Elektroautos

Smart: Voll unter Strom

Smart steigt komplett auf rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge um. Auf die wichtigste Neuerung aber müssen die Kunden noch Monate warten.

Ob Fortwo Coupé, Cabrio oder Forfour – wer sich für einen neuen Smart entscheidet, der ist in Zukunft immer batterieelektrisch unterwegs. Für den Antrieb des EQ sorgt dabei wie schon bisher ein 82 PS starker Synchronmotor, der im Heck liegt und den 2,69 Meter langen Stadtfloh in weniger als fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 60 beschleunigt. Die kompakt gebaute Lithium-Ionen-Batterie hat eine unveränderte Kapazität von 17,6 Kilowattstunden (kWh), was eine Reichweite nach der WLTP-Norm von 133 Kilometern (159 Kilometer nach NEFZ) ermöglichen soll.

Das Aufladen gelingt an der herkömmlichen Haushaltssteckdose in sechs Stunden. Mit dem 4,6-kW-Onboard-Charger dauert es an der Wallbox 3,5 Stunden, um den Energievorrat der Batterie von zehn auf 80 Prozent zu bringen. Wer sich für den 22-Onboard-Lader entscheidet (990 Euro), der erkauft sich eine Verkürzung der Ladezeit auf 40 Minuten.

Neu gestaltete App und privates Carsharing

Smart Fortwo Forfour
Neue Rückleuchten, nur als Stromer verfügbar: Smart Fortwo. Fotos: Smart

Weiterhin im Angebot ist die Smart EQ Control App, die im Rahmen der Modellpflege neu gestaltet und upgedatet wurde. So können die Kunden jetzt direkter und damit schneller auf unterschiedliche Features der App zugreifen. Außerdem haben die Entwickler die Apple Watch jetzt in die App eingebunden, so dass die entsprechenden Infos am Handgelenk abzulesen sind.

Ausgebaut hat Smart die „ready to“-Services, die im 199 Euro teuren Modul gebündelt sind. Integriert ist darin unter anderem das seit 2016 bekannte private Carsharing. Autorisierte Nutzer können das Fahrzeug mit ihrem Smartphone öffnen und dann losfahren. Neu ist eine Bezahlfunktion. Der Smart-Besitzer kann Freunde und Bekannte in zwei Nutzergruppen einladen: In der Gruppe „Freie Fahrt“ fährt der Nutzer kostenlos, in der Gruppe „Fahrtkosten teilen“ kann der Besitzer einen individuellen Preis pro Minute festlegen. Für einen reibungslosen Zahlungsverkehr werden die Zahlungsdaten sicher hinterlegt.

Multimediasystem erst später

Warten müssen Kunden indessen auf die technisch wohl interessanteste Neuerung des Smart. Das vergrößerte Mediasystem Connect (bestellbar ab dem zweiten Quartal 2020, Preise noch nicht bekannt) bietet nicht nur einen von sieben auf acht Zoll vergrößertes Touch-Display, sondern erstmals auch die Möglichkeit, über Apple CarPlay oder Android Auto das eigene Smartphone einzubinden. Damit steht ein Infotainment nach eigenen Wünschen ebenso zur Verfügung wie ein selbst ausgewähltes Navigationssystem. Die derzeit vom Hersteller angebotene Version ist jedenfalls nicht zu empfehlen – zu langsam, zu ungenau.

Optisch ist der überarbeitete Smart an dem etwas veränderten Gesicht zu erkennen. Hier sind besonders die optionalen LED-Scheinwerfer (auf Wunsch auch die Heckleuchten in LED-Technik) zu nennen. Zudem ist die Front von Fortwo und Forfour erstmals unterschiedlich gestaltet. Beim Viersitzer in A-Form beim Fortwo V-förmig. Die Preise für den Smart beginnen – ohne die Förderbeträge für E-Fahrzeuge – bei 21.940 Euro für den Fortwo als Coupé. Das Cabrio kostet mindestens 25.200 Euro, der Forfour ist ab 22.600 Euro zu haben. Drei Ausstattungslinien sowie vier Ausstattungspakte stehen zur Wahl.

Smart Fortwo Forfour
Der neue Smart Forfour.

Komplett neuer Smart in China

Auch wenn der Smart in seiner jetzigen Form über das Jahr 2022 hinaus angeboten werden soll – in zwei Jahren wird ein komplett neues Auto unter dem Namen Smart in China als Weltauto produziert. Mercedes setzt dabei auf ein 50:50-Joint-Venture mit Geely. Unter dem Dach des Unternehmens ist bereits der schwedische Hersteller Volvo und dessen elektrische Tochter-Marke Polestar beheimatet.

Daniel Lescow, Produkt-Manager bei Smart mit vierjähriger Chinaerfahrung, mag derzeit über Einzelheiten zu dem Projekt noch nichts erzählen. Er ist aber davon überzeugt, dass die Geely-Entwickler mit Hauptsitz in Ningbo aufgrund der gemeinsamen Arbeit für die Polestar-Modelle und den ersten batterieelektrisch angetriebenen Volvo, den XC40 Recharge, jede Menge Erfahrung gesammelt haben. Gemeinsam mit dem Wissen der Smart-Verantwortlichen und dem von Mercedes entwickelten Designs werde das dazu beitragen, die neue Smart-Generation erfolgreich im Markt zu platzieren. Wolfgang Schäffer

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