Geräumig, geländegängig und komfortabel traf der unprätentiöse Billig-Citroen die mobilitätshungrige Bevölkerung im Nachkriegs-Frankreich

Die Ente wird 75

Vor 75 Jahren schlüpfte sie, die Ente von Citroën. Fans wie Kritiker verpassten dem schnatternden Zweizylinder 2 CV viele Kosenamen. Ewigen Kultstatus errang die über fünf Millionen Mal verkaufte Ente als studentische Protestnote.

Dieses meistverkaufte Citroën-Modell aller Zeiten vereint wie kein anderer Klassiker französisches Savoir-vivre, Flower-Power, frühen Öko-Aktivismus und die Freude an kuriosen Formen. Der Citroen 2 CV – von seinen Kritikern einst „Konservendose“ genannt, von seinen Fans liebevoll „Ente“ oder „Deuch“ (Deux Chevaux) gerufen – lässt keinen Betrachter unberührt.

Zum Pariser Salon soll der Citroën TPV (Toute Petite Voiture) debütieren, allerdings verhindert der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Präsentation dieser Urform des Citroën 2 CV.

So war es schon vor 75 Jahren, als der kleine Zweizylinder im glamourösen Ambiente des Pariser Salons aus dem Ei schlüpfte. Vier Türen und ein größeres Platzangebot als die rivalisierenden Volksautos Renault 4 CV und Fiat Topolino, eine flaumweiche Federung und fortschrittlicher Frontantrieb, damit begeisterte der 2 CV die Massen, die noch auf der Messe mehr Enten bestellten, als Citroën anfangs liefern konnte.

Ente als Streitwagen

Dagegen engleisten dem französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol und manchen Fachleuten fast die Gesichtszüge, als sie in dem schockierend billig gebauten Gallier Platz nehmen sollten. Mit Wellblechkonturen und flattriger Qualität, Stoffplane statt Stahldach sowie 7 kW/9 PS schwachem Entenherz setzte der anfangs grau lackierte Citroën einen Kontrapunkt zu den glänzenden Nachkriegsneuheiten.

Im Asterix-Film von 2023 ist diese Enten-Hommage in Form eines Streitwagens zu sehen.

Was 1948 keiner vermutete: Bis 1990 liefen 5,1 Millionen Einheiten (inklusive „Kastenente“) vom Band, und der Enten-Esprit lebt bis heute. Zu erleben in Retromodellen wie dem Citroën Berlingo 2 CV, oder Asterix & Obelix-Abenteuern mit 2-CV-Streitwagen.

Welche Faszination der fröhlich schnatternde Zweizylinder weiterhin vermittelt, ließ sich Ende Juli bei einem Welttreffen der Enten-Community in der Schweiz erleben. 75 Jahre 2 CV, dieser Geburtstag lockte gut 3.500 der minimalistischen Gefährte an, darunter die ganze Typenvielfalt der Entenzucht aus Kasten-Ente (ab 1951), Ami 6 (ab 1961), Dyane (ab 1967), Strandwagen Méhari (ab 1968) oder modernisierter Kastenente Acadiane (ab 1978).

Gefragte Sondermodelle

Selbst Geheimagent James Bond fuhr zwischenzeitlich im 2 CV-Sondermodell.

Nicht zu vergessen die vielen charmanten 2-CV-Sondermodelle à la Charleston im Art-Deco-Style (ab 1981), die James-Bond-Ente (2 CV 007 von 1981) oder die Sausss-Ente aus 1987. Wie generationenübergreifend der kleine Citroen bis heute begeistert, zeigt sich auch in immer neuen Spielzeugmodellen, etwa einem Playmobil-2-CV mit Bauer, Schwein und Gänsen.

Das Sondermodell Charleston erfreute sich besonderer Beliebtheit.

Tatsächlich war es ursprünglich die Landbevölkerung, die Citroen mit dem 2 CV motorisieren wollte. „Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und nur drei Liter auf 100 km verbraucht“, lauteten die legendären Vorgaben an den Citroen-Konstrukteur André Lefèbvre, der das Projekt des Volksautos schon Ende der 1930er Jahre realisierte. Und dies mit genialer Federung, denn das geheime Projekt TPV toute petite voiture („ganz kleines Auto“), sollte einen Korb voll mit Eiern unbeschadet über ein frisch gepflügtes Feld transportieren können. Dank revolutionärer Drehstabfederung, tiefem Schwerpunkt und viel Bodenfreiheit erhielt der TPV so etwas wie Geländetauglichkeit.

