Neue Lenksteuerung, andere Designsprache: Peugeot zeigt mit dem Konzeptfahrzeug Polygon wohin der Weg der Marke in Zukunft gehen soll.
Noch ist das Polygon Concept als Gesamtwerk ein großes Versuchsfeld. Doch schon 2027 werden nach Angaben des französischen Herstellers in diesem Projekt getestete Innovationen in Serienmodellen Einzug halten. Das gilt in erster Linie für die neue Lenkung. Dabei transferieren die Entwickler das ohnehin schon außergewöhnlich geformte, unten und oben abgeflachte Lenkrad der Marke in eine neue Dimension.

Das Hypersquare genannte Steuer erinnert eher an eine Spielekonsole als an ein Lenkrad. Gekoppelt ist das Hypersquare mit der elektronischen Steer-by-Wire-Technologie. Es gibt also keine mechanische Verbindung mehr zwischen der Lenkung und den Rädern. Die weiterhin servogestützte Lenkbewegung wird hier aber komplett an die gefahrene Geschwindigkeit angepasst. So sollen Park- oder Wendemanöver besonders leicht fallen. Wo bisher drei volle Umdrehungen des Lenkrads notwendig sind, reicht in Zukunft eine. Ist der Wagen schnell unterwegs reagiert das System extrem direkt. Hier kommt das sprichwörtliche Go-Kart-Feeling auf.

Im an allen Seiten flachen Lenkrad mit abgerundeten Ecken sind vier große Löcher eingelassen. Auf den Innenseiten sind Sensoren angebracht. Mit den Fingerspitzen lassen sich so beispielsweise Vorwärts- und Rückwärtsgang anwählen. Die Hände bleiben dabei konstant am Hypersquare.
Peugeot Polygon: Projektion statt Cockpit
Auf ein herkömmliches Cockpit wird beim Peugeot Polygon verzichtet. Sämtliche Informationen, die zudem individuell zu verändern sind, werden ähnlich einem Head-up-Display auf die Frontscheibe projiziert. So bleiben die Augen immer in Fahrtrichtung und auf die Straße konzentriert. Der imaginäre Bildschirm hat eine Größe von 31 Zoll. Der Platz im Innenraum des knapp vier Meter langen Polygon ist auf den vorderen Plätzen riesig, hinten noch immer erstaunlich groß.
Optisch hebt sich das Konzeptfahrzeug komplett vom bislang bekannten Design der Löwenmarke ab. Die Lichtgestaltung mit den drei Krallen wird zwar beibehalten. Doch verlaufen die Krallen jetzt horizontal über die gesamte Front, werden lediglich vom Markenlogo unterbrochen. Ansonsten haben die Designer dem Polygon, als Konzept mit Flügeltüren, einfache und geometrische Formen verpasst.

Bei der Entwicklung des Projekts wurde in allen Bereichen darauf Wert gelegt, den Einsatz von Recycling-Materialien zu maximieren. So sind Boden, Türinnenverkleidungen und die Deckenbereiche neben dem Glasdach mit einem Textilstoff bezogen, der aus recycelten Sitzen zerlegter Peugeot-Fahrzeuge hergestellt wird.
Die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit zeigt sich auch daran, dass für das Konzeptfahrzeug so wenig Teile wie möglich verbaut worden sind. Ein Sprecher: „Weniger Teile bedeuten einfache Montage und Demontage am Ende des Lebenszyklus. Zudem ist ein solches Auto leichter und bietet damit höhere Effizienz.“ Ähnlich wie vor vielen Jahren beim Smart sollen eine Reihe von Teilen leicht austauschbar sein. So ist der Polygon individualisierbar, kann sich als Gebrauchtwagen verändern und ist somit auch länger nutzbar.


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