Die EU plant eine strenge CO2-Quote für Fuhrparks: Was die neuen Regeln bedeuten. Vorstellung Mitte Dezember.
Die Europäische Kommission arbeitet an einer neuen CO2-Regulierung, die besonders für Fuhrparks weitreichende Folgen haben könnte. Laut Branchenkreisen soll der Vorschlag am 16. Dezember vorgestellt werden, offizielle Zahlen gibt es aber bisher nicht. Auch der Termin wurde offiziell noch nicht bestätigt. Ziel der Reform ist es, eine starke Erhöhung der Elektroauto-Quote bei Unternehmenszulassungen zu erreichen. In Deutschland würden die Maßnahmen fast zwei Drittel aller Neuwagen betreffen, da gewerbliche Zulassungen inklusive Mietwagen und Händlerzulassungen einen Großteil des Marktes ausmachen.
Kritiker sprechen bereits von einem „Verbrenner-Verbot durch die Hintertür“. Denn zwar sind direkte Ausschlüsse von Verbrennern noch nicht geplant, mit ambitionierten Quoten – wie kolportierten mindestens 50 Prozent E-Autos bis 2027 und sogar 90 Prozent bis 2030 – könnten Verbrenner aus Firmenflotten schon Jahre vor dem offiziellen EU-Ziel von 2035 verdrängt werden.
Alle Zulassungen von Unternehmen betroffen
Die neuen Flottenziele sollen nach Informationen aus der Industrie nicht nur klassische Dienstwagenflotten, sondern sämtliche Unternehmenszulassungen umfassen. Auch taktische Zulassungen von Autohändlern und die gesamte Mietwagenbranche fallen unter die verschärften Vorgaben. Das ist brisant: Denn jede Verschärfung der CO2-Quote dürfte den Markt stark beeinflussen und Unternehmen zu einer schnelleren Umstellung auf Elektromobilität zwingen.
Zudem plant die EU eine Flexibilisierung des bisherigen starren Systems. Statt starrer Jahresziele könnten künftig Mittelwerte über mehrere Jahre gebildet werden. Hersteller könnten so einzelne Jahre mit schwacher Nachfrage durch Übererfüllung in anderen Jahren ausgleichen, bekämen aber einen klaren E-Mobilitätsdruck für die Flottenzulassung.
Die Debatte in Deutschland ist deshalb hitzig: Nicht nur Unternehmen, sondern auch Leasing- und Mietwagenanbieter fürchten Preiserhöhungen und Belastungen für Kunden. Branchenvertreter warnen vor steigenden Kosten, schwächeren Restwerten und zusätzlichem Aufwand bei Wartung und Betrieb von E-Fahrzeugen.
Die genaue Ausgestaltung der neuen CO2-Quote wird wohl erst mit dem offiziellen Vorschlag Mitte Dezember klar sein. Der Druck auf Unternehmen und Fuhrparkbetreiber dürfte aber steigen – und der Wandel zur Elektromobilität durch die neuen EU-Regeln weiter beschleunigt werden. Titelfoto: VW


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