Aus TPV wurde 2 CV

Den für 1939 geplanten Serienstart verhinderte der Zweite Weltkrieg, aber 1948 war es so weit: Aus dem TPV ging der 2 CV hervor, benannt nach seinen zwei fiskalischen Pferdestärken. Tatsächlich entwickelte der winzige 375-cm³-Boxer-Motor etwas mehr Kraft, aber selbst am Ende der 42-jährigen Enten-Bauzeit blieben es magere 21 kW/29 PS aus nun 602 cm³ Hubraum.

1958 kam der Citroen 2 CV 4×4 Sahara mit zwei Motoren und Allradantrieb.

Geräumig, geländegängig und komfortabel traf der unprätentiöse Billig-Citroen die mobilitätshungrige Bevölkerung im Nachkriegs-Frankreich und bald auch in ganz Europa ins Herz. Sechs Jahre Lieferzeit waren auf dem Heimatmarkt anfangs angesichts der knappen Rohstoffsituation normal, es sei denn man wurde als Landarzt oder Priester bevorzugt bedient. Auf manchen Märkten wie Deutschland traf der 3,78 Meter kurze 2 CV sogar erst Ende der 1950er Jahre ein, trotzdem gab es keinen Gewöhnungseffekt an das kuriose Design, das es inzwischen auch als Kasten-Ente „Weekend“ mit Freizeitnote gab.

Zum Kult geworden

Wie sonst vielleicht nur der VW Bulli wurde die nutzwertige Kasten-Ente frühzeitig Kult, eine Erfolgsstory, an die heute der Hochdachkombi Berlingo 2 CV Fourgonnette in nostalgischer Wellblechoptik anknüpfen will. Anders als der VW Käfer stand die Ente in Deutschland immer auch für eine Lebenseinstellung, die sich frankophile und intellektuelle Kunden etwas kosten ließen, denn der frugale Citroen mit einer Karosseriestruktur aus Stahlprofilen war 1959 noch ähnlich teuer wie das wesentlich kräftigere und größere Wolfsburger Krabbeltier.

In den 1960er Jahren entdeckten Jugend und Studenten das Primitivauto mit riesigem Faltdach und feierten darin „den Summer of Love“ ebenso wie die von Citroen beworbene „Liberté“. Denn welches Auto hätte sich ab 1968 besser zum Protest gegen Protz und Chrom oder die Fahrt zur Großdemo geeignet. Sogar für den Bau von Straßenbarrikaden im unruhigen Paris taugte der Deux Chevaux oder zum Transport der Haschkeks-Souvenirs vom holländischen Jazz-Festival, es gab kein Klischee, das der Citroen nicht bediente. Auch Ökoaktivisten fühlten sich im 2 CV wohl, der 1974 nach der ersten Ölkrise sein bestes Verkaufsjahr erlebte und später ohne Katalysator, aber bleifrei fuhr.

Modell ohne Rost: Spielzeughersteller Playmobil hat das ikonische Auto in sein Portfolio aufgenommen.

Den Rost verziehen

Die Fans verziehen der Ente alle Schwächen, speziell ihre Rostanfälligkeit, und so gelang dem Kleinwagen ein spezielles Kunststück: Er überlebte alle Kinder und designierten Nachfolger, wie Citroen Ami, Dyane, Méhari aus den 1960ern sowie Citroen LN (ab 1976) und Visa (ab 1978) bestätigen können. Aber auch die Namen jüngerer, kreativer Abkömmlinge, die laut Citroen Enten-Gene in sich trugen, wie C3 Pluriel (ab 2003) und C4 Cactus (ab 2013), sind bereits verweht.

Asterix mit Ente

Zu gigantisch sind die Fußspuren des 2 CV, den die Franzosen erst zum wichtigsten Auto des 20. Jahrhunderts wählten und dann auf einer Sonderbriefmarke verewigten. Vielleicht ist es das Faltdach als Symbol von Freiheit und Freizeit, vielleicht sind es abenteuerlustige Typen wie der Citroen 2 CV 4×4 Sahara mit zwei Motoren und Allradantrieb (1958) oder es ist schlicht die Freude auf Verzicht: Keine Knautschzonen, lange Zeit keine Tür- und Zündschlösser, Klapp- statt Kurbelfenster, kleine Boxer-Motoren, die jeden Hügel zum Berg machen und auf Autobahnen jeden Lkw zum schnellen Gegner – sich aber beim Abenteuer im kalten Polar mit der Wagenheberkurbel starten lassen. Die Ente ist genial einfach und lässt niemanden unbewegt.

