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DAT-Barometer: Die meisten würden Benziner kaufen

Laut dem aktuellen DAT-Barometer planen 14 Prozent den Kauf eines BEV. Der Benziner ist weit beliebter, der Diesel abgeschlagen.

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat im aktuellen DAT-Barometer eine Befragung bei 1.080 privaten Autokaufplanern durchführen lassen. Deren Pkw-Kauf ist innerhalb der kommenden 24 Monate geplant.

Hier die Ergebnisse im Überblick:

Benziner wahrscheinlichste Motorwahl bei anstehendem Pkw-Kauf: Endverbraucher, die innerhalb der nächsten 24 Monate einen Pkw anschaffen wollen, wurden gefragt, welche Motorart für sie die wahrscheinlichste Wahl wäre. An der Spitze stand der Benziner mit 44 Prozent, gefolgt vom Hybrid/Plug-In-Hybrid (29 %). Für ein reines Batteriefahrzeug würden sich 14 Prozent entscheiden. Zusammengerechnet positionieren die batterieelektrischen Pkw sich damit (43 %) dicht hinter den Benzinern. Dieselfahrzeuge wären für 11 Prozent der Befragten die präferierte Wahl, einen Gasantrieb würden 2 Prozent wählen.

DAT-Barometer Haupt- oder Zweitwagen?

E-Autos würden überwiegend als „Hauptauto“ genutzt werden: Die Pkw-Kaufplaner wurden zudem zur Rolle eines E-Autos befragt. „Sehen Sie aktuell ein reines E-Auto eher nur als Zweit- oder Drittwagen in Ihrem Haushalt oder können Sie sich ein reines E-Auto auch als Ersatz des hauptsächlich genutzten Pkw im Haushalt vorstellen?“ 17 Prozent der Endverbraucher waren sich bei dieser Frage unschlüssig. 36 Prozent sehen diese Technologie derzeit nur in einem Zweitwagen, immerhin 47 Prozent sogar im Erstwagen ihres Haushaltes. Voraussetzung für ein E-Auto ist bei den Pkw-Kaufplanern allerdings eine Reichweite von 395 km. Kaufplaner, die ein E-Auto konkret in Erwägung ziehen, waren bereits mit einer Reichweite von 330 km zufrieden.

Gebraucht oder neu?

Anschaffung eines E-Autos als Neuwagen präferiert: E-Autos können neu oder gebraucht gekauft werden. Die meisten Endverbraucher, für die ein E-Auto im aktuellen Kaufprozess eine wahrscheinliche Option ist, haben eine klare Meinung: 69 Prozent und damit mehr als zwei Drittel tendieren zu einem Neuwagen. Für 30 Prozent käme auch ein Gebrauchtwagen, der nicht älter als 12 Monate ist, infrage (Mehrfachnennungen waren hier möglich). 7 Prozent würden sogar einen Gebrauchtwagen, der älter als ein Jahr ist, kaufen. Nur 6 Prozent sind sich noch nicht schlüssig oder machten keine Angaben, ob für sie die Anschaffung eines Neuwagens oder Gebrauchtwagens infrage käme.

Warum kein Gebrauchter?

DAT-BarometerGeringer Preisvorteil gegenüber dem Neuwagen spricht gegen gebrauchtes E-Auto: E-Auto-Kaufplaner, die sich für einen Neuwagen ausgesprochen haben, antworteten mit folgenden Statements, warum für sie kein E-Gebrauchtwagen infrage kommt: Für ein Drittel bietet ein E-Gebrauchtwagen keinen (großen) Preisvorteil im Vergleich zu einem Neuwagen mit staatlicher Förderung. 30 Prozent ist die Ladezeit zu lang, und sie denken, dass aktuelle Modelle (Neuwagen) hier mehr bieten. Eine veraltete Technologie in Bezug auf Batterietechnologie, Reichweite oder Ladekapazität gaben 29 Prozent als Grund gegen die Anschaffung eines E-Gebrauchtwagens an.

Kaufprämien für Gebrauchte?

Wenig Kenntnis über Kaufprämie für gebrauchte E-Autos: Ob ein finanzieller Anreiz das Geschäft mit gebrauchten E-Autos ankurbeln könnte, ist fraglich. Immerhin ist seit Mitte des vergangenen Jahres eine Förderprämie für junge gebrauchte E-Autos möglich. Der Kenntnisstand zur E-Kaufprämie ist unter den Kaufplanern eher unterdurchschnittlich. Die Frage: „Wussten Sie, dass auch der Kauf von jungen Elektro-Gebrauchtwagen staatlich (und von den Automobilherstellern) gefördert wird?“ verneinten 56 Prozent. Etwas besser – wenn auch nur geringfügig – sind E-Auto-Kaufplaner informiert. Hier antworteten 52 Prozent mit „nein“, was immer noch über die Hälfte der Zielgruppe ist.

Boomender Gebrauchtwagenmarkt

Nachfrage auf dem GW-Markt hoch – elektrifizierter Anteil aber gering: Trotz Lockdown und erschwerten Bedingungen war der März im Gegensatz zum Vorjahr ein sehr guter Monat. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt konnte laut KBA mit 672.432 Einheiten sogar der Vor-Corona-März aus dem Jahr 2019 übertrumpft werden. Unter dem Strich liegt der Gebrauchtwagenmarkt im ersten Quartal bei 1.583.639 Einheiten und damit noch 4,6 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Nach Antriebsarten aufgeteilt, beherrschen die Verbrenner mit 98,9 Prozent das Marktgeschehen immer noch. Plug-In-Hybride kommen lediglich auf 0,6 Prozent, E-Autos auf 0,5 Prozent Marktanteil.

Auch die Neuwagen verbuchten im März gute Ergebnisse: Mit 292.349 Neuzulassungen konnte der Markt laut DAT-Barometer gegenüber März 2020 um 35,9 Prozent wachsen. Im ersten Quartal wurden 656.452 Pkw neu zugelassen. Das sind zwar noch 6,4 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, aber die Zeichen stehen auf Frühjahrsbelebung.

Das DAT-Barometer ist eine Momentaufnahme aus primär-/sekundärspezifischen Automarkt-Daten. Für die Verbraucherbefragung (April 2021) wurde im Auftrag der DAT eine repräsentative Stichprobe von 1.080 Online-Interviews (CAWI) über die GfK im Zeitraum 6. bis 9.4.2021 durchgeführt. Die Datengewichtung erfolgte nach KBA-Pkw-Bestand (Marke u. Motorart). HM/Titelfoto: LeasePlan

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