DS N8

DS N°8: Der feine elektrische Franzose

Das neue automobile Flaggschiff der Franzosen ist der DS N°8. Er schafft bis zu 750 Kilometer mit einer Akkuladung.

Ein Augenschmeichler ist der DS N°8 auf den ersten Blick nicht, aber spektakulär sieht er aus. Eine wuchtige Front mit schmalen Scheinwerfer-Schlitzen, die schon beinahe seitlich am Fahrzeug sitzen, lassen das Antlitz des DS N°8 merklich breiter erscheinen. Auch Kühlergrill und DS-Logo sind illuminiert, hinten ergänzt extravagantes, beinahe rechtwinkliges Leuchtendesign den avantgardistischen Eindruck der Vorderansicht. Dazwischen schaffen 4,82 Meter Fahrzeuglänge komfortabel Raum für Passagiere innen und elegante Linien außen.

Während die Profillinie des DS N°8 unterhalb der Fenster leicht nach hinten ansteigt, senkt sich das Dach in sanftem Bogen von der A- der C-Säule entgegen. Das alles sorgt für einen dynamischen Gesamteindruck. Und je länger man die Karosserie betrachtet, desto gelungener wirkt der Wagen.

DS N8
Der Crossover im Coupé-Design misst in der Länge 4,80 Meter. Fotos: DS

Steigt man ein, um wie Xavier Peugeot es formuliert, die „nachhaltige und dennoch kompromisslos komfortable Mobilität ganz im Stil der französischen Kunst des Reisens“ zu erleben, beginnt die zunächst einmal mit eindrucksvoller Stille. Der DS N°8 ist wirklich höchstwertig isoliert. Auch der exzellente cW-Wert von 0,24 sorgt für geräuscharmes Fahren. Drinnen umschmeicheln einen, je nach Ausstattung, gebürstetes Aluminium, Nappaleder, Alcantara mit Lasergravur – und in einem ganz speziellen Fall sogar plissierter Stoff des Ateliers Lognon: Der ist aber dem Unikat Presidential DS N°8 vorbehalten, in dem Emmanuel Macron am 8. Mai die Parade zum 80. Jahrestag des Kriegsendes abnahm. Royaler geht’s nimmer in der Französischen Republik.

Die Preise starten bei 57.700 Euro

Doch auch die Modelle für alle verströmen jede Menge Qualität und Eleganz. Als Testwagen standen uns der Long Range (97 kWh) mit Frontantrieb in der Spitzenausstattung „Étoile“ (71.000 Euro) sowie der AWD Long Range als „Collection Jules Verne“ (81.000 Euro), der diesjährigen Sonderedition aller DS-Modelle. Die Mischung aus edlen Materialien mit hohem Anteil an Recycling ist aber schon in der Basisversion Pallas zu haben. Sie kommt mit der kleineren Batterie (73,2 kWh) auf den Markt und setzt die Duftmarke fürs DS N°8-Fahren: Ab 57.700 Euro lässt es sich fahren wie ein Präsident in Frankreich.

DS N8
Neue französische Art des Fahrens: DS N°8.

Der DS N°8 ist übrigens ein waschechter Europäer: Designed in Paris, produziert im italienischen Melfi, die Motoren kommen aus Frankreich (Trémery), das biologisch gegerbte Leder aus Bayern – und sogar die Batterie stammt vom deutsch-französischen Joint-Venture ACC und wird in Frankreich produziert. Technisch basiert der DS N°8 übrigens auf der Stellantis-Plattform STLA Medium (Peugeot E-3008, E-5008, Opel Grandland Electric).

Auf den kurvigen Gebirgsstraßen des französischen Jura erledigten beide Antriebsversionen ihre Sache unaufgeregt und souverän. Beide wurden bei sportlicher Fahrweise und maximaler Rekuperation per One-Pedal-Drive durch die Serpentinen getrieben. Letztere lässt sich über eine Taste in der Mittelkonsole aktivieren und bringt eine robuste Verzögerung von 12,5 m/s² zustande. Über die Lenkradwippen können zudem drei sanftere Rekuperationsstufen gewählt werden. Dass trotz Sportmodus und häufigen Überholens am Berg beim Fronttriebler 17,8 kWh und beim AWD am Ende 19,1 kWh fürs forsche Fahren zu Buche standen, zeigt die Alltagstauglichkeit des DS N°8.

DS N8
Der DS N°8 ist wirklich höchstwertig isoliert. Auch der exzellente cw-Wert von 0,24 sorgt für geräuscharmes Fahren

DS N°8: Ein echter Langstreckler

Das Lenkverhalten passt sich den jeweiligen Fahrmodi (Eco, Normal, Sport bzw. Allrad) an; uns gefiel die straffeste Variante aus dem Sportmodus am besten. Sie kann auch individuell ausgewählt werden. Überhaupt entspricht die Abstimmung des DS N°8 seiner Ansiedlung in der Oberklasse, obwohl wir das Modell ob seiner Maße als obere Mittelklasse einordnen.

Reichlich Reichweite und wirklich makellose Sitze mit optional verstellbarer Seitenführung, Kühlungs- und Massagefunktion sowie Nackenwärmern machen aus dem DS N°8 einen echten Langstreckler, bei dem der Hersteller bei Tempo 120 auf der Autobahn 500 Kilometer verspricht. Und somit ein Elektrofahrzeug, dessen Pausenzyklen wie zu Verbrennerzeiten von Fahrerin oder Fahrer und nicht von der schwindenden Energie bestimmt werden. SP-X

DS N8
Drinnen umschmeicheln einen, je nach Ausstattung, gebürstetes Aluminium, Nappaleder, Alcantara mit Lasergravur – und in einem ganz speziellen Fall sogar plissierter Stoff.

DS N°8 – Technische Daten:

Fünftüriger, Fünfsitziger Crossover der oberen Mittelklasse; Länge: 4,82 Meter, Breite: 1,90 Meter (mit Außenspiegeln: 2,01 Meter), Höhe: 1,58 Meter, Radstand: 2,90 Meter, Kofferraumvolumen: 620 – 1.553 Liter.

E-Motor mit 180 kW/245 PS (FWD Long Range) / 257 kW/350 PS (AWD Long Range), Drehmoment: 345 Nm (FWD) / 511 Nm (AWD), 0 – 100 km/h: 7,8 s (FWD) / 5,4 s (AWD), Vmax: 190 km/h, Verbrauch: 15,9 – 17,3 kWh (FWD) / 17,4–18,3 kWh (AWD), Akkugröße: 97,2 kWh, Reichweite: 750 km (FWD, WLTP) / 664 km (AWD, WLTP), Ladeleistung: 160 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 20 – 80 % in 27 Minuten, AC: 20 – 100 % in 06:10 Std.

Preis: ab 71.000 Euro (FWD Long Range Étoile), ab 81.000 Euro (AWD, Jules Verne)

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