Das weiß auch die Comic- und Filmindustrie bis heute zu ihrem Vorteil zu nutzen. Citroens kleiner Gallier glänzt in gut 3.500 TV- und Kinoproduktionen, ob als komfortabler Einachser bei Asterix und Obelix, als Fluchtfahrzeug für James Bond oder als Kultvehikel in Komödien mit Louis de Funés. So viele Emotionen, so viel Charakter, da überrascht es nicht, dass Citroens glorreicher 2 CV auch in Rankings über Oldies, die ihre Besitzer glücklich machen, eine Hauptrolle besetzt.

Kurzcharakteristik

Chronik:
1935: Unter Citroen-Chef Pierre Michelin beginnt die Entwicklung erster Prototypen für den künftigen Citroen 2 CV
1938: Prototypenerprobung auf dem Testgelände La Ferté-Vidame
1939: Zum Pariser Salon soll der Citroen „TPV“ („Toute Petite Voiture“) debütieren, allerdings verhindert der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Präsentation dieser Urform des Citroen 2 CV. Die bereits 250 produzierten Prototypen werden zum größten Teil verschrottet
1941: Auch während des Krieges laufen die Entwicklungsarbeiten für den 2 CV weiter, das Entwicklungsteam um André Lefèbvre, Marcel Chinon und Flaminio Bertoni wird vervollständigt durch Walter Brecchia, der den Zweizylinder-Viertakt-Motor konzipiert
1948: Am 6. Oktober wird der Citroen 2 CV (Typ A) auf dem 35. Pariser Automobilsalon durch Citroen-Generaldirektor Pierre Boulanger präsentiert und dies in Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol und des Industrie- und Verkehrsministers Robert Lacoste. Insgesamt werden drei Exemplare des 2 CV vorgestellt, der Blick unter die Motorhaube bleibt aber vorläufig verwehrt. Das ungewöhnliche Konzept des Autos polarisiert und erfordert von Presse und Publikum einige Gewöhnung, wird aber ein Millionenerfolg. Noch auf der Messe treffen Vorbestellungen ein für das Fahrzeug, das bis zum Serienstart und später von Citroen-Hausdesigner Flaminio Bertoni optisch weiterentwickelt wird
1949: Details zum Zweizylinder-Boxer-Motor des Citroen 2 CV werden erst kurz vor Serienstart bekannt gegeben. Anfangs werden vier Fahrzeuge pro Tag gebaut, der Gesamtausstoß im Jahr 1949 beträgt nur 876 Einheiten
1950: Im Dezember spendiert Citroen der Ente Türschlösser und Zündschloss
1951: Lieferwagen auf Basis des 2 CV, die „Kastenente“ (AZU), ergänzt das Angebot. Die Lieferzeiten für einen 2 CV betragen mehr als fünf Jahre
1952: Im belgischen Zweigwerk Forest bei Brüssel läuft die Produktion von Citroen 2 CV an, dies in höherer Fertigungsqualität speziell für die Benelux-Länder. Statt hellgrauer Lackierung gibt es nun eine dunkelgraue Lackierung für den 2 CV
1954: Beim 2 CV gibt es eine Leistungssteigerung auf 12 bzw. 12,5 PS bei 421 bzw. 425 cm3 Hubraum. In Zandvoort, Niederlande, findet ein erstes Fantreffen für die Freunde der „Eendjes“ statt
1955: Neu ist die Kasten-Ente in der Version Weekend mit Zweifarb-Lackierung und hinterer Sitzbank. Erste Planungen für eine neue Citroen-Baureihe zwischen 2 CV und DS, den Ami 6
1956: Frisch im Programm ist der Citroen 2 CV AZL mit großem Heckfenster
1957: Der Citroen 2 CV wird als Exportmodell mit drei seitlichen Fenstern eingeführt und startet in den Schauräumen der deutschen Citroen-Händler. Mit einem Preis von 4.750 Mark ist er teurer als der VW Käfer und vergleichbar mit dem Renault Dauphine. Zwei Versionen der Ente gibt es für den deutschen Markt, neben der Basisausführung 2 CV „Standard“ steht der „luxuriöse“ AZL3 im Angebot. Neu ist der Citroen AZLP mit Kofferraumklappe aus Metall
1958: Präsentation des Citroen 2 CV 4×4 Sahara mit zwei Motoren und Allradantrieb
1959: Optimierte Heizung und andere Reifengrößen für den 2 CV. In einem Wettbewerb ermittelt Citroen Deutschland für den 2 CV den Kosenamen Monpti, der sich aber nicht durchsetzt. Der Citroen 2 CV Monpti wird zu Preisen ab 3.650 Mark verkauft
1960: Neue modernisierte Frontgestaltung für den Citroen 2 CV. In Deutschland steigert sich der 2-CV-Absatz von 1.090 Einheiten im Jahr 1959 auf 2.705 Enten. In den Niederlanden werden schon über 7.000 Citroen 2 CV pro Jahr verkauft und dort erscheint auch eine Single „Het lelijke Eendje“ als Werbemedium und Anwärter für die Single-Charts
1961: Im April läuft die Produktion des Ami 6 mit technischen Komponenten des 2 CV in Frankreich an. Am 24. April erfolgt die Ami-Pressevorstellung parallel in mehreren europäischen Städten. Die Motorleistung des Citroen 2 CV wird erhöht von 12,5 auf 14 PS
1962: Robert Opron übernimmt nach Flaminio Bertonis Tod die Designverantwortung der Marke und entwickelt in den Folgejahren die Modelle Ami 8 und M 35. Modifiziertes Armaturenbrett für 2 CV
1963: In den USA wird der Ami 6 unter der Bezeichnung „Citroen Four Door Sedan“ eingeführt. Beim 2 CV wird die Motorleistung von 14 auf 16 PS bzw. 18 PS erhöht
1964: Die Vordertüren beim Citroen 2 CV werden vorne angeschlagen
1965: Am 30. März läuft der viermillionste Citroen der Gesamtproduktion vom Band, ein Ami 6. Verkaufsstart für den Ami 6 Break
