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MG4 XPower: Jetzt kommt der Fahrspaß

MG Motor bringt mit dem MG4 Electric XPower eine Sportversion des erfolgreichen Kompakten. Wir haben sie ausprobiert.

Gut 8.000 Exemplare des kompakten Stromers MG4 wurden seit dessen Start im Herbst vergangenen Jahres bis Ende Juli in Deutschland neu zugelassen. Eine Zahl, von der beispielsweise die Konkurrenten Aiways oder Nio nur träumen können. MG ruht sich nicht auf seinem Erfolg im ersten Anlauf aus, sondern schiebt jetzt neben einer Version mit größerem Akku auch noch eine Sportversion nach, einen klassischen Hot Hatch. Also einen sportlichen Kompaktwagen mit reichlich Leistung für einen Mix aus Nutzwert und Fahrspaß.

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Die Preispalette des MG4 XPower beginnt bei 47.000 Euro. Fotos: MG Motor

Beim MG4 Electric XPower, den man ab 47.000 Euro schon bestellen kann, bringt das rein äußerlich nur marginale Änderungen mit sich. Im direkten Vergleich erkennt man etwa die speziellen 18-Zoll-Felgen, orangefarbene Bremszangen, polierte Zierelemente und die serienmäßige Lackierung in mattem Hunter Green mit schwarzem Dach. Innendrin ist der Einsatz von reichlich Alcantara ein Indiz für die Sportversion. Aber was sind schon Äußerlichkeiten? Das technische Innenleben und das, was es zu leisten vermag, sind beim XPower wesentlich interessanter.

Ab 47.000 Euro

Und in der Tat tut sich eine Menge, wenn man die Systemleistung von 320 kW/435 PS aus je einem Motor auf der Vorder- und Hinterachse in Schwung bringt. Dank Allradantrieb hat der 1,8-Tonner keinerlei Mühe, seine bis zu 600 Newtonmeter (Nm) Drehmoment schlupffrei auf die – im konkreten Fall staubtrockene – Straße zu bringen. Ansatzlos sprintet der China-Sportler los, reißt laut MG im Idealfall in 3,8 Sekunden die 100er-Marke und strebt bei Bedarf druckvoll bis zur abgeregelten Spitze von 200 km/h. Mit einer kleinen Einschränkung: Bei rund 190 Sachen kündigt eine kurze Zugkraftunterbrechung schon mal das baldige Ende des Beschleunigungsvorgangs an. Zumindest beim noch nicht ganz dem Serienstandard entsprechenden Testwagen.

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Bestellen kann man den MG4 XPower schon.

Knackiger abgestimmt

Bis auf eine etwas langsam reagierende Software merkt man dem Vorserienmodell im jägergrünen Kleid allerdings keinerlei Defizite an, auch nicht dem Fahrwerk. Auf adaptive Lösungen hat man bei MG wohl aus Kostengründen verzichtet und lediglich die vorhandenen Systeme rundum ein bisschen schärfer und knackiger abgestimmt und dem E-Sportler an allen vier Rädern eine aktive Antriebsmoment-Verteilung, also ein Torque Vectoring, spendiert. Das Ergebnis überzeugt, auch in sehr schnellen Kurven, beim schnellen Einlenken oder beim abrupten Verzögern liefert der XPower-MG4 eine mehr als ordentliche Leistung ab. Und auch im „Normalbetrieb“, beim Cruisen auf der Landstraße oder beim akkuschonenden Autobahn-Trip mit um die 120 Sachen gibt es nichts zu meckern.

395 Kilometer Reichweite

Apropos Akku: Der XPower hat die mittlere von künftig drei zur Wahl stehenden Batterien eingebaut, also die mit einer Nettokapazität von 61,7 kWh. Den WLTP-Normverbrauch gibt MG mit 18,7 kWh je 100 Kilometer an, die Reichweite mit 395 Kilometern. In der Realität dürften Werte um die 25 kWh und um die 300 Kilometer realistisch sein – das zeigte schon die nicht übertrieben sportliche, aber durchaus dynamisch absolvierte Testfahrt.

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Die Bedienlogik des Infotainments lässt sich schnell erfassen.

Uneingeschränkte Alltagstauglichkeit spielte bei der Entwicklung des MG4 XPower eine wichtige Rolle, der Kompakt-Elektrowagen bietet wie seine schwächer motorisierten Baureihen-Kollegen gut Platz für vier, zur Not auch für fünf Passagiere. Der Kofferraum fasst zwischen 363 und 1.177 Liter, das ist nicht gerade üppig. Bei einer kleinen Überarbeitung hat MG jüngst auf Kritik aus Europa reagiert und beispielsweise neben einer dritten Kopfstütze auch noch einen Heckscheibenwischer installiert.

Auf Kritik reagiert

Die Bedienung des Infotainmentsystems lässt sich relativ einfach erlernen, Shortcuts etwa zur Klimatisierung und physische Tasten unter dem Display erleichtern die Sache. Die Sitze wirken bequem und geben ordentlichen Halt. Und die im Innenraum verwendeten Materialien würden auch in Deutschland produzierten E-Autos dieser Preisklasse gut anstehen. 46.990 Euro verlangt MG für die XPower-Version, das sind 5.000 Euro mehr als für den MG4 Luxury mit 150 kW/204 PS und 435 Kilometern Normreichweite. Rudolf Huber/SP-X

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Zur Not kann man im MG4 XPower auf zu fünft fahren.

MG4 Electric XPower – Technische Daten:

Fünftürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse; Länge: 4,29 Meter, Breite: 2,06 Meter (mit Spiegeln), Höhe: 1,52 Meter, Radstand: 2,71 Meter, Kofferraumvolumen: 363 – 1.177 Liter.

Zwei Elektromotoren, Allradantrieb, Automatik, Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie mit 64 kWh, Gesamtleistung 320 kW/435 PS, maximales Drehmoment: 600 Nm bei 1.000 – 3.500 U/min, 0 – 100 km/h: 3,8 s, Vmax: 200 km/h (abgeregelt), WLTP-Reichweite: 385 km, WLTP-Normverbrauch: 18,7 kWh, DC-Schnellladen (bis zu 140 kW) 10 – 80 %: 26 min., Effizienzklasse: A+, Preis: ab 46.990 Euro (vor Abzug der Umweltprämie).

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