Dachzelt

Ein Dachzelt auf dem Skoda Enyaq

Ein Dachzelt auf dem E-Auto? Aerodynamisch eher kontraproduktiv. Wir haben es dennoch auf das Dach eines Skoda Enyaq Coupé RS gepackt.

Dachzelte sind derzeit offensichtlich ein großer Renner. Entsprechend bestückte Autos tauchen immer häufiger auf den Straßen auf. Diese Art des – zumindest kurzen – Campingurlaubs stößt bei vielen Menschen anscheinend auf wachsendes Interesse. Doch ein Aufbau auf dem Dach beeinträchtigt auf alle Fälle die Aerodynamik. Das erhöht den Verbrauch und reduziert somit die Reichweite. Die ist bekanntlich nach wie vor bei E-Autos ein großes Thema.

Dachzelt
Ein Dachzelt auf dem E-Auto? Unser Autor hat es ausprobiert. Fotos: Hardy Mutschler

Wir haben es dennoch ausprobiert und war auf das Dach eines Skoda Enyaq Coupé RS mit Allradantrieb und einer Leistung von 220 kW (299 PS) ein Skycamp 3.0 von iKamper installiert. In geschlossenem Zustand misst das mit einer Hartfaserschale ausgestattete Zelt lediglich 35 Zentimeter in der Höhe, ist 138 Zentimeter breit und 218 Zentimeter breit. Das Gewicht liegt bei 74 Kilogramm.

Das Dachzelt wiegt 74 kg

Bis etwa 80 Kilometer pro Stunde machen sich die aufgrund des Aufbaus höheren Windgeräusche so gut wie gar nicht bemerkbar. Danach wird´s lauter im Innenraum. Da die Höchstgeschwindigkeit mit dem Dachzelt aber auf 120 beschränkt ist – für E-Fahrzeuge ohnehin ein fast ideales Tempo – hält sich der Geräuschpegel im geräumigen und qualitativ hochwertigen Passagierabteil generell in annehmbaren Grenzen.

Dachzelt
Die Länge des Dachzelts beträgt 2,05 Meter.

Das Fahrverhalten des Enyaq indessen verändert sich mit dem zusätzlichen Gewicht auf dem Dach in keiner Weise. Selbst in flott gefahrenen Kurven auf der Landstraße bleibt der 2,3 Tonnen schwere Wagen mit dem Akku im Unterboden ohne zu mucken in der vorgegebenen Spur. Und der Verbrauch? Skoda gibt einen WLTP-Wert von 17,6 kWh auf 100 Kilometer für das so motorisierte Enyaq Coupé an. Den zu erreichen gelingt bereits im normalen Fahrbetrieb kaum. Um die zwei kWh mehr sind durchaus normal. Bei der Fahrt mit dem Zelt auf dem Dach über eine Distanz von insgesamt knapp 300 Kilometer zeigte der Bordcomputer schließlich 22,7 kWh an.

Verbrauch bei 22,7 kWh

Dabei musste der Enyaq außer etwa 150 entspannten Kilometern auf der Autobahn reichlich Höhenmeter auf engen Landstraßen bewältigen. Hier kletterte der Verbrauch auf bis zu fast 30 kWh. Direkt nach der anschließenden Strecke zurück ins Tal wurden minus 21,1 kWh auf dem Display angezeigt. Mit diesem hohen Grad der Rekuperation wurde der Mehrverbrauch des Aufstiegs also locker ausgeglichen. Die hier verbaute Batterie hat eine Kapazität von netto 77 kWh. Mit einem vollgeladenen Akku ist also eine maximale Reichweite von 350 Kilometern machbar.

Dachzelt
Freilich ist die Aerodynamik des Autos beeindträchtigt.

Das Dachzelt zum Preis von etwa 5.000 Euro bietet eine Schlafebene von 197 mal 205 Zentimetern und hat eine Tragkraft von 410 Kilogramm. Eine kleinere Variante misst 128 mal 205 Zentimeter. Die dazu benötigte Dachlast muss in beiden Fällen mindestens 75 Kilogramm betragen. Im Stand hält das Dach des Skoda Enyaq Coupé RS bis zu 350 Kilogramm aus. Während der Fahrt sind es die erwähnten 75 Kilogramm.

Zugang über Leiter

Das Aufklappen des Dachs ist übrigens relativ einfach und dauert nach ein wenig Übung nur wenige Minuten. Der Zugang zum Zelt erfolgt über eine zusammenschiebbare Aluleiter. Die wird beim großen Zelt im Kofferraum (Volumen 570 bis 1.610 Liter) untergebracht. Beim kleineren Zelt ist sie in den Aufbau integriert.

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