Porsche Macan

Porsche Macan E: Zum Start zwei Varianten

Weltpremiere für den Porsche Macan E, der zunächst mit zwei Antriebsvarianten angeboten wird. Als Macan 4 und Turbo.

Weltpremiere für das zweite Elektromodell von Porsche, den Macan E. Lange angekündigt, erblickt nun das Stromer-SUV aus Zuffenhausen das Licht der Welt. Er wird in zwei Modellvarianten angeboten, als Macan 4 und als Turbo.

Widmen wir uns zunächst den wichtigsten Daten. Der Macan 4 kommt im Zusammenspiel mit der Launch Control auf bis zu 300 kW (408 PS) Overboost-Leistung, der Turbo schafft bis zu 470 kW (639 PS). Das maximale Drehmoment liegt bei 650 beziehungsweise 1.130 Newtonmetern. Damit schafft es der Macan 4 in 5,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, der Turbo benötigt 3,3 Sekunden. Die Spitzengeschwindigkeiten liegen bei 220 beziehungsweise 260 Kilometern pro Stunde.

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Der Turbo schafft den Sprint auf 100 km/h in 3,3 Sekunden. Fotos: Porsche

Beide Modelle sind mit Allradantrieb ausgestattet. Zum Einsatz kommen Permanenterregte Synchron-Elektromaschinen (PSM) der neuesten Generation. Eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Gesamtbruttokapazität von etwa 100 kWh ist im Unterboden verbaut. Bis zu 95 kWh davon können aktiv genutzt werden. Aufgrund der beim Macan E eingesetzten 800-Volt-Technik wird eine DC-Ladeleistung von bis zu 270 kW erreicht.

Macan E: Auf 80 Prozent in 21 Minuten

Porsche verspricht, dass die Ladedauer von zehn auf 80 Prozent an einer entsprechenden Schnellladesäule 21 Minuten beträgt. Vier Minuten soll es dauern, um Strom für 100 Kilometern in die Batterie zu leiten. Neu ist das so genannte Bank-Laden. Wenn die Ladesäule nur mit 400-Volt-Technik arbeitet, wird der Akku in zwei Teil-Batterien mit halber Nennspannung geteilt, die parallel geschaltet mit je 400 Volt geladen werden. Damit wird die Ladezeit beschleunigt. Der On-Board-Lader hat allerdings lediglich eine Leistung von 11 kW. Das bedeutet Ladezeiten von neun bis zehn Stunden an der heimischen Wallbox. Der Macan E hat übrigens zwei Ladebuchsen. Hinten links kann sowohl mit Wechsel- als auch Gleichstrom, hinten rechts ausschließlich mit Gleichstrom geladen werden.

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Der Innenraum.

Über die Rekuperation beim Bremsen können bis zu 240 kW zurückgewonnen werden. Ist die Schub-Rekuperation aktiviert, wird ähnlich einer Motorbremse moderat verzögert. Porsche aber setzt eher aufs Segeln. Geht der Fuß vom Beschleunigungspedal ohne zu bremsen, wird der Antrieb komplett abgeschaltet. So gleitet der Wagen ohne weiteren Stromverbrauch möglichst weit. Das Navigationssystem übernimmt bei der Routenberechnung hinsichtlich der Ladepunkte unter anderem sowohl Fahrstil als auch Streckenprofil. Die Leistung der Ladesäulen wird ebenso einbezogen.

Der Macan E unterscheidet sich optisch nur unwesentlich von der aktuellen Variante mit Verbrenner. Silhouette und Abmessungen sind ziemlich identisch. So ist der zweite E-Vertreter des Sportwagenherstellers etwa 4,79 Meter lang und samt Außenspiegeln 2,10 Meter breit. Allerdings rückt der Neuling etwas mehr als zwei Zentimeter näher an die Straße. Im Vergleich zum bisherigen Macan wurde der Radstand zudem um 86 Millimeter auf 2,89 Meter verlängert. Dementsprechend sind die Überhänge vorne und hinten kürzer.

Reichweite: Bis zu 610 Kilometer

Die Frontscheinwerfer sind zweigeteilt: Die flache obere Lichteinheit mit Vier-Punkt-Tagfahrlicht ist in die Kotflügel eingebettet. Das Hauptscheinwerfer-Modul mit optionaler Matrix-LED-Technologie ist etwas tiefer im Bugteil positioniert. Die ausgeprägten Schulterpartien lassen das Heck breiter und damit besonders muskulös wirken. Zum sportlichen Auftritt tragen zudem die 20 bis 22 Zoll großen Räder mit Mischbereifung und die rahmenlosen Türen bei. Trotz der unverkennbaren Ähnlichkeit mit dem Verbrenner-Vorgänger sind alle Bauteile des Macan E neu.

