Eine Studie warnt nun davor, dass der für E-Auto-Akkus wichtige Rohstoff Lithium 2030 knapp wird. Es gibt aber Alternativen.
Das Thema Lithium als Rohstoff für Elektroautos beziehungsweise deren Akkus steht nicht seit gestern auf der Tagesordnung, wenn es um Elektroautos geht. Vor allem wegen der bisweilen umstrittenen Gewinnung und des hohen Wasserverbrauchs. Obwohl die Diskussion zwischenzeitlich ein wenig abgeflaut ist, taucht nun wohl ein neues Problem am Horizont auf: Lithium für E-Auto-Batterien könnte 2030 knapp werden.
Einer Studie der East China Normal University zufolge führt die steigende Nachfrage dann vor allem in Europa und den USA zu Lieferproblemen. Selbst in China sind Versorgungsengpässe möglich. Besonders stark klaffen demnach Verfügbarkeit und Nachfrage von verarbeitetem Lithium in Europa auseinander. Für das Ende des Jahrzehnts erwarten die Forscher einen jährlichen Bedarf von bis zu 792.000 Tonnen Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid. Die heimische Produktion liegt dann aber nur bei 325.000 Tonnen. Ohne Exporte ist die Versorgung demnach nicht sichergestellt. Das Problem: Auch in China und vor allem den USA reichen die Kapazitäten kaum, den lokalen Bedarf zu decken.
Umstieg auf Natrium denkbar
Um die Verkehrs- und Energiewende nicht zu gefährden, empfehlen die Wissenschaftler eine verstärkte zwischenstaatliche Zusammenarbeit. Ohne internationale Koordination drohten Versorgungsengpässe, Preissprünge und konfliktgeladene Handelsbeziehungen. Außerdem müssten Genehmigungsverfahren für neue Förderprojekte beschleunigt werden.
Auch Änderungen bei Technik und Konsum könnten helfen: So würden etwa Lithium-Alternativen wie Natrium den Nachfragedruck genauso mindern wie ein stärkerer Fokus auf kleinere E-Fahrzeuge und Carsharing-Modelle. Recycling von Altbatterien spielt der Studie zufolge erst nach 2030 eine relevante Rolle.
Aktuell ist China der weltweit größte Exporteur von verarbeitetem Lithium. Bei der Förderung von Lithiumgestein sind aber auch andere Weltregionen wie etwa Australien und Südamerika stark. Den Handel mit dem Vorprodukt, das meist in China weiterverarbeitet wird, hat die Studie allerdings nicht untersucht. SP-X/Titelfoto: BMW
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