Ladepark

EnBW eröffnet ersten „NextLevel Ladepark“

In Lichtenau bei Chemnitz hat der Energieversorger EnBW einen Ladepark mit neuem Konzept in Betrieb genommen.

Im September 2023 hat die EnBW ihre Vision des „NextLevel Ladeparks“ bei der IAA Mobility in München präsentiert. Nur wenige Monate später verwirklicht das Energieunternehmen das Projekt in Lichtenau bei Chemnitz. Als erster seiner Art berücksichtigt der EnBW-Schnellladepark Komponenten aus drei Nachhaltigkeitsdimensionen: Ökologie, Gesellschaft und Ökonomie.

Der Schnellladepark nahe Chemnitz ist mit 24 High Power Charging-Ladepunkten (HPC) ausgestattet, die eine Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt bieten. An diesen können Autofahrer in nur 15 Minuten neue Reichweite von bis zu 400 Kilometern laden – sofern ihr Fahrzeug diese Leistung nutzen kann. Die Verfügbarkeit der Ladepunkte ist jederzeit über die EnBW mobility+ App einsehbar. Steigt der Bedarf am Standort künftig, kann die EnBW die Anzahl der HPC-Ladepunkte in kurzer Zeit auf 32 erweitern.

Die EnBW betreibt auch den NextLevel Ladepark wie alle ihre Ladestandorte mit 100 Prozent Ökostrom. Für die Dachkonstruktion verwendet das Unternehmen erstmals den nachwachsenden Rohstoff Holz und spart damit im Vergleich zu einer Stahlkonstruktion 57 Prozent CO₂ ein. Die Dachfläche ist mit 144 Photovoltaik-Modulen ausgestattet, die über eine Leistung von 53 Kilowatt Peak (kWp) verfügen. Die Energie, die nicht vor Ort verbraucht wird, fließt direkt ins örtliche Verteilnetz. Die recycelten Pflastersteine tragen ebenso wie die eingesetzten Trafos zu einer weiteren, deutlichen CO₂-Reduktion am Standort bei.

Ladepark: Besondere Bauweise

Rund um den Ladepark sorgt witterungsresistente Begrünung für Schatten und zusätzlichen Lebensraum für Insekten. Barrierearme Ladeplätze, Sitzgelegenheiten, automatische Toiletten sowie ein interaktiver Lernspielplatz für Kinder sind weitere Elemente für eine hohe Aufenthaltsqualität. Ein durchgehend geöffneter, automatisierter Rewe „Ready Shop“ erweitert das Serviceangebot und bietet neben Kaffeespezialitäten eine Auswahl von rund 200 Snacks und Getränken.

Ladepark
Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert, EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen und Staatsminister Thomas Schmidt (v.l.n.r.) weihten den NextLevel Ladepark der EnBW mit mehr als 100 Gästen ein. Fotos: EnBW/Endre Dulic

Am 29. April 2024 hat die EnBW den NextLevel Ladepark als Teil des EnBW HyperNetz‘ offiziell eingeweiht. An der Feierlichkeit nahmen Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung (MdL), EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen sowie Nachhaltigkeitsunternehmer und Formel 1 Weltmeister Nico Rosberg und Katharina Klein, Leiterin Nachhaltigkeit bei der EnBW, teil.

Insgesamt betreibt die EnBW mit mehr als 4.500 Ladepunkten das bundesweit größte Schnellladenetz. Bis zum Jahr 2030 möchte sie dieses auf rund 30.000 Schnellladepunkte in etwa versiebenfachen. Damit stellt sie einen relevanten Anteil der bis dahin in Deutschland insgesamt benötigten Ladeinfrastruktur von 130.000 bis 150.000 Schnellladepunkten bereit. Dafür investiert das Energieunternehmen pro Jahr rund 200 Millionen Euro.

Der NextLevel Ladepark der EnBW im Überblick:

  • Standort wird mit 100 Prozent Ökostrom betrieben
  • Holzdachkonstruktion spart in der Produktion im Vergleich zur bisherigen Stahlkonstruktion etwa 57 Prozent CO₂-Äquivalente ein
  • Solardach besteht aus 144 Photovoltaik-Modulen mit einer Leistung von 53 Kilowatt-Peak (kWp); PV-Module so ausgerichtet, dass mehr Effizienz erreicht werden kann
  • Bewegungsgesteuerte LED-Leuchtmittel, um Lichtverschmutzung geringer zu halten
  • Bodenbelag aus recycelten und zertifizierten Pflastersteinen, die im Vergleich zu den Belägen anderer EnBW-Ladeparks 24 Prozent an CO₂ einsparen; die besonders niedrigen Steine lassen Regenwasser besser versickern und fördern so die Grundwasserbildung und die Artenvielfalt im Boden
  • klimawandelangepasstes Begrünungskonzept mit hitze- und trockenresistenten Bäumen sowie Wildrasen
  • Umspannstation CO₂-ärmer produziert, indem das Gehäuse aus Stahl mit 86 Prozent und der Trafokern mit 71 Prozent weniger CO₂-Äquivalenten hergestellt wurden; Spulen sind ebenfalls optimiert, dass die Energieverluste im Leerlauf 32 Prozent weniger CO₂-Äquivalente betragen
  • barrierearme Ladeplätze mit entsprechender Kennzeichnung
  • automatische und barrierearme Toiletten mit digitalem Bezahlterminal
  • Lernspielplatz für Kinder
  • durchgehend verfügbarer, automatisierter REWE ready-Shop
  • Sitzgelegenheiten direkt am Standort – barrierearme Sitzplätze ebenfalls vorhanden
  • Erfahrungen aus dem Bau des Ladeparks sorgen für höhere Effizienz beim Einsatz der für solche Standorte benötigten Materialien und Technik
  • Die Planung wurde gleichzeitig zur Standardisierung von Prozessen genutzt. Standorte können schneller und wirtschaftlicher realisiert werden.

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