Opel Rocks-e

Opel Rocks-e: Das SUM

Mit dem Rocks-e bietet Opel jetzt ein elektrisch angetriebenes City-Mobil an. Man kann ihn schon mit dem Rollerführerschein fahren.

Vor gut einem Jahr hat Citroen den Ami vorgestellt. Ein elektrisch angetriebenes City-Mobil für zwei Personen mit Kunststoff-Karosserie und zwei Türen, das in Frankreich seither auch verkauft wird. Opel bietet jetzt unter dem Namen Rocks-e den baugleichen Zwillingsbruder des Ami an – für 7.990 Euro. Der elektrisch angetriebene City-Floh ist 2,41 Meter lang und ohne Außenspiegel 1,39 Meter breit. Die Reichweite soll bis zu 75 Kilometer betragen. Die Energie für den E-Motor liefert ein Akku mit einer Kapazität von 5,5 kWh. Die lässt sich in etwa 3,5 Stunden an der Haushaltssteckdose aufladen. Das dazugehörige drei Meter lange Kabel ist fest im Fahrzeug untergebracht und wird bei Bedarf einfach aus der B-Säule gezogen. Zum Stromtanken an einer öffentlichen Ladesäule bietet Opel gegen Aufpreis einen Adapter an.

Klasse Wendekreis

Opel Rocks-e
Der Opel Rocks-e darf mit dem Rollerführerschein bewegt werden.

Opel spricht beim 471 Kilogramm leichten Rocks-e von einem SUM. Eine Abkürzung für Sustainable Urban Mobility, also für nachhaltige städtische Mobilität. Und im urbanen Raum fühlt sich der Winzling so richtig wohl. Grund dafür ist außer den extrem kurzen Abmessungen der kleine Wendekreis von 7,20 Metern. Der Rock-e lässt sich leicht und locker durch enge Gassen manövrieren. Zudem schwimmt er mit seiner erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde prima im Stadtverkehr mit.

Auf der anderen Seite wird aber auch schnell klar, dass die Entwickler mächtig auf der Kostenbremse gestanden haben. Das fängt schon beim Geräuschpegel an. Abrollgeräusche sind ebenso deutlich zu hören wie das Surren des E-Motors oder auch der allgemeine Verkehrslärm. Auf Dämmung wurde nämlich komplett verzichtet. Ebenso auf Abstimmungskomfort beim Fahrwerk, das auch aufgrund des kurzen Radstands knallhart ist. Der Rotstifteinsatz wirkt sich zudem auf das für zwei Personen ausgelegte Passagierabteil des 1,52 Meter hohen Fahrzeugs aus.

Auf Dämmung wurde verzichtet

Der feststehende Beifahrersitz ist leicht nach hinten versetzt, um die Schulter- und Ellenbogenfreiheit zu verbessern. Hier dürfte der etwa 20 Zentimeter längere Smart als Vorbild gedient haben. Weit vorne im Fußraum ist eine Aussparung in der Größe eines Flugzeug-Trolleys. Die Trennung zur Pedalerie auf der linken Seite wird mit einem Netz erreicht. Wer am Steuer Platz nimmt, kann den Sitz zwar manuell verstellen, blickt aber ansonsten auf ein tristes Armaturenbrett, auf dem Armaturen allerdings sehr rar sind. Lediglich ein kleines Display ist vorhanden, um Tempo und Ladestand der Batterie anzuzeigen.

Opel Rocks-e
Erste Probefahrt mit dem Opel Rocks-e. Fotos: Opel

Rechts neben dem Lenkrad gibt es die Möglichkeit, ein Mobiltelefon in einer Halterung samt USB-Anschluss unterzubringen. Zudem sind hier noch drei Tasten für Warnblinker, Lüftung und Heizung. Klimaanlage oder Radio sind nicht vorgesehen. Die Wahltasten Tasten D, N und R für das Vorwärts- oder Rückwärtsfahren liegen links unten neben dem Fahrersitz. Gestartet wird der Motor mit einem Schlüssel. Ablagemöglichkeiten sind sowohl auf dem Armaturenträger als auch in den Türen sowie in einem Fach hinter den beiden Sitzen vorgesehen.

Seitenfenster: Gruß an die Ente

Serienmäßig ist ein Panorama-Glasdach verbaut. In Verbindung mit den großen Seitenfenstern bringt das jede Menge Licht ins Elektromobil. Apropos Seitenfenster. Die sind wie früher bei der legendären Ente von Citroen der Mitte geteilt und die untere Hälfte lässt sich nach oben klappen. Außergewöhnlich sind auch die Türen. Geöffnet werden sie jeweils über einen Druckknopf, zugezogen von innen über eine Schlaufe in Opel-Gelb.

Opel Rocks-e
Die Türen öffnen gegenläufig.

Zudem sind die beiden Türen aus Kostengründen baugleich. Die Beifahrerseite wird wie üblich geöffnet, auf der andere Seite sind die Scharniere an der B-Säule montiert, die Tür öffnet also gegenläufig. Ebenso baugleich sind außerdem bis auf Scheinwerfer (weiß) beziehungsweise Rückleuchten (rot) Front und Heck. Alles in allem besteht Rocks-e, der auf 14-Zoll-Rädern rollt, aus gerade einmal 250 Bauteilen. Dennoch hat Opel dem Rocks-e das charakteristische Gesicht der Marke verpasst. Seitenschweller und Karosserieverkleidungen sollen außerdem den robusten Auftritt des SUM betonten.

Zwei Ausstattungsvarianten

Außer der Basisversion bietet Opel den Rocks-e noch in den Ausstattungsversionen Klub und TeKno für jeweils 8.790 Euro an. Beide Varianten sind mit Radzierkappen im x-Design ausgerüstet und setzen an Fahrer- und Beifahrerseite mit vertikal verlaufenden schwarzen Zierstreifen sowie farblichen Akzenten zusätzliche Akzente. In Sachen Infotainment-Vorbereitung verfügen Rocks-e Klub und Rocks-e TeKno serienmäßig über den zentral auf der Mittelkonsole angebrachten Smartphone-Halter und DAT-Konnektivität. Auf Wunsch lässt sich der batterie-elektrische Stromer noch mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung für das eigene Smartphone ausstatten.

Die Sache mit der Sicherheit

Da das Mobil wie der Ami mit einer Leistung von sechs kW (acht PS) als Leichtkraftfahrzeug eingestuft wird, darf er bereits mit der Führerscheinklasse AM (Rollerführerschein) gefahren werden. Und den dürfen Jugendliche bereits ab 15 Jahren machen. Sicherheitsausstattungen wie Airbags, ABS oder ESP wie sie bei einem Pkw üblich sind, werden übrigens bei Leichtfahrzeugen nicht gefordert und entsprechend auch nicht eingebaut. Und auch eine staatliche Förderung fällt flach.

Opel Rocks-e – Technische Daten:

Zweitüriges Leichtkraftmobil mit elektrischem Antrieb; Länge: 2,41 Meter, Breite: 1,39 Meter, Höhe: 1,52 Meter, Gewicht 471 Kilogramm, Wendekreis 7,20 Meter, Antrieb mit einem Elektromotor, Leistung 6 kW/8 PS, Eingang-Automatikgetriebe, Batterie 5,5 kWh. Vmax: 45 km/h, max. Reichweite 75 km (WLTP).

Preis: ab 7.990 Euro.

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