometer Distanz an.

Geladen werden kann mit Gleichstrom mit bis zu 100 kW. Dann dauert es 26 Minuten, bis der Akku von zehn auf 80 Prozent mit neuer Energie versorgt ist. Das AC-Laden erfolgt mit einem 11-kW-Onboard-Lader (Aufpreis) in knapp drei Stunden. Die Ladebuchse liegt auf der Fahrerseite hinten. Viele dieser Daten kennen wir übrigens von dem auf der gleichen Basis stehenden Citroën ë-C3, den wir dieser Tage getestet haben ist.

Fiat Grande Panda
Innen erinnert der Fiat Grande Panda an seine Vorläufer.

44-kWh-Akku für 320 Kilometer

Als Option bietet Fiat ein Spiralkabel an, das unter der Fronthaube seinen Platz hat und nach vorne herausgezogen werden kann. Eigentlich eine tolle Idee, doch leider können über dieses Kabel lediglich maximal sieben kW übertragen werden. In Deutschland sind es sogar nur 3,7 kW, da das Lademodul den Strom einphasig aufnimmt. Somit müssen um die zwölf Stunden fürs Laden eingeplant werden. Somit lohnt sich der Aufpreis für die integrierte Lösung nicht.

Außen wie innen will Fiat mit dem Grande Panda, der als Weltauto in 60 Ländern angeboten werden soll, an den Ursprungs-Panda erinnern. Das gelingt zumindest in einigen Details wie beispielsweise dem geprägten Panda-Schriftzug in den Türen. Das hatte damals der 4×4-Panda. Und auf der Heckklappe taucht wie beim Ur-Panda der Name Fiat eingelassen auf. Beim Licht aber setzt Fiat mit Pixel-LED auf moderne Technik.

Fiat Grande Panda
Der Laderaum fasst 361 bis 1.315 Liter.

Innen ist für vier Passagiere reichlich Platz vorhanden. Das gilt auch für die Rückbank. Bein- und Kopffreiheit sind bestens für ein Auto dieser Klasse. Die Sitze sind ordentlich gepolstert und geben guten Halt. Der Armaturenträger ist übersichtlich, und alle Elemente sind gut zu erreichen. In einem Teil haben die Designer Bambusfasern verarbeitet. Das Zehn-Zoll-Display hinter dem Lenkrad und der mittig angesiedelte 10,25-Zoll-Monitor erinnern mit der ovalen Einfassung an die Teststrecke auf dem Dach von Lingotto – inklusive eines stilisierten Mini-Panda in der Armaturen-Einfassung, der gerade durch die Steilkurve fährt.

Der Kofferraum bietet zwar 361 Liter und kann bis auf 1.315 Liter erweitert werden, wenn die hinteren Lehnen im Verhältnis 60:40 vorgeklappt sind. Doch zum einen gilt es hinten eine ziemlich mächtige Stufe zu überwinden. Auf der anderen Seite tut sich nach dem Vorklappen der Lehnen eine weitere Stufe auf. Die Preise für den elektrisch angetriebenen Grande Panda starten bei 24.990 Euro.

Der Hybrid startet bei 18.990 Euro

Deutlich günstiger in der Anschaffung ist die Hybrid-Version, die bereits ab 18.990 Euro zu haben ist. Allerdings bietet diese Variante einiges an Ausstattung weniger, hat beispielsweise in der Basis lediglich Halogenlicht. Angetrieben wird das Modell von einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 74 kW (101 PS), der von einem 21 kW (29 PS) starken E-Motor unterstützt wird. Die Energie für die E-Maschine kommt aus einer 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie. Übertragen wird die Kraft über ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder. Das Platzangebot für die Passagiere unterscheidet sich nicht von der E-Variante. Anders ist es beim Kofferraumvolumen: Das kann von 412 auf bis zu 1.366 Liter erweitert werden.

Fiat Grande Panda
Unser Autor konnte schon eine Runde mit dem Fiat Grande Panda drehen.

Schon jetzt steht fest, dass es später einen Benziner mit Handschaltung als Einstiegsversion und eine 4×4-Variante für den Grande Panda geben wird. Doch schon bis dahin sind die Ziele von Fiat hoch gesteckt. An drei Standorten sollen jährlich 300.000 Einheiten des Grande Panda E und Hybrid gebaut werden. 20.000 davon sollen in Deutschland verkauft werden.

Fiat Grande Panda – Technische Daten:

Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen. Länge: 3,99 Meter; Breite: 1,76 Meter (mit Außenspiegeln: 2,02 Meter); Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,54 Meter, Kofferraumvolumen: 412 – 1.366 Liter.

Grande Panda Elektro:

Permanenterregter Synchronmotor, Leistung: 83 kW/113 PS, Vorderradantrieb, Drehmoment: 122 Nm, 0-100 km/h: 11,0 s, Vmax: 135 km/h, Akkugröße: 44 kWh, Reichweite: 320 km (WLTP), Ladeleistung: 100 kW (DC), 7,4 kW (AC), Preis: 24.990 Euro.

Grande Panda Hybrid:

1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner-Mildhybrid, 74 kW/101 PS, maximales Drehmoment: 205 Nm, Frontantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, 0–100 km/h: 11,2 s, Vmax: 160 km/h, Normverbrauch: 5,1 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 117 g/km, Preis: ab 18.990 Euro,

Preis: 18.990 Euro.

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