Bio-Kraftstoffe

Bio-Kraftstoffe: Schlechte Klimabilanz

Die gerne als Alternative gehypten Bio-Kraftstoffe können zu höheren CO2-Emissionen führen als Benzin, so eine Studie.

Da es kaum noch gute Argumente gegen die Elektrombilität gibt, verweisen Kritiker, aber auch Politiker, gerne auf Biokraftstoffe als Alternative zu Benzin und Diesel. Denn dann könnte man ja die Verbrenner mit guten Gewissen weiter betreiben. Dass dem nicht so ist hat nun eine Studie im Auftrag des Umweltverbands Transport & Environment (T&E) ergeben.

Die Klimabilanz von Biokraftstoffen kann schlechter ausfallen als die von ihren fossilen Verwandten, so die Studie. Biokraftstoffe der ersten Generation führen weltweit zu 16 Prozent höheren CO2-Emissionen als der Einsatz von Diesel und Benzin aus Mineralöl, wenn man indirekte Effekte wie Entwaldung einbezieht. Der Verband verweist außerdem auf den Flächen- und Wasserbedarf: Derzeit würden etwa 32 Millionen Hektar Anbaufläche für Biokraftstoffe genutzt, bis 2030 könnten es 52 Millionen Hektar sein. Im Schnitt seien zudem fast 3.000 Liter Wasser nötig, um 100 Kilometer mit Biokraftstoff zurückzulegen.

Bio-Kraftstoffe: 3.000 Liter Wasser für 100 Kilometer

Die sogenannten Biokraftstoffe der ersten Generation werden direkt aus Feldfrüchten wie Soja oder Raps hergestellt und sind besonders umstritten. Für die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Generation werden vor allem organische Abfälle und Reststoffe genutzt, so dass zumindest die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion wegfällt.

Nicht unter den Begriff Biokraftstoff fallen für gewöhnlich die sogenannte E-Fuels, die idealerweise aus grünem Strom, CO2 und Wasserstoff generiert werden. Alle drei synthetischen Kraftstoffarten können nach Ansicht von Befürwortern aus Politik und Fahrzeugindustrie die CO2-Emission im Verkehr mehr oder weniger stark senken helfen. Umwelt- und Klimaschützer geben sich angesichts Flächenbedarf und Verfügbarkeit weniger optimistisch. SP-X/Titelfoto: Continental

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