Lexus hat den UX überarbeitet. Die E-Variante, der UX 300e, soll nun deutlich preisgünstiger angeboten werden.
Noch ringen die Verantwortlichen darum, wie groß die Preisreduzierung für den UX 300e ausfallen kann. Schon jetzt ist klar, dass das Einstiegsmodell des E-Autos allerhöchstens noch 45.000 Euro kosten soll. Doch Ziel ist aus deutscher Sicht, die Elektroversion zum identischen Kurs wie den Vollhybrid anzubieten. Und der startet bei 43.700 Euro oder einer Leasingrate von 319 Euro im Monat. Damit würde der UX 300e dann 14 Prozent günstiger als bisher.
Nach wie vor aber muss über einen Chademo-Anschluss geladen werden, wenn’s schnell gehen soll. Eine Änderung des Systems auf die inzwischen überwiegend in Europa vorhandenen CCS-Ladesäulen sei schlichtweg zu aufwendig und damit zu teuer geworden, erklärt Lexus-Geschäftsführer Holger Kiener. Eine Umstellung hätte gravierende Eingriffe und Auswirkungen mit sich gebracht. Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung habe das Unternehmen deshalb beschlossen, den Chademo-Anschluss beizubehalten.
Nach wie vor aber kann der UX 300e über einen Typ-2-Stecker an der heimischen Wallbox und maximal 6,6 kW mit neuer Energie versorgt werden. Die fließt jetzt in eine Batterie, deren Kapazität von bisher 54,3 auf 72,8 kWh gesteigert wurde. Das soll für einen Normverbrauch von 16,9 kWh und eine Reichweite von 450 Kilometern nach der WLTP-Norm reichen. Zur Vergrößerung der Reichweite tragen auch zahlreiche aerodynamische Details bei. Die Unterbodenabdeckungen wurden im Vergleich zu anderen UX-Modellen vergrößert, und die Unterseite der Batterie wurde flach und glatt gestaltet, um eine gleichmäßige Unterboden-Aerodynamik zu gewährleisten.
Lexus UX 300e: Größerer Akku
Im Innenraum bekommt der von einem 150 kW (204 PS) starken E-Motor angetriebene Stromer die gleichen Aufwertungen wie der neue UX 300h, der auf der gleichen Plattform wie der Toyota CH-R steht. So ist das Cockpit in der Einstiegsversion mit einem sieben Zoll großen Infodisplay ausgestattet. In höherwertigen Ausstattungsvarianten wächst das volldigitale und individuell konfigurierbare Display auf 12,3 Zoll. Der Infotainment-Touchscreen hat serienmäßig eine Größe von acht Zoll, ist aber auch mit 12,3 Zoll im Angebot. Das werksseitig generell eingebaute Cloud-Navigationssystem liefert Verkehrsinfos in Echtzeit sowie Informationen zu Ladestationen (inklusive Ladegeschwindigkeit und kWh-Preise).
Nach wie vor gibt es einen Drehknopf, um die Lautstärke manuell zu regeln. Und für die Steuerung der Klimatisierung liegt eine Leiste mit Klaviertasten unterhalb des Infotainment-Displays. Smartphones lassen sich drahtlos über Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Auto verbinden. Zudem haben die Entwickler die Sprachbedienung verbessert, um natürliche Begriffe zu verstehen. Zudem wurden neue Mikrofone verbaut. Das Touchpad auf der Mittelkonsole ist Vergangenheit. Der freigewordene Platz beherbergt je nach Ausstattung die Bedienung für die Sitzheizung oder ein weiteres kleines Ablagefach.
Das Platzangebot im Innenraum des Lexus UX ist vor allem im Fond überschaubar. Groß gewachsene Personen können es sich hier nicht wirklich bequem machen. Details wie neu gestaltete Schalter an den Türverkleidungen, eine neue Form der oberen Instrumententafel und eine Metallic-Oberfläche für Mittelkonsole und Schalthebel unterstreichen hingegen den Lexus-Anspruch des Premium-Charakters.
Lexus UX 300h: Gesteigerte Leistung
Mit dem geht auch der Vollhybrid UX 300h ins Rennen. Die Systemleistung des neuen Hybridantriebs liegt bei 146 kW (199 PS), was eine Steigerung um acht Prozent zum bisherigen UX 250h bedeutet. Die Antriebseinheit der inzwischen fünften Generation setzt sich zusammen aus dem Zweiliter-Benziner mit 112 kW (152 PS) und einer vorne platzierten E-Maschine, die 83 kW (113 PS) leistet. Wer sich für die Allradvariante entscheidet, hat zusätzlich noch einen 30 kW (41 PS) starken Permanentmagnet-Motor statt des bisher hier eingesetzten Induktionsmotors mit 5,3 kW (7 PS) an der Hinterachse.
Der zusätzliche Motor hat allerdings keine Auswirkungen auf die Systemleistung. Die bleibt so wie beim Fronttriebler. Dennoch zeigt sich der Allradler beim Fahren deutlich dynamischer und perfomanter in den Kurven. Der Heckmotor dient zudem als Generator für das regenerative Bremssystem. Dadurch lässt sich mehr kinetische Energie, die beim Bremsen oder Verzögern entsteht, in der Hybridbatterie speichern. Lexus setzt hier erstmals einen Lithium-Ionen-Akku mit 60 Zellen und 222 Volt ein, der die bisherige Nickel-Metallhydrid-Batterie mit 180 Zellen und 216 Volt ersetzt.
Nach der WLTP-Norm verbraucht der Fronttriebler 5,2 Liter für die 100-Kilometer-Distanz. Bei der Allradvariante sind es 5,7 Liter. Wir waren mit dem über beide Achsen angetriebenen Lexus UX 300h unterwegs und haben bei durchaus flotter Fahrweise 6,4 Liter als Wert erfahren. Während der Fahrt betont das auf Komfort ausgelegte Fahrwerk den Premium-Anspruch des kompakten Crossover. Im Passagierabteil bleibt es erfreulich leise.
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