Skysphere

Audi Skysphere Concept: Luxuriöse Auto-Wohnwelt

Wie sich Audi die künftige Auto-Mobilität vorstellt: Der Skysphere Concept ist der erste eines futuristischen Dreierpacks.

Wie sich Audi die automobile Zukunft vorstellt enthüllt das Unternehmen mit drei Konzeptfahrzeugen: Den Auftakt macht mit dem Skysphere Concept nun ein Roadster. In Kürze folgt der Grandsphere und Anfang 2022 der Urbansphere.

Es folgen: Grandsphere und Urbansphere

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Unser Autor (li.) lässt sich von Chefdesigner Marc Lichte den Skysphere erläutern. Fotos: Audi

Auch wenn es eher merkwürdig erscheint: Der elektrisch angetriebene Roadster ist einen Ausblick auf das Luxussegment der Zukunft. Konkret spricht Chefdesigner Marc Lichte hier den A8 an. Den soll es spätestens von 2035 an auch als Elektro-Version geben. Damit ist klar, dass die Optik des Showcars zwar zweifelsohne aufsehenerregend ist, doch tatsächlich mit dem geplanten Luxuswagen kaum etwas zu tun hat. Es geht stattdessen um die Gestaltung des Innenraums. Der werde sich, so Lichte, wegen des fortschreitenden automatisierten Fahrens zu einem Erlebnisraum entwickeln. Unter anderem darauf hat sich das Designteam in Malibu, hier wurde das Showcar entwickelt, konzentriert.

Autonomes Fahren auf Level 4

Mit Blick auf die Entwicklungsstufe Level 4 müsse der Fahrer in definierten Straßen- und Verkehrsbereichen nicht mehr eingreifen, könne Lenken, Bremsen und Beschleunigen ans Fahrzeug delegieren, erklärt der Designchef der Marke mit den vier Ringen. Aus diesem Grund sei der Wagen so konstruiert, dass dann sämtliche Bedienelemente in eine nicht mehr sichtbare Position verschwinden. Das Passagierabteil würde zu einem weiten, lichten Raum. In dem ist das Mobiliar entsprechend ausgerichtet.

Die Sessel bieten besten Komfort, geben dennoch guten Seitenhalt. Die verwendeten Materialien sind von hoher Qualität. Riesige Touch-Monitorflächen an der Stirnwand des Cockpits mit einer Breite von 1.415 Millimetern und einer Höhe von 180 Millimetern bieten die Möglichkeit, gestreamte Filme abzuspielen, an Videokonferenzen teilzunehmen oder andere Angebote aus dem Web abzurufen. Wechselt der Wagen vom Level-4- in den Sportmodus, sind über die Touchflächen sowohl Fahrzeugsysteme als Infotainment zu bedienen.

Die Außenlänge ist variabel

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Riesige Touch-Monitorflächen an der Stirnwand des Cockpits mit einer Breite von 1.415 Millimetern und einer Höhe von 180 Millimetern bieten die Möglichkeit, gestreamte Filme abzuspielen, an Videokonferenzen teilzunehmen oder andere Angebote aus dem Web abzurufen.

Diese Wechselmöglichkeit ist das technische Highlight des Skysphere Concept. Elektrische Motoren verschieben Karosserie- und Rahmenkomponenten so, dass Außenlänge und Radstand um 250 Millimeter verändert werden können. In der kurzen Variante, 4,94 Meter, wird der mit Hinterradlenkung ausgestattete Wagen im Sport-Modus von Hand gesteuert. Die Karosserie senkt sich um zehn Millimeter ab, um die Agilität zu erhöhen. In der Langversion, 5,19 Meter, fahren – wie bereits beschrieben – Lenkrad und Pedalerie in einen nicht mehr sichtbaren Bereich zurück, da der Skysphere im automatisierten Bereich unterwegs ist. Die Radstände entsprechen entweder dem des RS5 beziehungsweise dem des A8.

Die Gene des Horch 853

Die aus Marc Lichtes Sicht herausragende Kombination aus Fahrdynamik und Komfort sei in gewisser Weise vergleichbar mit einem Auto aus dem 30er Jahren. Der Horch 853 sei damals Benchmark im Automobilbau gewesen. Das zweitürige Cabrio der zur Auto Union gehörenden deutschen Marke Horch basierte auf dem Horch 850 aus dem Jahr 1935. Die stattliche Limousine der Oberklasse hatte einen 100 PS starken, vorne eingebauten Fünfzylinder-Achtliter-Reihenmotor. 1937 wurde die Leistung auf 120 PS erhöht.

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Mit Blick auf die Entwicklungsstufe Level 4 müsse der Fahrer in definierten Straßen- und Verkehrsbereichen nicht mehr eingreifen.

Die Sport Cabriolets verströmten in der damaligen Zeit Eleganz und Sportlichkeit gleichermaßen – und das sowohl optisch als auch im Passagierabteil. Hier durften sich die Insassen an hochwertigen Materialien oder salonartigen Sitzen erfreuen. Dieses Zusammenspiel von Komfort und außergewöhnlicher Optik haben die Gestalter in Audis Design-Center in Malibu bei der Entwicklung des Skysphere Concept vor Augen gehabt. Mit Liebe zum Detail haben sie die Gene des Horch 835 in das Showcar der Neuzeit mit all seinen technischen Raffinessen übertragen.

Keine Chance auf Realisierung

Für den Antrieb des gerade einmal 1,8 Tonnen schweren Skysphere sorgt ein auf der Hinterachse platzierter Motor mit einer Leistung von 465 kW (632 PS) und einem Drehmoment von 750 Newtonmetern. Die Energie für die E-Maschine liefert eine Batterie mit einer Kapazität von 80 kWh. Damit soll in der Theorie eine Reichweite von etwa 500 Kilometern machbar sein. In der Theorie. Denn das Showcar hat nicht die geringste Chance darauf, jemals tatsächlich gebaut zu werden. Dennoch hat der Wagen eine adaptive Luftfederung mit drei unabhängigen Kammern. Die lassen sich bei sportlicher Fahrt einzeln deaktivieren, um eine straffere Abstimmung zu erreichen. Wechselt das Auto in den langen Radstand und gleitet ruhig dahin, werden die einzelnen Räder (mit 23-Zoll-Felgen und 285/30er Reifen) gezielt angehoben oder gesenkt, um Unebenheiten des Straßenbelags auszugleichen.

Einer etwas breiteren Öffentlichkeit wird der Audi Skysphere Concept in diesen Tagen anlässlich der Monterey Car Week in Kalifornien während des Concours d’Elegance in Pebble Beach gezeigt. WS

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Das Passagierabteil würde zu einem weiten, lichten Raum.

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