Lastenräder

Neue Lastenräder: Für jeden etwas

Lastenräder werden immer zahl- und facettenreicher. Wir haben uns fünf Modelle für verschiedene Ansprüche angesehen.

Wer an Lastenräder denkt, hat meist ein oder zwei typische Vertreter des Segments vor Augen. Doch die Gepäckspezialisten werden angesichts der unvermindert hohen Nachfrage zunehmend verspielter, variantenreicher, exotischer und durchdachter. Hier fünf ganz unterschiedliche Cargobike-Typen, die sich auf zum Teil recht eigenwillige Weise dem Transport-Thema genähert haben.

Das günstige Multitalent

Das Preisgünstige: Elops R500E von Decathlon. Foto: Decathlon

Mit dem 2.900 Euro teuren Elops R500E hat Decathlon ein relativ günstiges E-Cargo im Programm. Dennoch bietet das Longtail eine umfangreiche Ausstattung. Vorne wirkt es wie ein City- oder Trecking-Bike mit 26-Zoll-Vorderrad und Federgabel. Das tieferliegende Heck mit kleinem 20-Zoll-Rad geht deutlich in die Verlängerung. Während sich ein Frontgepäckträger für den Transport kleinerer Taschen eignet, kann der mit maximal 80 Kilogramm belastbare XL-Heckträger große Gepäcktaschen, Transportboxen oder mit der optional erhältlichen Sitzbank auch Fahrgäste aufnehmen. Mit 208 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht schultert das 38 Kilogramm wiegende R500E bis zu 170 Kilogramm Last. Unterstützt wird der Fahrer von einem Heckmotor in Kombination mit 672-Wh-Akku, der bis zu 90 Kilometer Reichweite erlaubt. Die Ausstattung umfasst Fußstützen, Schutzbleche, LED-Licht, hydraulische Scheibenbremsen (Tektro), Hauptständer, Achtgang-Kettenschaltung, Frontkorb, Big-Ben-Plus-Reifen sowie ein LC-Display als Anzeige- und Bedieneinheit.

Der stämmige Reichweitenriese

Mit drei Akkus bietet das Aik von Cake bis zu 360 Kilometer Reichweite. Foto: Cake

Optisch wirkt das neue Cake Aik mit voluminösen 20-Zoll-Speichenrädern fast wie ein Kleinkraftrad. Tatsächlich handelt es sich um ein Mittelmotor-Pedelec mit modularem Alurahmen und tiefem Einstieg. Optional kann es mit Front- und Heckgepäckträger bestückt werden, die sich zur Montage von Taschen, Boxen, Körbe oder einen Beifahrersitz eignen. Als zulässiges Gesamtgewicht werden 200 Kilogramm angegeben. Abzüglich 35 Kilogramm Eigengewicht und fahrender Person bleibt also noch Spielraum für Zuladung. Das Aik kombiniert Pedal-Riemenantrieb mit Enviolo-Extreme-Automatik und einem 100 Newtonmeter leistenden Mittelmotor. Strom kommt aus bis zu drei 750-Wh-Batterien. Die maximal möglichen 2,25 kWh erlauben bis zu 360 Kilometer Reichweite. Zur Ausstattung gehören Schutzbleche, Mittelständer und hydraulische Scheibenbremsen mit Vierkolbensättel. Ohne Gepäcklösung kostet das Aik rund 6.500 Euro. Mit zwei Gepäckträgern und Lichtanlage werden 7.300 Euro aufgerufen. Das Topmodell mit drei Akkus und großem Heckträger liegt bei 9.140 Euro.

