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e.GO schafft den Neustart

Neustart: Aus der e.GO Mobile AG wird die Next.e.GO Mobile SE. Gründer Prof. Günther Schuh bleibt an Bord.

Vor allem die kleinen Elektroauto-Hersteller und die Start-ups hat die Coronakrise hart getroffen. So auch die Aachener e.GO Mobile AG, die gerade dabei war, die ersten Fahrzeuge des e.GO Life auszuliefern. Anfang Juli wurde das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen eröffnet. Dennoch ging der Verkauf des e.GO Life weiter.

Ladesäulen

Nun hat sich ein Investor gefunden, der Neustart steht. Das internationale Private-Equity-Unternehmen nd Industrial Investments B.V., Teil der nd Group B.V., beteiligt sich neben dem Managementteam um Gründer Prof. Günther Schuh (Titelfoto, links) an dem deutschen Elektroautohersteller als Mehrheitsaktionär. Am 1. September 2020 wird die Next.e.GO Mobile SE das gesamte Geschäft der e.GO Mobile AG einschließlich aller Tochtergesellschaften und die Mitarbeitenden durch einen Betriebsübergang nach Paragraf 613a BGB übernehmen.

Ulrich Hermann wird CEO

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Hat Zukunft: der e.GO Life. Foto: e.GO

Im Zuge der Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie musste die e.GO Mobile AG, die zuletzt mit über 1,0 Mrd. Euro bewertet wurde und bisher der einzige unabhängige deutsche Elektroautomobilhersteller ist, der eine Pkw-Straßenzulassung erreichte, am 2. April 2020 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stellen. Der Kaufvertrag mit der Next.e.GO Mobile SE wurde heute notariell beurkundet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Gesellschaft beginnt nach eigenen Angaben mit neuer, erweiterter Struktur als europäische SE und mit neuem CEO: Ulrich Hermann (Titelfoto, rechts), ehemaliges Vorstandsmitglied der börsennotierten Heidelberger Druckmaschinen AG und ausgewiesener Digitalisierungsexperte. Prof. Günther Schuh übernimmt den Vorsitz des Verwaltungsrates.

Vertrieb und Service wieder aktiv

Sobald die Zulassung als Fahrzeughersteller für die neue Gesellschaft erteilt ist und die Lieferantenverträge umgestellt sind, soll die Produktion im Werk Aachen Rothe Erde wieder anlaufen. Service und Vertrieb des Elektrokleinwagens e.GO Life seien bereits wieder aktiv.

Der Generalbevollmächtigte der e.GO Mobile AG während des Insolvenzverfahrens, Dr. Paul Fink aus der auf Restrukturierung und Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei FRH, spricht von einem großen Erfolg: „e.GO Mobile war kein klassischer Sanierungsfall, sondern ein gut aufgestelltes Start-Up, das es geschafft hat, ein neues Auto auf die Straße zu bringen und dem vor allem durch die beispiellose Situation während der Covid-19-Pandemie das Wachstumskapital ausging.“

„Gestärkt aus der Krise“

Gründer Prof. Günther Schuh ist erleichtert: „Wir wollten die Krise nicht nur überleben, sondern gestärkt daraus hervorgehen, um e.GO als deutsche Marke auf dem Markt zu etablieren. Dazu mussten wir einen professionellen und strategischen Partner finden, mit dem wir unser großes Wachstumspotenzial realisieren können. Diesen haben wir in unserem neuen Partner und seiner visionären Führung gefunden.“

Dr. Thomas Poplat, Manager M&A bei nd Industrial Investment B.V., fügt hinzu: „Wir sind begeistert, e.GO zukünftig zu unterstützen. Das Unternehmen passt sehr gut zu unserem Fokus auf Nachhaltigkeit, Elektrifizierung und Digitalisierung.“ HM/Titelfoto: Next.e.GO Mobile SE

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