1966: Der Ami 6 belegt Platz eins in der französischen Zulassungsstatistik, der Citroen 2 CV erreicht einen neuen Jahresbestwert mit 225.201 ausgelieferten Einheiten. Der Citroen 3 CV startet in Deutschland. Dabei handelt es sich um einen 2 CV mit der Antriebstechnik des Ami 6
1967: Debüt für den Citroen Dyane auf Basis des 2 CV. Die Dyane gibt sich als designierte Nachfolgerin des 2 CV
1968: Neu ist der Citroen Méhari auf Basis des Citroen 2 CV
1969: Im September wird der Ami 6 durch den Ami 8 ersetzt
1970: Die Typen Citroen 2 CV 4 (23 bzw. 24 PS) und 2 CV 6 (28 bzw. 29 PS) geben sich agiler als die Vorgänger
1974: Deutschland im Entenfieber, denn in diesem Jahr werden 21.696 Citroen 2 CV importiert
1975: Auffällige, eckige Scheinwerfer für den Citroen 2 CV
1976: Das einfache Modell Citroen 2 CV Spécial ohne drittes Seitenfenster debütiert.
Der Citroen LN wird mit Zweizylinder-Motor eingeführt und erhält in Deutschland den Namen „Spatz von Paris“
1977: Für den Citroen 2 CV gibt es ein kleineres Lenkrad mit Lenkübersetzung 1:17, vorher betrug die Lenkübersetzung 1:14. In Deutschland erhält der Citroen 2 CV die Zulassung als Taxi
1978: Automatik-Sicherheitsgurte vorne für den Citroen 2 CV. Der Kastenwagen Citroen Acadiane auf Basis des Citroen Dyane rollt an den Start, dies als Nachfolger des 2 CV Kastenwagens. Mit einem Facelift und neuen Vierzylindermotoren entwickelt sich der Citroen LN im November zum LNA. Die Markteinführung des Citroen Visa erfolgt im September. Er verfügt über einen vergrößerten und mit Aluminiumzylindern sowie elektronischer Zündung ausgestatteten, luftgekühlten Zwei-Zylinder-Boxermotor aus dem Citroën 2 CV mit 652 cm3
1979: Die weltweiten Citroen-Jahresproduktionszahlen erreichen mit 815.173 Einheiten einen neuen Allzeit-Bestwert. Die Produktion des Ami 8 in Europa wird eingestellt. Nachfolger ist der im Vorjahr eingeführte Citroen Visa
1980: In Deutschland sind nur noch 2 CV 6 mit 21 kW/29 PS und 25-Liter-Tank aus Kunststoff im Angebot. Trotzdem bleibt der 2 CV auch in den folgenden Jahren eines der populärsten Citroen-Modelle
1981: Scheibenbremsen vorn sind beim Citroen 2 CV Standardausstattung. Der Citroen 2 CV Charleston wird aufgelegt und von Kunden und Medien als Art-Deco-Modell gefeiert, deshalb gibt es vom Sondermodell Charleston mehrere Auflagen. Facelift für den Citroen Visa
1984: Die weltweite Citroen-Jahresproduktion stürzt ab auf nur noch 551.691 Einheiten. Optional größere Heckklappe für 2 CV Club und Charleston
1985: Sondermodell Citroen 2 CV „Dolly“ in poppiger Lackierung
1986: Der Citroen 2 CV verträgt bleifreies Benzin und wird als Sondermodell „I fly bleifrei“ lanciert. Der AX geht in Serie und avanciert zum meistgebauten Citroen aller Zeiten nach dem 2 CV. Produktionsauslauf für den LNA
1987: Aufsehen erregt das 2-CV-Sondermodell „Sausss-Ente“. Produktionsauslauf für den Kastenwagen Citroen Acadiane
1988: Am 29. Februar wird das 2-CV-Stammwerk im französischen Levallois geschlossen, die 2-CV-Produktion wird im portugiesischen Mangualde noch weitergeführt
1990: Am 27. Juni läuft der letzte 2 CV in Portugal vom Band. Im letzten Produktionsjahr werden noch 9.954 Citroen 2 CV gefertigt
2007: Das minimalistische Concept Citroen C-Cactus orientiert sich bei Komfort, effizienten Motoren und originellem Design an der Idee des 2 CV
2012: In einem Index über die Wertsteigerung klassischer Autos liegt der 2 CV auf Platz eins, da er von 1999 bis 2010 einen Wertzuwachs über 295 Prozent erzielte. Der Durchschnittspreis gebrauchter 2 CV stieg von 2.000 Euro auf 7.900 Euro
2014: Auf dem Genfer Salon debütiert der Citroen C4 Cactus, der den unkonventionellen Esprit des 2 CV in die Gegenwart transferieren soll
2017: Im Oktober präsentiert Citroen eine überarbeitete Version des C4 Cactus mit „Federung mit progressivem hydraulischem Anschlag“. Diese soll laut Citroen dafür sorgen, dass man „wie auf einem fliegenden Teppich“ über die Straßen gleitet – eine Marketing-Hommage u.a. an den Citroen 2 CV. Aber im Jahr 2020 läuft der C4 Cactus aus, ohne jemals die in ihn gesetzten Verkaufserwartungen zu erfüllen
2020: Auch der letzte Produktionsjahrgang des Citroen 2 CV ist nun Kandidat für ein amtliches H-Kennzeichen
2023: Vor 75 Jahren wurde der Citroen 2 CV auf dem Pariser Salon vorgestellt, ein Ereignis, das Citroen und die Community mit zahlreichen Events feiern. So lockte Ende Juli das „24th World Meeting of 2 CV Friends“ insgesamt 15.000 Fans mit rund 3.500 Citroen 2 CV in die Schweiz. Kino-Filmstart von „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ mit einem Citroen-Konzept-Streitwagen, inspiriert vom 2 CV. Das neue Citroën Berlingo Sondermodell „2 CV Berlingo Fourgonnette“ verfügt über ein beim Karosseriebauer Caselani entwickeltes Außendesign, das die Konturen des 2 CV Fourgonnette AU kopiert, ein Typ, der 1951 auf den Markt kam und mit vielen Ablegern bis 1987 gebaut wurde

