E-Auto-Batterien werden günstiger. Die Akkupreise sinken um acht Prozent auf 108 Dollar je kWh. Unsicherheiten für 2026.
Laut der jährlichen Marktanalyse von BloombergNEF sind die weltweiten Batteriepreise im Jahr 2025 um acht Prozent auf durchschnittlich 108 US‑Dollar pro Kilowattstunde gesunken. Für 2026 erwarten die Experten erneut fallende Kosten, allerdings deutlich langsamer als im laufenden Jahr, vor allem wegen hoher Rohstoffpreise und neuer Zölle.
BloombergNEF geht davon aus, dass der Durchschnittspreis für Batteriepakete 2026 um rund drei Prozent auf etwa 105 US‑Dollar pro Kilowattstunde sinken wird. Damit fällt der erwartete Rückgang deutlich geringer aus als 2025, als die Preise von 115 auf 108 US‑Dollar pro kWh nachgaben.
Dass die Kosten 2025 überhaupt so klar gesunken sind, galt angesichts schwankender Metallpreise nicht als sicher. Zwischenzeitlich kam es etwa durch Risiken in chinesischen Lithium-Minen und Exportbeschränkungen für Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo zu teils kräftigen Preissprüngen bei einzelnen Rohstoffen.
Rohe Rohstoffkosten belasten Akkupreise
Für den moderateren Preisrückgang 2026 macht BloombergNEF nicht nur weiterhin hohe Rohstoffkosten verantwortlich, sondern auch steigende Zölle in verschiedenen Weltregionen. Gleichzeitig wirken mehrere Effekte preisdämpfend, darunter ein anhaltendes Überangebot an Produktionskapazitäten in China und intensiver Wettbewerb zwischen Zellherstellern.
Hinzu kommt der technologische Trend hin zu Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die als kostengünstiger und sicherer gelten. Die zunehmende Verbreitung von LFP-Systemen in Elektroautos und stationären Speichern trägt dazu bei, die durchschnittlichen Kosten pro Kilowattstunde weiter zu senken.
BloombergNEF betont, dass der harte Wettbewerb in der Batteriebranche Jahr für Jahr zu niedrigeren Preisen führt und dies ein wichtiger Moment für die gesamte Industrie sei. Die aktuell niedrigen Batteriepreise bieten Spielraum, die Kosten von Elektrofahrzeugen weiter zu reduzieren und gleichzeitig den Ausbau stationärer Energiespeicher zu beschleunigen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der Preis pro Kilowattstunde Speicherkapazität noch bei fast 1.000 US‑Dollar, heute sind es gut ein Zehntel davon. Günstigere Batterien erleichtern nicht nur die weitere Verbreitung von Elektroautos, sondern auch den Zubau großer Speicher, die schwankende Erzeugung aus Wind und Photovoltaik abfedern und den wachsenden Strombedarf etwa von Rechenzentren stützen sollen.
Ausblick auf das nächste Jahrzehnt
BloombergNEF erwartet, dass sich die weltweiten Installationen stationärer Speicher im kommenden Jahrzehnt in etwa verdoppeln werden. Sinkende Batteriepreise verbessern die Wirtschaftlichkeit solcher Projekte und machen Netzausbau, Lastverschiebung und Integration erneuerbarer Energien attraktiver.
Damit bleiben Batteriekosten ein zentraler Hebel für die Dekarbonisierung des Verkehrs- und Energiesektors: Je schneller die Preise weiter fallen, desto eher werden Elektrofahrzeuge und Speicherlösungen in immer mehr Märkten ohne zusätzliche Förderung wettbewerbsfähig. Titelfoto: CATL


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