Autopilot

Autonomes Fahren: Deutsche sind skeptisch

Nach wie vor stehen viele Deutsche dem autonomen Fahren mit Skepsis gegenüber. Es gibt viele Bedenken bei den Befragten.

Können Sie sich vorstellen, ihre Autofahrt einem Roboter zu überlassen und sich entspannt anderen Dingen zuzuwenden? Viele Deutsche können oder wollen es nicht und stehen dem autonomen Auto skeptisch gegenüber. Neben Zweifeln an der Zuverlässigkeit der Technik herrscht Sorge vor Hacker-Angriffen und Überwachung. Vorteile der Robomobile erkennen vor allem die Jüngeren, wie aus einer aktuellen Studie des Center of Automotive Management (CAM) hervorgeht.

Allgemein registrierten die Forscher eine starke Skepsis gegenüber der Technik. 49 Prozent der Befragten kann sich die Nutzung von Robo-Shuttles oder selbstfahrenden Privatwagen gar nicht vorstellen, lediglich 18 Prozent sind sehr offen für eine Nutzung. Besonders stark ist die Ablehnung in der Gruppe der Über-55-Jährigen, wo sich 61 Prozent eine Mitfahrt nicht vorstellen können. Unter den 18- bis 34-Jährigen liegt dieser Anteil lediglich bei 29 Prozent.

Besonders die Älteren haben Bedenken

Ausblick 2021
Prof. Stefan Bratzel, Leiter des CAM. Foto: CAM

Befragt nach den Vorteilen von autonomen Autos erkennen 29 Prozent der Studienteilnehmer keinen einzigen. 27 Prozent nennen die Zeitersparnis durch das Entbinden von den Fahraufgaben, 26 Prozent eine höhere Sicherheit. Jeweils rund 20 Prozent halten dem Roboterauto einen positiven Umwelteffekt, günstige Kosten und hohe Flexibilität zugute. Bei den möglichen Nachteilen führen 48 Prozent das Gefühl einer grundsätzlichen Unsicherheit ins Feld. Offenbar sorgt das Fehlen menschlicher Kontrolle hier für starke Bedenken. 40 Prozent haben Angst vor Hackerangriffen, 39 Prozent befürchten Unfälle. Auch die Angst um Arbeitsplätze und die Sorge um einen stockenden Verkehrsfluss werden häufig genannt. Gar keine Bedenken haben lediglich 5 Prozent der Befragten.

Noch fehlen die Autos

Breiteren Bevölkerungsschichten fehle bislang die Akzeptanz für die neue Technologie, fasst Institutsleiter Stefan Bratzel die Ergebnisse der Studie zusammen. „Die Unternehmen sollten künftig einerseits stärker den Kundennutzen dieser Innovationen adressieren und andererseits durch Transparenz und Heranführung an die Technologie die Skeptiker einfangen“, empfiehlt der Autoexperte. Bislang allerdings fehlt es noch an der Verbreitung hochautomatisierter oder autonomer Fahrzeuge. Lediglich für die Mercedes-Spitzenmodelle S-Klasse und EQS sind Fahrfunktionen zu haben, die dem Fahrer erlauben, sich dauerhaft vom Verkehr abzuwenden. Hinzu kommen diverse Pilotprojekte mit vollautonomen Shuttle-Taxis. SP-X/Titelfoto: Audi

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