Peugeot_308_low_res_29_Markus Heimbach

Fahrbericht Peugeot 308: E-Version dauert noch

Peugeot legt jetzt auch beim 308 den Spannungsschalter um. Wenn die neue Generation im Januar auf den Markt kommt, wird es nicht nur wie gehabt Benziner und Diesel, sondern erstmals auch zwei Versionen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb geben. Rein elektrisch rollt der 308 dann zudem 2023 an.

Der Elektro-308 wird wie auch die jetzt vorgestellten Modelle auf alle Fälle ebenfalls das neu gestaltete Löwen-Logo tragen. Und das Größenwachstum der neuen Generation kommt der E-Version ebenfalls zu Gute. Mit einer Länge von 4,36 Metern übertrifft der neue 308 seinen Vorgänger um elf Zentimeter. Der Kombi ist um sechs Zentimeter auf nun 4,64 Meter gewachsen. Der in beiden Versionen gewachsene Radstand von 5,5 Zentimetern dürfte vor allem die Mitfahrer auf der Rückbank erfreuen, die mehr Beinfreiheit als bisher haben. Dahinter liegt ein Ladeabteil, das bei den Hybridversionen der Limousine 361 (sonst 412) Liter und beim SW 548 beziehungsweise 608 Liter beträgt, hier bis auf maximal 1.634 Liter erweitert werden kann.

Massiver Armaturenträger

Der Fahrer lenkt auch den 308 der neuen Generation mit dem oben und unten abgeflachten sowie höhen- und längsverstellbaren Lenkrad. Das liegt zwar bestens in der Hand, hat aber auch Nachteile. Zu weit oben positioniert ist die Sicht auf die Anzeigen eingeschränkt, weiter unten kommt es den Beinen sehr nahe. Die Anzeigen des Instrumententrägers sind gut ablesbar. Von der GT-Version an ist das Kombielement in 3D-Ausführung serienmäßig. In der Mitte des Instrumententrägers ist ein Zehn-Zoll-HD-Bildschirm angesiedelt. Das passt alles gut zu den Materialien, die haptisch und optisch einen wertigen Eindruck hinterlassen.

Der Innenraum ist zweckmäßig, lediglich die Armaturen sind etwas zu massiv. Foto: Peugeot

Unverständlich dagegen weshalb die Designer den Armaturenträger vor dem Beifahrerplatz so massiv gestaltet haben, dass er weit in den Raum hinein ragt, damit nicht nur das Raumgefühl beeinträchtigt, sondern auch das Öffnen des Handschuhfachs behindert. In der Mittelkonsole haben die Gestalter bei den Versionen mit Automatikgetriebe jetzt einen zentralen Wahlschalter platziert. Dazu kommt bei den Plug-in-Versionen noch ein zusätzlicher Druckschalter B, um das Rekuperieren zu verstärken.

60 Kilometer sind drin

Damit sind wir bei den Antrieben: Sowohl für die Limousine als auch für den SW, also den Kombi – stehen jetzt zwei Versionen mit Plug-in-Hybrid-System zur Wahl. Einstiegsversion ist der 308 Hybrid 180 mit einer Leistung von 133 kW (180 PS). Die stärkere Variante im 308 Hybrid 225 leistet 165 kW (225 PS). Die Kraftübertragung erfolgt in beiden Fällen über ein gut abgestimmtes Achtgang-Automatikgetriebe auf die Vorderräder. Der Strom wird in einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12,4 kWh gespeichert. Die Ladeleistung beträgt 100 kW. Serienmäßig ist ein On-Board-Charger mit 3,7 kW an Bord. Auf Wunsch gibt es eine stärkere Version mit 7,4 kW. Das bedeutet Ladezeiten zwischen sieben Stunden an der normalen Steckdose und knapp zwei Stunden an der Wallbox. Die elektrische Reichweite beträgt laut Peugeot bis zu 60 Kilometer.

Beide Plug-in-Hybride beeindrucken mit ruhigem Lauf, starkem Antritt und kraftvollem Durchzug. Setzt der Verbrenner ein, um die E-Maschine zu unterstützen beziehungsweise wenn dem Akku die Energie ausgeht, ist das nicht zu spüren. Außer den beiden Plug-in-Hybriden können Kunden für Limousine und SW noch zwischen zwei 1,2-Liter-Dreizylindern mit 81 kW (110 PS) oder 96 kW (130 PS) sowie einem 1,5-Liter-Diesel mit 96 kW (130 PS) wählen. Der Selbstzünder läuft leise und zieht kraftvoll durch.

Blick in die elektrische Zukunft

Fahrwerkstechnisch zeigt der Peugeot 308 sowohl komfortabel als auch sportlich. Das Auto liegt bestens in der Hand, fährt selbst bei richtig flotter Fahrt problemlos um die Ecken. Schlechte Wegstrecken werden souverän passiert. Der Einstiegspreis für den neuen 308 beträgt 23.700 Euro, der Diesel kostet 28.700 Euro. 1.000 Euro mehr werden für den SW fällig. Der 308 Hybrid 180 steht mit 36.900 Euro in der Preisliste. Den erheblich besser ausgestatteten Hybrid 225 gibt es erst ab der GT-Version zum Preis von 44.550 Euro. Die Basisversion des 308 ist bereits recht umfangreich mit unter anderem Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensoren, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, USB-C-Anschlüssen, elektrisch verstell- und beheizbaren Außenspiegeln, Einparkhilfe hinten, Tempomat und 16-Zoll-Alurädern bestückt.

Abschließend noch ein Blick in die elektrische Zukunft: Vermutlich wird der e308 dann eine Batterie mit einer Kapazität von 75 kWh bekommen. Die Reichweite dürfte dann etwa 450 Kilometer betragen. Die Ladeperformance soll im Vergleich zum heutigen e208 deutlich angehoben werden. Statt der beim Kleinwagen derzeit möglichen Schnellladung mit einer Leistung von 100 kW sind bei dem kompakten Löwenmodell um die 150 kW geplant. Titelfoto: Peugeot

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