Tesla Marke

Tesla-Chef Musk schadet seiner Marke

Mit seinen jüngsten Äußerungen sorgt Elon Musk dafür, dass die Marke Tesla an Glanz verliert. Potenzielle Kunden wenden sich ab.

Kaum ein Manager polarisiert so stark wie Elon Musk, der Chef der Automobilmarke Tesla sowie des Online-Nachrichtendienstes Twitter. Vor allem durch sein ruppiges Verhalten bei der Übernahme von Twitter zog Musk einigen Unmut auf sich, auch sein Verhalten in der Öffentlichkeit färbt offenbar negativ auf das Image seines E-Auto-Unternehmens Tesla, mittlerweile immerhin größter E-Auto-Produzent der Welt, ab.

47 Prozent: „Eindeutig negativ“

Tesla Marke
Quelle: Der Spiegel

In einer Umfrage des Magazins „Der Spiegel“ erklärten 47 Prozent der Befragten, der Milliardär beeinflusse ihre Meinung zu der Fahrzeugmarke „eindeutig negativ“. Weitere 16 Prozent reagieren „eher negativ“, lediglich 9 Prozent fühlen sich „eher positiv“ oder „positiv“ angesprochen. Musk hatte zuletzt in den USA öffentlich Rechtsaußen-Positionen bezogen, unter anderem in Bezug auf die Corona-Pandemie und geschlechtliche Identitäten. Auf dem Heimatmarkt verschreckt er damit Berichten zufolge offenbar zunehmend potenzielle E-Autokäufer, die sich traditionell stark aus der Demokraten-Wählerschaft rekrutieren.

„Geht gar nicht mehr“

Schon nachdem Musk den Kurznachrichtendienst Twitter Ende Oktober übernommen hatte, deuteten viele öffentliche Reaktionen auf einen Imageschaden  für die führende Elektroautomarke hin, so der „Spiegel“. So sagte Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, sie habe sich vom Gedanken an den Kauf eines Tesla distanziert: „Geht nicht mehr, kannst du nicht mehr bringen.“

Die Ablehnung in Deutschland zieht sich durch alle Alters-, Berufs- und Bildungsgruppen und ist dem Magazin zufolge auch unabhängig von Faktoren wie Geschlecht, Bildung und politischer Einstellung. Einzige Ausnahme: Unter den potenziellen AfD-Wählern bekundeten lediglich 35 Prozent eine negative Reaktion auf Musks Auftreten.

Unbeliebtester Hersteller

Auch ohne Bezug zu Musk halten 69 Prozent der Befragten den Hersteller für „weniger“ oder „gar nicht sympathisch“. Damit ist Tesla der mit Abstand unbeliebteste unter den großen Autoherstellern mit Produktion in Deutschland. Polarisierend sind zwar auch die traditionellen Oberklassemarken Mercedes-Benz, Porsche, BMW und Audi; sie können ihre schlechten Werte im linken Lager mit höheren Sympathien rechts der Mitte kompensieren. Die Volumenhersteller Volkswagen, Opel und Ford rufen eher ausgeglichene bis gleichgültige Reaktionen hervor. Zumindest können sich Volumen- und Premiumhersteller bei ihren Produkten auf einen vergleichsweise guten Ruf verlassen. Bei der Frage nach der Qualität der Fahrzeuge sortiert sich Tesla hinter den anderen Marken mit Produktion in Deutschland ein: Nur 21 Prozent der Befragten würden Tesla-Modelle als qualitativ hochwertig bezeichnen. Bei Spitzenreiter Mercedes-Benz sind es 77 Prozent. Titelfoto: Tesla

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