Die Stadt Frankfurt hat kurzerhand alle Autos vom Mainkai verbannt. Dafür bringen jetzt autonom fahrende Busse die Frankfurter von A nach B.
Für langjährige Frankfurter ist es schon ein merkwürdiges Bild, das sich Ihnen seit einigen Wochen am Mainkai bietet. Wer den historischen Römer oder die neue Altstadt in Richtung des Mains verlässt, stößt nicht wie bisher auf eine vielbefahrene Straße, die Innenstadt und Wasser trennt. Stattdessen herrscht hier fast gespenstische Ruhe.
Futuristische Busse
Die einzigen Fahrzeuge, die auf der breiten Straße fahren, sind kleine futuristisch aussehende Busse. Auf einer Strecke von rund 700 Metern entlang des Mains hat der Rhein-Main-Verkehrsbund (RMV) drei Haltestellen eingerichtet, die automatisch von den kleinen Bussen angesteuert werden. Das Prozedere ist angenehm unbürokratisch.
Die kleinen Busse fahren die Haltestellen vorsichtig an. Dann kann jeder zu- oder aussteigen. Völlig kostenfrei. Doch wie heißt es so schön? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. So ganz geheuer sind die selbstfahrenden Busse noch niemandem, deshalb wird jedes Fahrzeug derzeit noch von einem Operator des RMV begleitet. Dieser überwacht die technischen Funktionen und bedient die Türen. Zudem ist menschliche Aufsicht gesetzlich vorgeschrieben, wie der RMV mitteilt.
16 Stunden Laufzeit
Easymile EZ10 lautet der Name der kleinen elektrischen Shuttles. Über sechs Plätze verfügt jedes und wiegt knapp 2,1 Tonnen. Der Akku reicht für 16 Stunden Fahren. Sensoren erkennen per Laserimpuls die Umgebung. Diesen großen Schritt in Richtung Zukunft lässt sich der RMV einiges kosten. Nach Angaben des Verkehrsbundes liegt der Preis für eines der Fahrzeuge im unteren sechsstelligen Bereich. nma
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