Mit dem Panda von einst hat der Fiat Grande Panda (Elektro) nicht mehr viel gemein. Er soll dennoch Emotionen wecken. Erste Fahreindrücke.
Wer kennt ihn nicht, den Fiat Panda aus den 80er-Jahren. Nicht wenige Menschen wären wohl auch heute entzückt, würden die Italiener solch ein Modell wieder auflegen, elektrisch und im gleichen Retro-Stil, wie ihn perfekt der 500e verkörpert. Doch das hat man sich in der Turiner Zentrale in dieser Konsequenz nicht ein weiteres Mal getraut. Der Grande Panda, wie er offiziell heißt, trägt zwar diverse Designelemente des Originals, weckt aber auf den ersten Blick nicht unbedingt Erinnerungen an seinen jahrzehntealten Vorgänger. Denn aus der „tollen Kiste“ ist nun eher eine „hohe Kiste“ geworden, im heute gängigen und beliebten City-SUV-Stil.

Denn der Grande Panda soll Karriere machen im äußerst beliebten B-Segment, das Fiat vor über zehn Jahren mit dem Punto verlassen hat. Das B-Segment ist ein Millionen-Markt. Um hier auch preislich bestens positioniert zu sein, steckt unter dem Grande Panda die sogenannte Multi-Energie-Plattform des Stellantis-Konzerns. Gedacht war diese sehr flexible Architektur ursprünglich für den indischen und südamerikanischen Markt. Dann beschloss man, sie auch in Europa einzusetzen. Die Schwestermarke Citroën nutzt diese technische Basis bereits für ihren C3, Opel für seinen Frontera. Weitere Modelle im Konzern werden folgen.
Um möglichst viele Länder bedienen zu können, wurde die Multi-Energie-Plattform sowohl für elektrischen als auch für konventionellen Antrieb ausgelegt. So bietet Fiat den Grande Panda Elektro und den Grande Panda Hybrid an. Letzterer hat einen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 74 kW/101 PS und kommt zu Preisen ab 18.990 Euro auf den Markt. Die Strom-Variante startet 6.000 Euro höher. Das ist viel. Doch Preis-Parität ist in dieser Fahrzeugklasse aufgrund der hohen Batteriekosten nicht zu schaffen – noch nicht.

Fiat Grande Panda: Elektrisch oder Hybrid
In der Länge misst der Grande Panda nur 3,99 Meter. Klar, dass da keine Raumwunder zu erwarten sind. Doch das Platzangebot – zumindest vorne – ist überraschend großzügig. Aber auch hinten kommen Erwachsene gut zurecht. Der Kofferraum rangiert im Mittelmaß, fasst bei der von uns gefahrenen Elektroversion lediglich 361 Liter. Aber es reicht, um den Einkauf und andere alltägliche Dinge unterzubringen. Liegen die Lehnen flach, passen immerhin 1.315 Liter hinein (der Hybrid fasst 50 Liter mehr). Allerdings vereitelt die Stufe im Boden, dass größere Gegenstände bequem hineingeschoben werden können. Zudem müssen Getränkekisten über die recht hohe Heckschürze gehoben werden.
Mit seinen 85 kW/113 PS ist der Grande Panda Elektro nicht üppig, jedoch ausreichend stark motorisiert. Schließlich ist sein Hauptrevier die Stadt. Erwartungsgemäß fährt der Grande Italiener in typischer Elektromanier unaufgeregt, leise und solide. Überraschend erwachsen zeigt er sich auch beim Komfort. Selbst rumpelige Oberflächen steckt die Federung klaglos weg. Aufpassen sollten man jedoch bei Nässe. In zu forsch gefahrenen Kurven schiebt der Grande Panda dann gerne mal geradeaus. Die 44 kWh große Batterie ermöglicht laut Hersteller eine WLTP-Reichweite von 320 Kilometern. Davon sollten allerdings im Alltagseinsatz locker 80 bis 100 Kilometer abgezogen werden, auch wenn der Grande Panda mit einem Verbrauch von 16,8 kWh/100 km zu den eher sparsameren Zeitgenossen zählt.

