Northvolt Lyten

Lyten übernimmt Northvolt: Rettung für Heide?

Der US-amerikanische Batteriespezialist Lyten übernimmt Northvolt und will die Batteriefabrik in Heide fertigstellen. 

Nach der Insolvenz des schwedischen Batteriezellherstellers Northvolt steht mit dem US-Unternehmen Lyten ein Retter bereit. Lyten will sämtliche verbleibenden Standorte von Northvolt übernehmen, darunter auch das im Bau befindliche Großprojekt bei Heide in Schleswig-Holstein. Diese Entscheidung wurde von der Politik in Schleswig-Holstein und von Wirtschaftsvertretern sehr positiv aufgenommen.

Lyten, spezialisiert auf Lithium-Schwefel-Batterien, sieht in der Übernahme eine Chance zur beschleunigten Expansion in Europa. Neben den Standorten in Schweden und Deutschland umfasst der Deal auch das geistige Eigentum von Northvolt.

Was ist für die geplante Fabrik vorgesehen?

Die Batteriefabrik in Heide soll wie geplant weitergebaut werden, mit einer geplanten Anfangskapazität von 15 GWh. Langfristig ist sogar ein Ausbau auf bis zu 60 GWh pro Jahr möglich. Nach Abschluss der Übernahme – voraussichtlich noch 2025 – will Lyten viele der zuvor entlassenen Mitarbeitenden wieder einstellen und zügig mit der Produktion beginnen. Ziel ist es, jährlich Batteriezellen für rund eine Million Elektroautos in Heide zu fertigen. Auch der Standort Skellefteå (Northvolt Ett, Schweden) sowie das Entwicklungszentrum Northvolt Labs in Västerås sollen kurzfristig wieder in Betrieb gehen.

Die geplante Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen in Deutschland, Schweden und durch europäische Behörden. Für den Bau in Heide hatten Bund und Land zuvor mehr als eine Milliarde Euro an staatlichen Förderungen und Krediten zugesagt. Insbesondere liegt der Fokus nun darauf, ob Lyten nach dem Kauf weiterhin Anspruch auf die Fördermittel aus Deutschland hat, die ursprünglich für Northvolt zugesichert wurden. Nach Angaben des Bundesrechnungshofs wurden große Teile der direkten Subventionen bisher nicht ausgezahlt.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zeigt sich optimistisch und betont die Bedeutung erfahrener Führungskräfte am Standort Heide. Mit Nicolas Steinbacher bleibt ein erfahrener Manager an Bord. Aus Gründer- wie Arbeitnehmerperspektive stärkt die Übernahme die Hoffnung auf die Realisierung eines Green-Tech-Industriestandorts für die Region.

Lyten-CEO Dan Cook sieht in der Übernahme „einen entscheidenden Moment“, um das Wachstum von Lithium-Schwefel-Batterien in Europa voranzutreiben. Titelfoto: Northvolt

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