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Mercedes EQC: Die Nase vorn bei den Restwerten

Bei den Restwerten hat der Mercedes EQC in seiner Klasse die Nase vorn, sagen Analysten. Ein Wettbewerber fällt deutlich ab.

Die Restwerte von neuen Modellen, besonders elektrischen, abzuschätzen ist schwierig. Weder gibt es eine ausreichende Zahl von Mitbewerbern im gleichen Fahrzeugsegment, noch verfügen die Modelle über eine (Restwert-)Historie, die die Prognose erleichtern würde. So lassen sich also nur schwer die Betriebskosten (Total costs of ownership/TCO) errechnen, um sie mit anderen Modellen vergleichen und sich für das günstigste entscheiden zu können.

Beim in Bremen gebauten Mercedes EQC funktioniert das laut dem Analyse-Unternehmen Schwacke GmbH jedoch. Denn mit Audi e-tron 55 quattro, Jaguar i-Pace EV400 und Tesla Model X gibt es Modelle, deren Maße, Gewichte sowie Motorleistung in etwa vergleichbar sind.

Welche Auswirkungen hat der Listenpreis?

Schwacke hat nun dementsprechend eine Restwerteinschätzung für den EQC erstellt, wobei die Verkaufswerte in 36 Monaten sowie eine Fahrleistung von 60.000 Kilometern zugrunde liegen. „Beim Listenpreis hat man sich jedenfalls Mühe gegeben, unterhalb der Förderschwelle von 60.000 Euro Netto-Basispreis zu bleiben und ist damit in diesem Vergleich der einzige auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge des BAFA. Zusammen mit der seit Anfang des Jahres halbierten Dienstwagensteuer ergibt sich so vor allem für gewerbliche Nutzer ein interessantes Paket.

Der Mercedes EQC hat die Nase knapp vor dem Audi e-tron. Chart: Schwacke GmbH/Foto Daimler.

Die übrige technische Ausstattung ist kein Quantensprung, bietet aber alles, was an Services und Funktionen aktuell ist. Und ein paar EV-spezifische Elemente, wie der mit Navigationsdaten arbeitende Assistent für vorausschauendes und verbrauchsoptimiertes Fahren sind schlussendlich eine gute Sache, aber längst kein Highlight mehr“, erläutert das Unternehmen aus Maintal.

Was spricht gegen den Mercedes EQC?

Und: „Auch die Reichweite ist ausreichend, steht und fällt aber natürlich mit der Ladesäulendichte. Mercedes schwärmt in dem Zusammenhang von seinem Mercedes me Charge Service, der einfaches Bezahlen an einer Vielzahl Ladepunkten inklusive der Ionity-Schnellader verspricht. Leider findet man als Nicht-Besitzer keine einfache Möglichkeit, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, ob denn in der eigenen Umgebung oder entlang der persönlichen Fahrtrouten das Netz tatsächlich so gut ist. Vertrauensbildung durch Transparenz wäre hier angebracht. Technisch gesehen ist der EQC auch noch ein Modell, das auf einer Verbrennerplattform basiert und damit noch nicht das volle Potenzial eines brennraumlosen Raumkonzepts ausschöpfen kann.“

Schwacke sieht den Restwert nach dem genannten Zeitraum bei 63,6 Prozent des Listenpreises und damit leicht oberhalb der Konkurrenten Audi und Tesla, aber knapp 9 Prozent über dem Jaguar. HM

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