Versicherung

E-Autos in Europa: Wer fördert wie viel?

Die Förderprogramme für E-Autos fallen in Europa sehr unterschiedlich aus. Dataforce hat die Unterscheide zusammengetragen.

Die Elektromobilität – und vor allem die rein elektrisch betriebenen Pkw (BEV) – steht im Automobilmarkt mehr und mehr im Fokus. Doch BEVs sind (noch) deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Staatliche Förderungen sollen dies ausgleichen. Doch wie hoch sind die Förderungen in Europa? Dieser Frage ist der Marktbeobachter Dataforce in seinem „Car Taxation Guide“ nachgegangen und einen Vergleich zwischen 6 Ländern aus Sicht privater Käufer dargestellt.

Niederlande fördert am üppigsten

E-Auto EuropaFür die Berechnung der Förderungen hat Dataforce sich die Anreize in den Ländern angesehen und verglichen. Für die Angaben und Berechnungen wurde ein kompaktes SUV als Standard genommen, da sich im Privatmarkt die meisten Kunden heutzutage für dieses Segment entscheiden (22,6 Prozent Marktanteil 2022, EU 27+EFTA+UK).

Kaufprämien sind die wohl bekannteste Art der Förderung von Elektroautos. Dabei reduziert sich der Preis für Käufer durch einen Zuschuss des Staates direkt. In Deutschland und Frankreich machen sie den größten Teil der Gesamtförderung aus. Ebenfalls lässt sich feststellen, dass Länder ohne Kaufprämie weit hinten liegen im Ranking der Förderungen für den privaten Automobilkäufer.

Viele private Käufer unterschätzen allerdings den zusätzlichen Einfluss von Steuervorteilen, die schnell mehrere tausend Euro ausmachen können. In den Niederlanden sorgt die große Steuerersparnis sogar dafür, dass die Gesamtförderung fast doppelt so hoch ausfällt wie in Frankreich.

Die Förderungen im Detail

Sofern eine Zulassungsteuer existiert, sind BEVs aktuell in den untersuchten Ländern davon befreit (Steuervorteil beim Kauf). Zusätzlich zahlen BEVs aktuell nirgendwo eine Kfz-Steuer (Steuervorteil bei Besitz). Soweit gleichen sich die Länder.

E-Auto EuropaWas die die Höhe der Vorteile angeht, so sind die Unterschiede allerdings drastisch. In den Niederlanden und Frankreich fallen schon bei der Zulassung eines typischen Kompakt-SUVs recht hohe CO2-bezogene Steuern an, wenn man sich für einen Verbrennungsmotor entscheidet. Auch die Kfz-Steuer ist in den Niederlanden eine kostspielige Sache.

Merklichere Unterschiede gibt es auch bei den Kaufprämien. In Frankreich fällt diese mit 5.000 Euro am höchsten aus, gefolgt von Deutschland mit 4.500 Euro und den Niederlanden mit 2.950 Euro. In Italien gibt es zwar eine Prämie, diese fällt in diesem Vergleich allerdings heraus, da ein Elektroauto dieser Größe preislich über der Fördergrenze liegt. In Belgien und dem Vereinigten Königreich gibt es keine Kaufprämien mehr.

Hohe Förderungen begünstigen schnelleren Umstieg

Die Höhe der Vorteile zwischen den Ländern unterscheidet sich stark. Ebenso unterscheiden sich auch die Marktanteile von BEVs. Folglich sind BEVs dort besonders attraktiv, wo hohe Steuern vermieden werden können oder der Kaufpreis durch Prämien reduziert wird.

E-Autos EuropaGenau das sieht Dataforce auch in den Niederlanden, Deutschland und Frankreich. Die drei Länder mit der höchsten Förderung haben auch die höchsten BEV-Anteile. Der Marktanteil im Privatmarkt liegt hier deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15,4 Prozent. Länder mit vergleichbar niedriger Förderung wie UK, Belgien und Italien liegen unter dem Durchschnitt. Im Falle der letzten beiden sogar deutlich.

Wie sehen die Anreize im Flottenmarkt aus?

Vollkommen anders stellt sich die Situation allerdings im Flottenmarkt dar. In vielen Ländern, wie etwa Belgien, Österreich und UK kommt erst hier eine steuerliche Besserstellung von vollelektrischen Fahrzeugen richtig zum Tragen. So gibt es signifikante Anreize für den „Geldwerten Vorteil“.

Detaillierte Informationen zur Besteuerung und Elektroautoförderung in den elf wichtigsten europäischen Märkten hat Dataforce im „Car Taxation Guide“ zusammengefasst. Dieser beinhaltet zusätzlich Hochrechnungen über mögliche Ersparnisse von BEVs aber auch PHEVs für jedes Land. Der Car Taxation Guide ist ab März 2023 zum Nettopreis von 1.950 Euro bei Dataforce verfügbar.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *