Dacia Spring

Dacia wertet den Spring (deutlich) auf

Stärkere Motoren, ein neuer Akku, höhere DC-Ladeleistung: Dacia hat den Spring für das kommende Jahr kräftig überarbeitet.

Mit dem Spring landete Dacia 2021 einen Volltreffer. Zum Start kostete der kleine Stromer nach Abzug der Umweltprämie keine 11.000 Euro und damit einige Tausende weniger als alle damaligen Konkurrenten wie Fiat 500e oder VW e-Up. Das überzeugte vor allem bei Autokäufer mit knappem Budget oder Pendler, die nur günstig zur Arbeit kommen wollten.

Dabei ist der nur 3,70 Meter kurze Rumäne gar nicht so mini. Vorne sitzt man ordentlich, die Rückbank reicht für die Kinder, und der Kofferraum fasst bei umgelegter Lehne bis zu 1.000 Liter. Wer also beim Komfort Abstriche macht, bekommt viel Auto fürs Geld. Zumindest sehen das europaweit 179.000 Käufer so, die den in China produzierten Viersitzer bisher bestellt haben.

Dacia Spring
Dacia poliert den Spring fürs Modelljahr 2026 kräftig auf. Fotos: Dacia

Doch die Tage des Spring sind gezählt: Für knapp unter 18.000 Euro soll Ende 2026 ein Nachfolger auf Basis des elektrischen Renault Twingo kommen. Damit Interessenten nicht so lange warten, bekommt der Spring nun ein technisches Update. Bestellen lässt sich das Modell ab Ende Oktober. Ob Dacia den aktuellen Einstiegspreis von 16.900 Euro beziehungsweise die Leasingrate in Höhe von 139 Euro hält, bleibt abzuwarten. Das mit Abstand günstigste Elektroauto auf dem europäischen Markt soll er jedenfalls bleiben.

Als 3,70 Meter kurzer Kleinstwagen ist der Spring für urbane Einsätze gedacht. Dazu passen die Fahrdaten: Mit maximal 48 kW/65 PS und 230 Kilometern Reichweite ist das Mini-Auto auf längeren Strecken schnell überfordert. Mit den jüngsten Änderungen will Dacia diesen Schwachpunkt ausmerzen und den Einsatzbereich erweitern.

Dacia Spring: Stärkere Motoren

Herzstück der Überarbeitung sind zwei neue Elektromotoren. Statt der bisherigen 45- und 65-PS-Versionen gibt es nun Aggregate mit 52 kW/70 PS und 75 kW/100 PS. Besonders bei Landstraßen- und Autobahntempo zeigen sich die Unterschiede: Der Spring Modelljahr 2026 schafft den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h in 6,9 Sekunden, die 70-PS-Version benötigt 10,3 Sekunden. Zum Vergleich: Das frühere Topmodell brauchte dafür noch 14 Sekunden.

Dacia Spring
Dacia hat den Unterbau verstärkt und die Batterie in einem neu konstruierten Mitteltunnel platziert.

Hand wurde auch an der Plattform angelegt. Dacia hat den Unterbau verstärkt und die Batterie in einem neu konstruierten Mitteltunnel platziert. Das soll die Steifigkeit der Struktur erhöhen und die Gewichtsverteilung verbessern. Bisher saß der Akku vor der Hinterachse, weshalb der hecklastige Wagen in flott gefahrenen Kurven gerne mal mit dem Hintern wackelt, besonders auf nassen Straßen. Stärkere Bremsen, serienmäßige 15-Zoll-Räder ab dem zweiten Ausstattungsniveau Expression und ein modifiziertes Fahrwerk sollen den Kleinwagen fit für das Plus an Leistung machen.

Außerdem bekommt er eine neue die Batterie. Erstmals setzt die Renault-Gruppe auf einen Lithium-Eisenphosphat-Akku. Mit 24,3 kWh hat er zwar gut 2,5 kW weniger Kapazität als die Vorgänger-Batterie und wiegt etwas mehr. Dafür gelten LFP-Akkus als thermisch stabiler, langlebiger und kostengünstiger als klassische Lithium-Ionen-Batterien, weil sie ohne Kobalt und Nickel auskommen. Der Nachteil: Wegen der geringeren Energiedichte sind sie etwas schwerer.

Damit die Reichweite des 2026er-Modell nicht leidet, haben die Ingenieure die Karosserie aerodynamisch überarbeitet. Spezielle Verkleidungen am Unterboden und ein Dachspoiler sollen Luftverwirbelungen reduzieren.

Schnelleres DC-Laden

Geladen wird weiterhin serienmäßig mit 7 kW Wechselstrom, womit der Akku an einer Wallbox in rund dreieinhalb Stunden wieder voll ist. Am DC-Lader fließt der Strom künftig mit 40 statt wie bisher mit 30 kW. 29 Minuten sollen genügen, um den Akku von 20 auf 80 Prozent zu bringen.

Im Innenraum bleibt Vieles beim Alten. Allerdings bietet künftig bereits die Basisversion ein 7-Zoll-Kombiinstrument. Um Radio zu hören oder zu navigieren, ist ein eigenes Smartphone nötig. Ab der mittleren Linie Expression gibt es ein Multimediasystem mit Smartphone-Anbindung, im Topmodell Extreme schließlich einen 10-Zoll-Touchscreen samt kabellosem Apple CarPlay und Android Auto. Wer mehr will, kann zudem ein Navigationssystem mit Echtzeit-Verkehrsdaten ordern. Hanno Boblenz/SP-X

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