Astra Sports Tourer

Astra Electric Sports Tourer: Mehr Platz im Stromer

Gegenüber dem 5-Türer bietet der Opel Astra Electric Sports Tourer mehr Stauraum. Er bietet aber auch mehr Komfort. Erste Fahreindrücke.

Die Welt der rein elektrischen Pkw ist ja nicht allzu selten eine Welt der SUV. Die derzeit hippe Karosserieform hat nicht nur den Van verdrängt, sondern sorgt auch dafür, dass beim Hochlauf der Elektromobilität bei den Herstellern die SUV favorisiert werden. Und so finden sich nur wenige klassische Kombis auf dem Markt. Nun stößt auch der Astra dazu.

Der Astra Electric Sports Tourer, wie er offiziell heißt, kann sich bei den Kombi-Qualitäten mehr als sehen lassen. Angesichts seiner auf 4,64 Meter Länge gewachsenen Karosserie gehen die Platzverhältnisse für Passagiere und Gepäck in Ordnung. Gegenüber dem Standardmodell mit Verbrennungsmotor ist das Gepäckvolumen trotz großer Batterie um lediglich 30 beziehungsweise 40 auf 516 bis 1.553 Liter geschrumpft. Für viele Transportaufgaben ist man also weiterhin gut gerüstet. Per Entriegelungshebel in der Kofferraumseitenwand lässt sich die Rückbanklehne im Verhältnis 40:20:40 nach vorne klappen. Der Boden des erweiterten Gepäckabteils erhöht sich nach vorne leicht. Unterm Kofferraumboden ist noch Platz für Kleinkram. Es gibt Taschenhaken und Verzurrösen.

Astra Sports Tourer
Den Opel Astra Electric Sports Tourer gibt es ausschließlich mit 54-kWh-Akku. Fotos: Opel

Astra Electric Sports Tourer: 413 Km Reichweite

Mit futuristischem Gehabe hat der Rüsselsheimer Kompakt-Kombi nichts am Hut. Vielmehr sieht er so aus, wie heute ein Astra Kombi nun mal aussieht: gediegen modern. Auch im Innenraum. Vorne präsentiert sich der Arbeitsplatz mit seinen beiden serienmäßigen 10-Zoll-Displays digital und aufgeräumt. Mit der Vertouchung der Bedienwelten hat es Opel dennoch nicht übertrieben. Es gibt noch Direktwahltasten und dank einer umfangreichen Ausstattung unseres Testexemplars außerdem reichlich Annehmlichkeiten wie Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lenkradheizung, AGR-Sitze und Head-up-Display.

Doch wie sieht es elektrisch aus? Auch im Astra Sports Tourer steht nur das aktuelle Stellantis-Batterieformat mit 54 kWh großer Traktionsbatterie zur Wahl. Laut WLTP reicht das für 413 Kilometer, die außerhalb der Stadt praktisch eher auf 300 Kilometer schrumpfen. Bei einer ersten Tour zeigte der Bordcomputer nach Ende einer mit zurückhaltendem Gasfuß absolvierten Testrunde über Landstraßen, Autobahn und urbanes Geläuf bei aktivierter Klimaautomatik und frischen Außentemperaturen einen Verbrauch von 15,8 kWh an. Der Astra Electric ist also nicht nur auf dem Papier ein sparsamer Stromer. Angesichts der Nettokapazität von 51 kWh und einem Sicherheitspuffer wird man auf langen Touren aber dennoch praktisch alle 250 bis 300 Kilometer einen Ladestopp einlegen und sich für diesen außerdem noch etwas Zeit nehmen müssen.

Astra Sports Tourer
Der Laderaum fasst bis zu 1.553 Liter.

Ladeleistung: Bis zu 100 kW

Ein Strom-Lademeister ist der elektrische Sports Tourer eher weniger. Am Schnelllader lassen sich zumindest kurzzeitig bis zu 100 kW abrufen und so in den ersten 10 Minuten bis zu 100 Kilometer nachtanken. Doch mit der Ladedauer schwindet die Ladeleistung. Bis zum Füllstand 80 Prozent vergehen laut Opel 30 Minuten. Immerhin: Die AC-Ladeleistung beträgt schon in der Serie 11 kW; 22 kW werden auch gegen Aufpreis nicht angeboten.

Spritzig ist er außerdem. Der Sprint auf 100 km/h ist mit 9,3 Sekunden angenehm kurzweilig. Der druckvolle Durchzug bis zur schnell erreichten Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h sorgt ebenfalls für Laune. 156 Elektro-PS reichen jedenfalls mehr als aus. Hinzu kommen elektrische Assistenzsysteme wie der Abstandstempomat mit neuerdings teilautomatisierter Spurwechsel-Funktion sowie der optionale AGR-Sitz für den Fahrer und ein angenehm komfortables Fahrwerk. Denn der Astra Electric ist ein äußerst leiser Gleiter, der akustisch gut von der Außenwelt abschirmt und bei den Fahr- wie Antriebsgeräuschen ein Flüsterniveau bietet, wie man es sonst aus der Oberklasse her kennt.

Auch deshalb scheint der Sports Tourer mit E-Antrieb die bessere Wahl im Vergleich zum Elektro-Pendant Astra 5-Türer. Letzterer kostet mindestens 42.000 Euro, für den praktischeren Kombi werden 1.500 Euro Aufpreis verlangt. Private Käufer, die den Astra Electric Sports Tourer noch 2023 ordern, zahlen abzüglich Bafa rund 36.300 Euro. Mit der geringeren Förderung ab 2024 sind es dann 38.700 Euro. SP-X

Astra Sports Tourer
Die Bedienelemente sind modern und funktional.

Opel Astra Electric Sports Tourer – Technische Daten:

Fünftüriger Kombi der Kompaktklasse mit fünf Sitzen, Länge: 4,64 Meter, Breite mit Außenspiegel 2,06 Meter (ohne Außenspiegel: 1,86 Meter), Höhe: 1,46 Meter, Radstand 2,73 Meter, Kofferraumvolumen: 516 bis 1.553 Liter, Anhängelast: 1.550/710 kg (gebr/ungebr), Zuladung: 415-440 Kilogramm.

Elektromotor mit 115 kW/156 PS, maximales Drehmoment 270 Nm, Batterie mit 54 kWh (netto 51 kWh), WLTP-Reichweite: 413 km, 1-Gang- Automatik, Frontantrieb, Vmax 170 km/h, 0 – 100 km/h: 9,3 s,  Ladedauer: DC 100 kW: 30 min auf 80 %, AC-Wallbox 11 kW: 5 Std. 45 min., Haushaltssteckdose 3,2 kW: 19 Std, WLTP-Stromverbrauch: 15,0 – 15,8 kWh/100 kmCO2-Emission: 0 g/km, Effizienzklasse: A+++.

Preis: ab 43.490 Euro (monatliche Leasing-Rate auf vier Jahre: 299 Euro)

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