Scheinwerfer

Wenn der Scheinwerfer zum Beamer wird

Scheinwerfer im Auto werden immer besser. Nun hat ZKW ein Lichtmodul entwickelt, das sogar zum Beamer taugt.

Das ist großes Kino: Ein E-Auto bleibt ein paar Meter vor einer Wand stehen. Und dann projizieren die Scheinwerfer den neuesten Kino-Blockbuster auf die weiße Fläche. Hochauflösend und in Farbe. Was ein bisschen nach Science-Fiction klingt, lässt sich indes mit dem jüngst auf der CES in Las Vegas gezeigten Concept Car des Elektronikriesen LG schon heute realisieren. Entwickelt hat die Scheinwerfer mit Zusatznutzen die LG-Tochter ZKW.

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Das Thors Hammer-Tagfahrlicht des Volvo EX90 schwenkt beim Einschalten des Fahrlichts nach oben und unten. Foto: ZKW

Die Lichtspezialisten aus Niederösterreich haben dafür hochauflösende Module entworfen, mit denen sich neben den herkömmlichen Aufgaben von Auto-Scheinwerfern auch animierte Projektionen realisieren lassen. Die Scheinwerfer werden zum Beamer, der nicht nur bis zu 100 Zoll große Blockbuster-Bilder an eine Wand werfen kann. Sondern, und das ist eine wesentlich praxisnähere Möglichkeit, auch Warnhinweise auf die Fahrbahn projizieren kann. Später einmal könnte auch ein autonom fahrendes Auto beispielsweise mit einem Zebrastreifen aus Licht signalisieren, dass Fußgänger problemlos die Straße überqueren können.

Thors Hammer: Die Scheinwerfer im EX90

Diese Technologie ist noch Zukunftsmusik. Aber eine weitere Innovation von ZKW ist jedoch in Kürze live auf der Straße zu sehen. Das Unternehmen hat nämlich die sehr speziellen Vorstellungen der Volvo-Entwickler für die Scheinwerfer des neuen EX90 in die Realität umgesetzt. Sie bestehen aus digitalen HD-LED-Modulen mit einer Auflösung von mehr als 1,3 Millionen Pixel. Keine Überraschung ist, dass sie das Licht dynamisch ans Verkehrsgeschehen anpassen und andere Verkehrsteilnehmer präzise ausblenden – das können andere Scheinwerfer auch. Einzigartig ist aber der Übergang vom Tagfahr- zum Fahrlicht. Dabei schwenken nämlich die im Design von Thors Hammer gehaltenen Tagfahrlichter je zur Hälfte mechanisch und horizontal nach oben und unten und geben dabei die Hauptlichtmodule frei. Das sieht nicht nur ziemlich beeindruckend aus, sondern spart auch noch Bauraum hinter der Fahrzeugfront.

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Das beleuchtete Frontlicht-Panel und der beleuchtete Stoßfänger dienen der Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern. Foto: ZKW

Und es gibt noch andere Projekte: In Zusammenarbeit mit der Firma Rehau Automotive entwickelte ZKW ein beleuchtetes Frontlicht-Panel und einen beleuchteten Stoßfänger. Die können beispielsweise im Verbund ebenfalls für die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern eingesetzt werden. In Kooperation mit Osram entstanden neuartige Rückleuchten-Module, bei denen transparente Mikro-LEDs auf ein durchsichtiges Trägerlaminat aufgebracht werden. Damit sind extrem klare 3D-Anzeigen von Rücklicht, Blinker, Bremslicht und beleuchtete Logos möglich. SP-X/Titelfoto: LG

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