Rallye-Feeling in Serie: Opel hat mit dem Mokka GSE jetzt ein beeindruckenden Elektrosportler im Angebot. Wir sind ihn schon gefahren.

Die Designer haben dem Mokka zwar gelb lackierte Bremssättel, lackierte Schweller, auffällige Grilleinsätze und 20-Zoll-Räder mit 225/40er Reifen spendiert. Dennoch lässt die Optik nicht wirklich erkennen, was da unter der Haube lauert. Opel hat der Serienversion des Mokka GSE den aus der Rallye-Version bekannten Elektro-Antrieb mit einer Leistung von 207 kW (281 PS) verpasst. Damit und mit weiteren Anleihen aus dem Elektrosportler mutiert das weniger als 1,6 Tonnen leichte Kompakt-SUV zum extrem bissigen Kurvenräuber.

Die Werte in den technischen Daten sind schon recht beachtlich. In 5,9 Sekunden sprintet der 4,15 Meter lange, ohne Außenspiegel 1,78 Meter breite und 1,51 Meter hohe Wagen aus dem Stand auf Tempo 100. In der Spitze machen die 200 Kilometern pro Stunde im Sport-Modus den GSE zum schnellsten vollelektrischen Serienmodell der Marke mit dem Blitz. Mit „Sport“ „Normal“ und „Eco“ stehen drei Fahrmodi zur Wahl. Wer mit der vollen Leistung und größtmöglicher Performance unterwegs sein will, der schaltet auf Sport. Im Normal-Modus indessen ist die Spitzengeschwindigkeit auf 180 Kilometer pro Stunde begrenzt und bei „Eco“ werden alle Einstellungen auf die größtmögliche Effizienz getrimmt.

Mokka GSE: Mit Vehemenz um die Ecken

Wir haben uns für den Sport-Modus entschieden, um dem Mokka GSE auf den sportlichen Zahn zu fühlen. Das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. Denn die Entwickler haben den Frontantrieb des Straßen-GSE mit einem Torsen-Lamellen-Sperrdifferenzial ausgestattet, bei dem Erfahrungen bei Lenkung, Fahrwerk und auch Bremsen aus dem Rallye-Sport einfließen. Zum Einsatz kommen Hydro-Stoßdämpfer, und die Achsen wurden speziell für das Leistungspotenzial überarbeitet. Zudem stammen sämtliche Hochvolt-Komponenten des GSE wie Motor, Inverter, Batterie und Kabelbaum vom Mokka GSE Rally.

Derartig ausgerüstet fegt der Mokka GSE mit unglaublicher Vehemenz um die Ecken. Die Lenkung gibt jederzeit beste Rückmeldung, das Einlenkverhalten ist exakt, die Spurtreue klasse. Wir konnten das alles lediglich auf kurvenreichen Landstraßen mit entsprechenden Tempobegrenzungen und der einen oder anderen Auf- und Ausfahrt zur Autobahn erfahren. Dabei allerdings lieferte der Mokka GSE eine überragende Vorstellung ab. Antritt und Durchzug lassen ohnehin keine Kritik aufkommen.

Wer oft so sportlich unterwegs ist, der darf sich zwar über jede Menge Fahrspaß freuen. Doch der Spaß wird durch den dann massiv ansteigenden Verbrauch getrübt. Der Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 54 kWh geht bei einem Verbrauch von dann um die 30 kWh schnell die Energie aus. Da lediglich mit einer maximalen Leistung von 100 kW geladen werden kann, ist an der Ladesäule ausreichend Gelegenheit, sich von der ambitionierten Fahrt zu erholen.

Der WLTP-Wert wird übrigens mit 18,5 kWh angegeben. Um die damit auf dem Papier stehenden 337 Kilometer Reichweite zu erzielen, muss der rechte Fuß aber mit größtem Bedacht eingesetzt werden.

Preis: Ab 47.300 Euro

Im Passagierabteil gibt es im Vergleich zum weniger sportlich ausgerichteten Mokka nur wenige Änderungen. Das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht, die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen in Alcantara-Ausführung sind mit Ziernähten verschönert, das zehn Zoll große digitale Cockpit ist vielfach personalisierbar. Dem Infotainment-Touchscreen haben die Entwickler spezielle GSE-Grafiken mit auf den Weg zu den Kunden gegeben.

Die bekommen den Mokka GSE aber nicht zu einem Schnäppchenpreis. 47.300 Euro stehen für die elektrische Rennmaschine in der Preisliste. Rallye-Feeling ist dabei aber inbegriffen.