Dena-Statistik: In diesem Jahr geht es bei den Autos mit Steckern steil bergauf. Fast jeder fünfte Neuwagen ist ein BEV.
Der deutsche Markt für Elektroautos hat sich 2025 nach dem Einbruch im Vorjahr spürbar erholt. Von Januar bis November wurden laut einem Monitoringbericht der bundeseigenen Deutschen Energieagentur (Dena) rund 490.000 rein batterieelektrische Pkw neu zugelassen – 41 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2024. Der Marktanteil stieg um fünf Prozentpunkte auf 19 Prozent. Für die gesamte Pkw-Neuzulassung erwartet der Bericht bis Jahresende ein Niveau ähnlich wie 2024.

Parallel legten Plug-in-Hybride kräftig zu: Ihre Neuzulassungen stiegen von rund 173.000 auf fast 281.000 Fahrzeuge (plus 63 Prozent), ihr Marktanteil kletterte von sieben auf elf Prozent. Benziner und Diesel verloren deutlich (minus 22 Prozent auf etwa 715.000 beziehungsweise minus19 Prozent auf rund 368.000). Damit kompensieren E-Antriebe einen Teil des Rückgangs klassischer Motoren, ohne dass sich der Gesamtmarkt stark bewegt.
Rund ein Drittel der E-Neuzulassungen entfällt auf Privatpersonen, etwa zwei Drittel auf Gewerbe. Ähnlich sieht es seit Jahren auf dem Pkw-Gesamtmarkt aus. Bei Plug-in-Hybriden dominiert das Gewerbe weiterhin klar (79 Prozent). Der Bericht räumt mit dem Vorwurf auf, der E-Auto-Aufschwung werde vor allem durch Eigenzulassungen verzerrt: Die Eigenzulassungsquote liege bei reinen E-Mobilen im Vergleichszeitraum mit 24 Prozent sogar leicht unter dem Gesamtmarkt.
BEV: VW-Konzern dominiert klar
Bei Marken und Modellen dominiert der Volkswagen-Konzern. Die fünf absatzstärksten Marken waren VW (95.000), Skoda (46.000), BMW (45.000), Audi (36.000) und Mercedes (31.000). Bei den Modellen führt die VW-ID-Reihe: ID.7 vor ID.3 sowie ID.4/ID.5. Platz vier und fünf belegen Skoda Enyaq und der neue Skoda Elroq. Der durchschnittliche Listenpreis der fünf Bestseller lag in der günstigsten Variante bei rund 42.300 Euro, die mittlere WLTP-Reichweite bei etwa 500 Kilometern.

Gegenläufig entwickelt sich Tesla: Die Marke verlor im Berichtszeitraum rund 50 Prozent, das Model Y rutschte von 60.000 Zulassungen (Jan.–Nov. 2023) auf 17.000 im Jahr 2025 ab. Chinesische Marken wachsen zwar, bleiben aber bislang klein: BYD steigerte sich auf knapp 9.000 Fahrzeuge (plus 260 Prozent), Leapmotor kam als Neueinsteiger auf etwa 5.500. Mit dem höheren E-Anteil sinken die Durchschnittsemissionen neuer Pkw: Der Bericht beziffert den Rückgang auf rund zehn Prozent auf 107,4 Gramm CO2 pro Kilometer.
Betrachtet hat die Dena auch die E-Auto-Infrastruktur: Deutschland kommt demnach auf über 180.000 öffentliche Ladepunkte, darunter über 32.000 Schnellladepunkte mit mehr als 150 Kilowatt Leistung. An über 14.000 Punkten sind mehr als 300 kW möglich. Rechnerisch entfallen derzeit 16,8 BEV oder Plug-in-Hybride auf einen Ladepunkt.
Wie die Entwicklung 2026 weitergeht, hängt vor allem von der Politik ab. Eine neue, für 2026 angekündigte Förderung für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen ist noch nicht konkret ausgestaltet. Zugleich beeinflussen EU-Flottenziele und die Debatte um das „Verbrenner-Aus“ das Kaufverhalten.
Die Zulassungsstatistik des November finden Sie hier. Holger Holzer/SP-X/Titelfoto: Kia


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