E-Autos

Fahrleistung: E-Autos gleichen sich Verbrennern an

Im Jahr 2017 wurden E-Autos vor allem auf Kurzstrecken eingesetzt. Das hat sich geändert: Stromer holen bei Nutzung und Fahrleistung auf.

Die aktuelle Auswertung der Studie „Mobilität in Deutschland 2023“ (MiD) zeigt, dass sich das Einsatzmuster von Elektroautos inzwischen kaum noch von konventionellen Pkw unterscheidet. Während E-Autos im Jahr 2017 noch vor allem auf kurzen Strecken genutzt wurden, sind sie inzwischen auf längeren Strecken nahezu ebenso präsent wie Verbrenner. Laut MiD-Bericht nutzen heute 13 Prozent der E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug für Distanzen ab 30 Kilometer pro Fahrt – ein Niveau, das mit klassischen Pkw nahezu gleichzieht.

Auch bei der Jahresfahrleistung haben E-Autos aufgeholt: Im Durchschnitt werden mit Elektroautos 14.600 Kilometer pro Jahr zurückgelegt, bei der Gesamtflotte aller Pkw sind es 13.700 Kilometer, junge Verbrenner ab Baujahr 2020 schaffen sogar 16.800 Kilometer jährlich. Damit haben sich die Nutzungslasten der Antriebstechnologien deutlich angenähert.

Ungeachtet des Wandels bleibt das Auto das dominante Verkehrsmittel in Deutschland. Auch 2023 werden nach wie vor 53 Prozent aller Wege und rund 73 Prozent aller Kilometer per Pkw – als Fahrer oder Mitfahrer – zurückgelegt. Allerdings ist insgesamt ein Rückgang der Pkw-Nutzung festzustellen. In städtischen Regionen büßt das Auto stärker an Bedeutung ein, wohingegen es auf dem Land weiterhin unverzichtbar bleibt: Über 80 Prozent der Wegstrecke im ländlichen Raum werden weiterhin mit dem eigenen Auto zurückgelegt.

Pedelecs, Rad- und Fußverkehr gewinnen an Bedeutung

Über die vergangenen Jahre haben sich andere Mobilitätsarten weiter etabliert. Die Zahl der Pedelecs hat sich seit 2017 beinahe verdreifacht. Rund 140 Pedelecs pro 1.000 Personen sind mittlerweile unterwegs, und im Alltag werden mit diesen Rädern durchschnittlich 14 Kilometer geradelt – das erweitert die Reichweite gegenüber normalen Fahrrädern um die Hälfte. Auch der Fußverkehr gewinnt: Der Anteil der zu Fuß zurückgelegten Wege ist von 22 auf 26 Prozent gestiegen. Mit 113 Millionen Personenkilometern erreicht der Fußverkehr fast das Niveau des Radverkehrs.

Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) hat sich von den pandemiebedingten Rückgängen erholt. Ausschlaggebend dafür ist vor allem das 2023 eingeführte Deutschlandticket: Schon 16 Prozent der Befragten gaben an, das Ticket regelmäßig zu nutzen, in Großstädten sind es sogar 33 Prozent. Ein Drittel dieser Fahrten betrifft Freizeitwege, was zeigt, dass die Verfügbarkeit attraktiver Tickets das Nutzungsverhalten deutlich beeinflusst.

Die MiD 2023 ist die bislang größte verkehrswissenschaftliche Erhebung in Deutschland. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden über 218.000 Haushalte und circa 421.000 Personen bundesweit zu Mobilitätsverhalten, zurückgelegten Wegen und genutzten Verkehrsmitteln befragt. Die Ergebnisse fließen direkt in die Verkehrsplanung von Stadt, Land und Bund ein und bilden die Grundlage für zukünftige Mobilitätskonzepte. Titelfoto: KI

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