Die Förderung von Elektromobilität wird fortgesetzt: Vor allem die gewerblichen Nutzer profitieren von dem milliardenschweren Steuerpaket.
Die Bundesregierung verlängert die Förderung der Elektromobilität über das Ende des Jahres 2021 hinaus. Darin werden vor allem Elektroautos und Plugin-Hybride (PHEV) als Dienstwagen bevorzugt, für die monatlich nur ein halbierter Steuersatz von 0,5 statt 1,0 Prozent gilt. Der Gesetzentwurf soll bis Jahresende umgesetzt werden.
Eine Änderung aber gab es: So werden die Anforderungen an die Hybridautos erhöht. Damit ein PHEV unter die 0,5-Prozent-Regelung fällt, muss er ab 2022 auf eine rein elektrische Reichweite von 60 Kilometern kommen. Ab 2025 steigt die Mindestreichweite auf 80 Kilometer.
Welche Maßnahmen werden noch verlängert?
Ebenfalls verlängert wird das steuerfreie Laden am Arbeitsplatz: Ermöglicht es der Arbeitgeber seinen Angestellten, das Auto oder ein E-Bike im Betrieb kostenfrei zu laden, bleibt das bis 2030 steuerfrei. Gleiches gilt, wenn Beschäftigten eine betriebliche Ladevorrichtung kostenlos überlassen wird.
Zudem soll es für Unternehmen attraktiver werden, Elektroautos, Plug-in-Hybride oder Fahrräder zu leasen oder zu mieten: Die Aufwendungen dafür sollen laut dem „Tagesspiegel“ nur noch zu zehn Prozent bei der Bemessung der Gewerbesteuer berücksichtigt werden. Aktuell sind es 20 Prozent.
Was ist neu in dem Steuerpaket zur Förderung der Elektromobilität?
Auch wird die Steuerfreiheit für die kostenfreie Überlassung von Dienstfahrrädern und -Pedelecs für private Zwecke bis Ende 2030 verlängert. Diese Regelung gibt es erst seit diesem Jahr, sie war bislang bis 2021 befristet.
Als neue Maßnahme ist eine neue Sonderabschreibung für die Anschaffung rein elektrischer und gewerblich genutzter Lieferfahrzeuge geplant, die ebenfalls bis 2030 gelten soll. Die Abschreibung beträgt einmalig 50 Prozent der Anschaffungskosten.
Wie teuer ist das Paket?
Bundesfinanzminister Olaf Scholz sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Förderung der Dienstwagen sei „echte Industriepolitik“ zugunsten des Klimas. „Wir tun dies auch, damit schneller mehr Elektrofahrzeuge auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen“, wird der Finanzminister zitiert. Im Paket rechnet das Ministerium über die kommenden zehn Jahre mit Steuermindereinnahmen in Milliardenhöhe.
FDP-Fraktionsvize Christian Dürr hält die einseitige Förderung von Elektroautos für falsch. „Wir wollen, dass alle CO2-freien Antriebsarten gleich unterstützt werden. Denn dem Klima ist es egal, ob durch Batterie, Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe CO2 eingespart wird“, sagte Dürr dem Tagesspiegel. HM
Add a Comment