Mehr Reichweite, schnelleres Laden: Elektroautos werden immer besser, hat die DAT festgestellt. Das hat aber auch Nachteile.
Was oft vergessen wird: Während die Verbrenner-Technologie weitgehend ausentwickelt ist und sich kaum noch Fortschritte zeigen, besitzt die Elektromobilität noch ein enormes Potenzial. So laden reine Elektroautos (BEV) heute deutlich schneller als früher und kommen mit einer Akkufüllung immer weiter.
Das zeigen neue Daten des Marktbeobachters Deutsche Automobiltreuhand GmbH (DAT). Danach legte die durchschnittliche Reichweite aller erhältlichen BEV-Modelle in den vergangenen fünf Jahren um fast 54 Prozent zu: Lag diese 2020 noch bei maximal 322 Kilometern, beträgt sie 2025 nun durchschnittlich 495 Kilometer. Beim Ladetempo sind die Fortschritte laut DAT-Analyse ebenfalls markant. Benötigten BEV im Jahr 2020 rund 16 Minuten, um 100 zusätzliche Fahrkilometer zu laden, sind es nun im Durchschnitt nur noch 9 Minuten – die Wartezeit reduzierte sich um 44 Prozent.
Laden: Verringerte Wartezeiten

Für die rasche Weiterentwicklung seien zwei Trends wesentlich, sagt Martin Endlein von der DAT. Bei hochpreisigen und großen Elektroautos habe sich vor allem die Ladegeschwindigkeit im Vergleich zur Reichweite deutlich verbessert. Auf den Markt kommen immer mehr Modelle mit 800-Volt-Technologie und einer Ladeleistung von 250 Kilowatt und mehr. Dies verkürzt die Wartezeit an der Schnellladestation merklich.
Die zweite Trendentwicklung lässt sich laut DAT in den kleineren und günstigeren Klassen beobachten. Hier habe sich die Ladegeschwindigkeit zwar nur geringfügig weiterentwickelt, denn die 800-Volt-Technologie konnte sich hier bislang noch nicht durchsetzen. Dafür wurde in den unteren Klassen die Batteriekapazität gesteigert, was die Reichweite erhöht. „Entweder haben die Nachfolgemodelle einen größeren Akku bekommen, oder es wurde eine größere Akkugröße zusätzlich mit angeboten“, sagt Martin Endlein. Zudem versuchten die Automobilhersteller, die Reichweite zu erhöhen, indem sie die Effizienz der Fahrzeuge steigerten – etwa durch ein ausgeklügeltes Batteriemanagement oder Tricks für bessere Aerodynamik.
Der rasante technologische Fortschritt bei der E-Mobilität hat allerdings auch seine Kehrseite: Weil die Hersteller laufend verbesserte Modelle auf den Markt bringen, reagieren viele Käufer abwartend. Besonders gebrauchte E-Autos sind nach wie vor Ladenhüter. Durch die ständige Verbesserung der Neuwagen erscheinen sie rasch unattraktiv und verlieren an Wert. SP-X/Titelfoto: Ionity
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