Laut einer aktuellen Studie könnte sich die E-Mobilität bis 2030 endgültig durchsetzen. Vor allem wegen technischer Innovationen.
Technologische Durchbrüche könnten der E-Mobilität bis 2030 weltweit zum endgültigen Durchbruch verhelfen. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Studie „Coming of Age: The Next Phase in the eMobility Transformation“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Entscheidend sind demnach Innovationen wie neue Batteriezellchemien, optimierte Batteriearchitekturen und immer effizientere Elektroantriebe.
Ein zentrales Highlight: Laut Studie wird es ab 2030 technisch und infrastrukturell möglich sein, innerhalb von nur zehn Minuten bis zu 400 Kilometer Reichweite nachzuladen – vorausgesetzt, es steht ein geeigneter Schnellladeanschluss zur Verfügung. Begünstigt wird diese Entwicklung durch immer leistungsfähigere Ladepunkte mit 400 kW und mehr, etwa wie sie bereits beim Zeekr 007 und neuen Modellen von BYD oder CATL in China zum Einsatz kommen. Einen weiteren Innovationsschub bringen günstige und schnellladefähige LFP- und Natrium-Ionen-Batterien, die bereits 2025 in ersten Serienfahrzeugen Einzug halten.

Hier ein Überblick über die Akkus, die schnelleres HPC-Laden ermöglichen könnten:
Festkörperbatterien (Solid-State):
- Erreichen deutlich höhere Energiedichten (bis zu 600 Wh/kg) und bieten eine sehr schnelle Ladefähigkeit[citation needed].
- Ladezeiten für 80 Prozent des Akkus von unter 15 Minuten sind möglich, zahlreiche Hersteller testen Prototypen für eine kommerzielle Einführung um 2030.
- Festkörperzellen reduzieren außerdem das Risiko von Überhitzung und Bränden und erhöhen die Lebensdauer.
Lithium-Eisenphosphat (LFP) der neuesten Generation:
- Hersteller wie CATL und ElevenEs präsentieren LFP-Zellen, die in großen Pouch- oder Blade-Formaten eine Schnellladung von 10 auf 80 Prozent in etwa 10 bis 12 Minuten ermöglichen („C-Wert“ bis 10). Marktstart voraussichtlich ab 2027–2028 für Pkw-Serienmodelle.
- Neue LFP-Varianten zeigen sich auch bei niedrigen Temperaturen sehr leistungsfähig.
Natrium-Ionen-Batterien:
- Erste Serienmodelle (BYD, CATL) erreichen bereits heute praxisnahe Schnellladezeiten; Forschung an neuen Anodenmaterialien (z. B. Superkondensatoren) treibt die Ladeleistung noch weiter nach oben.
- Natrium-Ionen-Zellen sind kostengünstig, unempfindlich gegenüber Temperaturen und besonders langlebig.
Weitere Entwicklungen: SALD-Batterie und Anodentechnologien:
- SALD-Technologie („Spatial Atom Layer Deposition“) verspricht sehr hohe Ladegeschwindigkeiten durch stark verbesserten Ionenfluss und dünnere Schichten zwischen Anode und Kathode.
Innovative Anodenmaterialien wie Silizium, Niob oder Wolfram könnten die Ladezeiten weiter reduzieren und die Energiedichte steigern
E-Mobilität: Schneller laden, weniger verbrauchen
Die Analysten erwarten außerdem einen sinkenden Verbrauch, durchschnittlich auf 14 kWh pro 100 Kilometer. Neben technologischem Fortschritt und Kostendegression durch Skalenvorteile sorgen sinkende Zellpreise und mehr Wettbewerb dafür, dass E-Autos in allen Segmenten bereits 2030 beim Kaufpreis und den laufenden Kosten mit Verbrennern gleichziehen. Schon jetzt erreichen Batterie-elektrische Fahrzeuge (BEV) in vielen Klassen ein vergleichbares Gesamtkostenniveau (Total Cost of Ownership, TCO).
Strategy& geht davon aus, dass sich der Anteil reiner BEV-Plattformen an den weltweiten Pkw-Neuzulassungen bis 2030 auf rund 40 Prozent erhöht, bis 2035 sogar auf etwa 60 Prozent. Die globale Batterienachfrage steigt dadurch rasant: von aktuell etwa 1,15 TWh pro Jahr auf rund 5 TWh bis 2035. Besonders in Europa steht die Industrie durch scharfe CO2-Grenzwerte und angekündigte Fahrverbote vor einer massiven Transformation – zahlreiche Hersteller forcieren neue Plattformen exklusiv für Elektroautos, etwa auf Basis der STLA, PPE, MEB oder E-GMP. Titelfoto: Mer
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