Pleitewelle

Droht Sono Motors ein juristisches Nachspiel?

Nach dem Scheitern des Projekts Sion könnte Sono Motors wegen des „Community Fundings“ juristischer Ärger drohen.

Das innovative Projekt Sion von Sono Motors haben auch wir bei Puls Magazin aufmerksam begleitet – bis zu seinem unglücklichen Ende. Doch es könnte sein, dass es noch nicht ganz beendet ist, denn nun droht dem Münchner Startup laut Recherchen von „Capital“ und „Finance Forward“ möglicherweise Ärger wegen der Finanzierung des Projekts. Dabei geht es auch um die Frage, ob das „Community Funding“ überhaupt legal war.

Im Rahmen von sogenannten „Community Fundings“ hatten rund 21.000 Privatpersonen insgesamt knapp 44 Millionen Euro an Sono Motors für das Projekt Sion vorgestreckt, und „Capital“ sind laut dem Bericht mehrere Fälle bekannt, in denen Anzahler noch immer auf die Rückerstattung warten. „Mich würde es nicht wundern, wenn sich mit dem Fall unter verschiedensten Gesichtspunkten noch Strafgerichte befassen werden“, zitiert „Capital“ den Rechtsanwalt Andreas Walter von der Frankfurter Kanzlei Schalast.

Konflikt mit dem Kreditwesengesetz?

Es gebe weitere Juristen, die beim „Community Funding“ einen Konflikt mit dem Kreditwesengesetz sehen, so das Magazin. Denn Sono Motors habe Investoren nicht ausreichend über Risiken aufgeklärt und in seinen AGB keine echte Gegenleistung beschrieben. Ob sich das Unternehmen wegen der Art der Finanzierung tatsächlich vor Gericht verantworten muss, ist aber noch unklar.

Die Finanzaufsicht Bafin sieht sich nicht zuständig und auch Sono Motors selbst wähnt sich im Recht. „Es ging uns immer darum, gemeinsam mit der Community bezahlbare Solar-Elektromobilität auf die Straße zu bringen, und somit wollten wir mit Sion-Reservierungen keine Anlageoption oder ein Renditeprojekt anbieten“, erklärte das Unternehmen gegenüber „Capital“. Man plane die Rückzahlung aller Anzahlungen. Titelfoto: Sono Motors

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