Der aktuelle DAT-Report bestätigt die Skepsis vieler Autokäufer bei gebrauchten E-Autos. Doch dagegen könnte man etwas tun.
Die Elektromobilität entwickelt sich weiter, ist aber im Alltag vieler Autofahrer noch nicht angekommen. Zwar können sich immer mehr Autokäufer den Kauf eines reinen Elektroautos (BEV) vorstellen, doch beim Thema gebrauchte E-Autos zögern viele noch, wie die Ergebnisse des aktuellen DAT-Reports bestätigen. Und: Bei Gebrauchtwagenkäufern, die bereits ein BEV gefahren sind, ist die Skepsis jedoch deutlich geringer.
Im aktuellen DAT-Report wird deutlich, dass die Distanz zur E-Mobilität bei Gebrauchtwagenkäufern größer ist als bei Neuwagenkäufern. Fast die Hälfte (47 %) der Gebrauchtwagenkäufer lehnt Elektroautos grundsätzlich ab – unabhängig davon, ob neu oder gebraucht. Nur 12 Prozent von ihnen könnten sich ein gebrauchtes BEV vorstellen, davon die Hälfte lediglich als Jahreswagen.
Wenn BEV, dann Neuwagen
Anders die Situation bei Neuwagenkäufern: Etwas mehr als die Hälfte (52 %) könnten sich ein BEV vorstellen, allerdings nur als Neuwagen. Grundsätzlich gegen ein E-Auto sprachen sich 34 Prozent der Neuwagenkäufer aus, das sind fünf Prozentpunkte mehr als noch 2023. Lediglich 6 Prozent könnten sich vorstellen, ein gebrauchtes BEV zu erwerben. Gebrauchte BEV bleiben damit weiterhin erst einmal ein Nischenprodukt.
Bemerkenswert ist, dass sich die Einstellung zu gebrauchten BEV zum Positiven ändert, wenn man die Teilgruppe der Gebrauchtwagenkäufer betrachtet, die bereits Erfahrung mit einem E-Auto gemacht haben, beispielsweise indem sie schon einmal selbst damit gefahren sind. Unter ihnen könnten sich nämlich mehr als zwei Drittel (35%) ein gebrauchtes BEV vorstellen. E-Erfahrene stehen gebrauchten E-Autos damit deutlich positiver gegenüber als durchschnittliche Pkw-Halter.
Batteriegarantie als Schlüssel
Aus der Frage, was beim nächsten Autokauf für ein gebrauchtes BEV sprechen würde, ging hervor, dass die Attraktivität gebrauchter BEV vor allem durch Maßnahmen, die die Batterie betreffen, gesteigert werden könnte. Aus der Teilgruppe der Gebrauchtwagenkäufer, die bereits BEV-Erfahrung haben, gaben 59 Prozent an, dass eine lebenslange Batteriegarantie ein entscheidender Kaufanreiz wäre. 44 Prozent nannten ein Batteriezertifikat, welches beim nächsten Autokauf für ein gebrauchtes BEV sprechen würde. Für 38 Prozent ist die kostenlose Bereitstellung einer Wallbox relevant. Transparenz und Sicherheitsversprechen zeigen sich damit als zentrale Hebel, die positiv in Richtung gebrauchtes BEV wirken.
„Die Elektromobilität kommt nach und nach voran – vorwiegend im Neuwagenbereich. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist Überzeugungsarbeit nötig. Preis, Reichweite und Ladeinfrastruktur sind nicht mehr die alleinigen Hürden. Entscheidend ist Erfahrung mit E-Autos und Vertrauen – insbesondere in die Batterie. Eine Kombination aus Garantien, Zertifikaten und transparenten Informationen kann hier den Unterschied machen“, kommentieren die Autoren des DAT Reports, Uta Heller und Dr. Martin Endlein. Titelfoto: SP-X
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