Produktionszahlen:

Citroen 2 CV insgesamt 5.114.966 Einheiten, davon…

  • 3.868.631 Einheiten 2 CV Pkw und 1.246.335 Einheiten 2 CV Lieferwagen;
  • Citroen Dyane insgesamt 1.443.563 Einheiten;
  • Citroen Acadiane insgesamt 253.393 Einheiten;
  • Citroen Méhari insgesamt 144.953 Einheiten.
  • Zum Vergleich Nachfolge-Kleinwagen von Citroen:
  • Citroen LN insgesamt 116.931 Einheiten;
  • Citroen LN Commerciale insgesamt 12.680 Einheiten;
  • Citroen LNA insgesamt 164.275 Einheiten;
  • Citroen LNA Commerciale insgesamt 51.808 Einheiten;
  • Citroen Axel insgesamt 47.009 Einheiten;
  • Citroen Axel Commerciale insgesamt 13.175 Einheiten;
  • Citroen AX insgesamt 2.425.138 Einheiten;
  • Citroen AX Electrique insgesamt 364 Einheiten;
  • Citroen AX Commerciale insgesamt 145.226 Einheiten;
  • Citroen Saxo insgesamt 1.653.514 Einheiten;
  • Citroen Saxo Commerciale insgesamt 111.041 Einheiten;
  • Citroen Saxo Electrique insgesamt 423 Einheiten;
  • Citroen C3 insgesamt über 4,5 Millionen Einheiten (2002-2021, in mehreren Generationen);
  • Citroen C3 Pluriel insgesamt 109.682 Einheiten.

Wolfram Nickel/SP-X

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