Gleichstrom ermöglicht das Wiederaufladen mit 100 kW. Ein guter Wert in dieser Klasse. Somit dauert es weniger als eine halbe Stunde, bis 80 Prozent der Kapazität wieder an Bord sind. AC-Laden ist mit 11,0 kW möglich, vorausgesetzt man kreuzt in der Preisliste nicht die Option „Spiralkabel“ an. Prinzipiell eine pfiffige Idee, das Kabel mit Stecker einfach herausziehen zu können, besonders bei schlechtem Wetter. Doch in dieser Spiralform kann es nicht elf Kilowatt übertragen, andernfalls geriete es zu dick, zu kurz und zu unhandlich. Somit sind maximal 7,0 kW möglich, in Deutschland gar nur 3,7 kW, da das Lademodul lediglich einphasig den Strom aufnehmen kann. Entsprechend lang – rund zwölf Stunden – wird das Laden.
44-kWh-Akku für 320 Kilometer
Im Innenraum zeigt sich der Grande Panda ähnlich frisch, aufgepeppt und teilweise verspielt wie außen. So soll der Rahmen beider Displays eine Reminiszenz an die weltberühmte Teststrecke auf dem Dach der ehemaligen Fiat-Fabrik im Turiner Stadtteil Lingotto darstellen. Kleines Gimmick: Rechts unten am Bildschirmrand haben die Designer einen Mini-Grande-Panda platziert. Es soll so aussehen, als würde er gerade in die Steilkurve einbiegen. Michael Specht/SP-X

Fiat Grande Panda Elektro – Technische Daten:
Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen; Länge: 3,99 Meter, Breite: 1,76 Meter (mit Außenspiegeln: 2,02 Meter), Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,54 Meter, Kofferraumvolumen: 412-1.366 Liter (Elektro: 361-1.315 Liter).
E-Motor mit 83 kW/113 PS, Drehmoment: je 300 Nm, Frontantrieb, Einganggetriebe, 0-100 km/h: 11,0 s, Vmax: 132 km/h, Verbrauch: 16,8 kWh/100 km, Akkugröße netto: 44 kWh, Reichweite: 320 km (WLTP), Ladeleistung: 100 kW (DC), 11 kW (AC), Ladedauer: DC: 20-80 % in 27 Minuten, AC: 0-100 % in ca. 5:00 Std., Preis: ab 24.990 Euro.
1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner-Mildhybrid, 74 kW/100 PS, maximales Drehmoment: 205 Nm, Frontantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, 0-100 km/h: 10,0 s, Vmax: 160 km/h, Normverbrauch: 5,4 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 123 g/km, Preis: ab 18.990 Euro.
Also der Panda ist für mich echt verkorkst, nachdem ich den 600E und den 500E kenne. Keine einfachen Tasten für vorwärts-Rückwärts, durch Einstellungen muss man sich am Lenkrad durchklicken, nicht am Display, der Tempomat ist auf einmal wieder auf der linken Lenkradseite, statt rechts wie bei den anderen.
Und vor Allem der Tempomat: Du stellst ihn auf 100 ein, der Tempomat beschleunigt auf 109 -110. die Schildkontrolle erkennt: „Da ist nur 100 erlaubt“ und fängt an zu piepen und zu blinken. Irgendwo findet sich ein Knopf um das Piepen abzustellen, der ist aber unzuverlässig und gibt keine echte Rückmeldung ob aktiviert oder nicht.
Eine Einstellung um den Tempomat korrekt fahren zu lassen haben wir zumindestens nicht gefunden. Der Limiter verhält sich genauso.
Die praktische Funktion, den Tempomaten auf die nächsten 10 hochzustellen, also von 87 auf 90 ist verschwunden. Aktivieren lässt er sich erst ab 40, nicht schon 30, wobei er dann 45 bis 50 fährt.
Das allein ist für mich schon Ausschlusskriterium. Vielleicht eine italienische Werkseinstellung, die nehmen das mit dem Tempo ja auch nicht so ernst.
Der Einstieg ist sehr hoch, wenn auch natürlich hinten mehr Platz als im 500 ist. Die elektrotypischen Beschleunigungswerte sucht man vergeblich, er ist ja auch ein wenig schwächer als der 500er ausgelegt, aber das finde ich weniger schlimm.
Bei 135kmh regelt er ab. der 500er immerhin erst bei 150.
Steigt man von einem 10Jahre altem Verbrenner auf den Panda um, denkt man vermutlich „Wow“ vom 500er und 600er her ist es eher ein Downgrade.
Da hilf auch die schicke Rückfahrkamera und serienmäßig Sitz- und Lenkradheizung nichts.