Bei dessen Entwicklung hatte das Thema Aerodynamik einen ganz hohen Stellenwert. Der Luftwiderstandsbeiwert von 0,25 hat laut Porsche in Verbindung mit einem adaptiven Heckspoiler, aktiven Kühlklappen vorne und flexiblen Abdeckungen am Unterboden positive Auswirkungen auf Verbrauch und damit Reichweite. Die soll laut WLTP-Wert mehr als 610 Kilometer beim Macan 4, um die 590 Kilometer beim Turbo betragen.

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Der Porsche Macan 4.

Wie der Audi Q6 etron, der ebenfalls 2024 seine Premiere feiert, basiert auch der Macan E auf der Premium Platform Electric (PPE). Porsche aber hat für den Macan E einen Performance-Hinterwagen entwickelt. Der Elektromotor ist dabei besonders weit hinten positioniert. Das sorgt für eine leicht heckbetonte Gewichts-Balance im Verhältnis von 48 zu 52 Prozent. Das wird es für den Audi so nicht geben. Die Stuttgarter haben schon immer betont, die sportlichste Variante im jeweiligen Segment anbieten zu wollen. Und da Porsche bei der Entwicklung der beiden Fahrzeuge die Federführung hatte, liegt die Performance des Macan eben über der des Audi.

Die Antriebskraft des Macan E wird je nach Bedarf um bis zu 100 Prozent auf eine der beiden Achsen des serienmäßigen Allradantriebs geleitet. Erstmals wird bei der E-Version der Baureihe eine Hinterachslenkung angeboten. „Das steigert die Agilität beim Herausbeschleunigen aus Kurven“, sagt Baureihenleiter Jörg Kerner. Dem Topmodell haben die Entwickler zudem serienmäßig Luftfederung und eine elektronisch geregelte Quersperre an der Hinterachse, das sogenannte Porsche Torque Vectoring Plus, spendiert.

Mehr Laderaum im Macan E

Im Innenraum verbaut Porsche beim Macan ein Bedien- und Infotainmentsystem, das weitestgehend sowohl dem des aktuellen Cayenne als auch dem des neuen Panamera entspricht. Dementsprechend liegt ein 12,6 Zoll großes, volldigitales Curved Display direkt in der Blickachse des Fahrers. Über die Lenkradbedienung lässt sich die Darstellung des Kombiinstruments sowie des erstmals verfügbaren, optionalen AR Head-Up Displays individualisieren.

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Porsche bringt den Macan in zwei Varianten.

Das Zentral-Display ist ein hochauflösendes, 10,9 Zoll großes Touchdisplay. Auf Wunsch gibt es auch im Macan E ein ebenfalls 10,9 Zoll großes Beifahrer-Display. Über das können Navigation oder auch Infotainment bedient oder sogar Streamingdienste genutzt werden. Aufgrund einer Folientechnik ist dieses Display vom Fahrersitz aus nicht einsehbar. Laut Porsche wurden die Sprachbedienung nochmals verbessert und die Smartphone-Integration von Apple CarPlay sowie Android Auto weiterentwickelt.

Die Elektrifizierung des Macan hat zur Folge, dass der Laderaum mehr Platz bietet. Das Volumen hinter der Rücksitzbank beträgt modell- und ausstattungsabhängig bis zu 540 Liter. Hinzu kommt der so genannte Frunk, ein zweites Ladeabteil unter der Fronthaube, mit 84 Litern. Gegenüber dem Vorgängermodell sind das insgesamt 127 Liter mehr. Wird die Rücksitzlehne komplett umgelegt, steigt das hintere Laderaumvolumen auf bis zu 1.348 Liter. Die maximale Anhängelast beträgt zwei Tonnen.

Und was kostet der vollelektrische Macan, der parallel zum Verbrenner-Macan in Leipzig vom Band läuft und von der zweiten Jahreshälfte an ausgeliefert werden soll? Der Macan 4 steht mit 83.993 Euro, der Turbo mit 114.576 Euro in der Preisliste.

Porsche Macan – Technische Daten:

Fünftüriger Elektro-SUV mit Allradantrieb und 800 Volt-Architektur; Länge: 4.78 m, Breite: 1.94 m, Höhe: 1.62 m, Radstand: 2.89 m. Kofferraumvolumen hinten 540 – 1348 Liter, Kofferraumvolumen vorne 84 Liter.

Elektroantrieb, 300 kW/408 PS, maximales Drehmoment 650 Nm, Automatikgetriebe, Lithium-Ionen-Batterie mit 100 kWh, Leergewicht 2.300 kg, Anhängelast 2000 kg, 0-100 km/h: 5,2 s, Vmax: 220 km/h, max. Reichweite 613 Kilometer (WLTP), Preis: ab 83.993 Euro.

Porsche Macan Turbo: Elektroantrieb, 470 kW/639 PS, maximales Drehmoment 1.130 Nm, Automatikgetriebe, Lithium-Ionen-Batterie mit 100 kWh, Leergewicht 2300 kg, Anhängelast 2000 kg, 0-100 km/h: 3,3 s, Vmax: 260 km/h, max. Reichweite 591 Kilometer (WLTP), Preis: ab 114.576 Euro.

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