Das wendige Dreirad

Das Pony 2 von Black Iron Horse ist dank Hinterradlenkung besonders wendig. Foto: SP-X/Mario Hommen

Dreiräder gelten eigentlich als unhandlich. Doch dank Hinterradlenkung sind die Trikes von Black Iron Horse aus Dänemark erstaunlich wendig. Einstiegsmodell ist das rund 6.000 Euro teure Pony 2. Eine breite Vorderachse trägt hier die Cargobox, direkt dahinter sitzt der Fahrer mit Lenker, der ein 20 Zoll kleines Hinterrad über ein Gestänge steuert. Wer nach rechts fahren will, muss zwar den Lenker in die entsprechende Richtung drehen, doch richtet sich das Hinterrad dabei nach links. Das entsprechend etwas eigenwillige Fahrverhalten verlangt nach Eingewöhnung. Vor allem bei hohem Tempo in Kurven. Ist man langsamer unterwegs, erfreut das Dreirad mit extremer Wendigkeit. Angetrieben wird das gut zwei Meter lange und 44 Kilogramm schwere Pony von einem Shimano-Mittelmotor (E6100) in Kombination mit 418-Wh-Batterie. Zur Ausstattung gehören hydraulische Scheibenbremsen mit Parkbremsfunktion, Lichtanlage und Schutzbleche. Wichtigstes Detail ist die beim Pony 2 nach oben offene Cargobox aus recyceltem Kunststoff. Hier ist Platz für zwei kleinere Kinder. Alternativ gibt es eine Bestuhlung für ein größeres Kind oder eine geschlossene Transportbox. Die Boxen bieten 227 bis 380 Liter Stauraum, die Zuladung wird mit 120 Kilogramm angegeben. Der Fahrer darf zusätzlich bis zu 110 Kilogramm wiegen.

Das schicke Mini

Das Eins+ kann mehr Last als andere Qio-Modelle vertragen. Foto: Hatje

Wem das Pony zu groß und unhandlich ist, findet auch deutlich kompaktere Alternativen wie etwa das Stadt-Pedelec Eins von Qio, das nun in einer für Transportaufgaben optimierten Version Eins+ P-E erhältlich ist. Die neue Spielart zeichnet sich durch ein von 140 auf 180 Kilogramm erhöhtes Gesamtgewicht dank härterer Sattelstützen-Feder, spezieller Faltpedale und bis zu 150 Kilogramm belastbarem Sattel aus. Zusätzlich zum Standard-Heckträger, der bis zu 27 Kilogramm schweres Gepäck verträgt, bietet das Plus einen Frontgepäckträger mit Klickfix-Adapter, der bis zu 15 Kilogramm Last aufnehmen kann. Unterstützt wird der Fahrer vom Bosch-Mittelmotor Performance Line in Kombination mit 545-Wh-Akku, Riemenantrieb und Stufenlos-Nabenschaltung. Zur weiteren Ausstattung des rund 4.600 Euro teuren E-Bikes gehören Kiox-Display, hydraulische Scheibenbremsen, Schutzbleche, Seitenständer und eine Lichtanlage.

Das schicke Maxi

Ein echter Hingucker ist das außerdem geräumige Dreirad Mate.SUV. Foto: Zanzotti Industrial Design

Wiederum sehr groß und darüber hinaus auffallend schick gestylt ist Dreirad Mate.SUV mit variabel nutzbarer Frontbox. Zentrales Element ist ein wuchtiges Profil, das den hinteren einspurigen Antriebsteil mit dem zweispurigen Cargo-Bereich verbindet. Hinten befinden sich Sattelrohr und Tretlager mit integriertem Brose-Antrieb, der seine Kraft per Riemen ans 24-Zoll-Hinterrad mit Enviolo-Nabenschaltung leitet. 90 Newtonmeter Drehmoment versprechen kräftigen Schub, der Akku erlaubt bis zu 100 Kilometer Aktionsradius. Vorne rahmt das tragende Profil die 210 Liter fassende Cargobox, die auf einer breiten Lenkachse mit 20-Zoll-Rädern ruht. Wird die Cargobox mit Sitzbank ausgestattet, können hier Kinder mitreisen. Ein Dach schützt bei Regen. Zur Ausstattung gehören hydraulische Scheibenbremsen und 4G-Konnektivität. Im Sommer soll das Mate.SUV zum Preis von 6.500 Euro offiziell auf den Markt kommen. SP-X/Titelfoto: Chike

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