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Setzt sich die Flatrate beim Fahrstrom durch?

Nicht wenige Nutzer hoffen auf Flatrate-Angebote beim Fahrstrom. Doch die dürften sich nicht durchsetzen, wie erste Entwicklungen zeigen.

Der Dschungel des Fahrstrom-Marktes stellt viele Nutzer vor Rätsel, vor allem jene, die sich frisch mit der Elektromobilität befassen. Etliche Anbieter, unterschiedliche Netzabdeckung, viele Tarife, die je nach Fahrprofil vorteilhafter sind als andere – und vor allem die Frage: Wie stelle ich sicher, dass ich auf einer Reise für das jeweilige Ladeangebot gerüstet bin? Und dann ist da noch die Tarif-Transparenz.

Keine Frage, die aktuelle Situation auf dem Fahrstrom-Markt ist maximal unübersichtlich. Nicht wenige E-Mobilisten hoffen denn auch auf die Lösung in Form von Flatrates, die auch auf dem Mobilfunkmarkt letztlich für Beruhigung gesorgt haben. Doch das dürfte eine Hoffnung sein, die sich nicht erfüllen wird; All-you-can-Charge-Angebote dürften auf absehbare Zeit keine ernsthafte Option sein.

Erste Anbieter haben Grenzen gesetzt

Seit einigen Monaten sind erste Ladeflatrates auf dem deutschen Fahrstrom-Markt zu bekommen. Erster Anbieter war das Start-up Elvah, mittlerweile sind weitere Unternehmen wie Jucr dazu gestoßen. Das Angebot ist jeweils ähnlich: Für einen festen monatlichen Betrag soll der Kunde an den Säulen teilnehmender Betreiber ohne weitere Kosten laden können. Typische Preise liegen zwischen rund 50 Euro (nur Wechselstrom-Laden) und 100 Euro (auch Gleichstrom-Laden).

Bei näherem Hinsehen gibt es aber einen Haken – das „Fair Use“-Gebot. Wer zu viel lädt, bekommt den Strom abgedreht. Zum Markstart sind solche Klauseln zu Werbezwecken oft noch weich formuliert und klingen wie ein Appell an die Vernunft, häufig werden die Bedingungen aber schon bald festgezurrt. Bei Jucr ist das monatliche Strombudget beispielsweise seit kurzem auf 450 kWh beziehungsweise auf eine Jahresfahrleistung von 30.000 Kilometern begrenzt. Elvah zieht die Grenzen bei 500 bis 1.000 kWh.

Die echte Flatrate dürfte zu teuer sein

Solche Limits sind nachvollziehbar und legitim. Eine echte Flatrate für Fahrstrom sind die Angebote so aber nicht. Verglichen mit Mobilfunk-Tarifen handelt es sich eher um so etwas wie eine Guthabenkarte. Viele Kunden hoffen allerdings eher auf ein Modell wie bei Netflix: Einmal zahlen und dann so viel gucken beziehungsweise tanken wie man will. Derartige Angebote dürften bei Fahrstrom jedoch auf absehbare Zeit für Anbieter zu teuer sein. Denn der Markt ist ein Flickenteppich aus unzähligen Ladesäulenbetreibern, mit denen jeweils einzelne Roaming-Abkommen geschlossen werden müssten. Und zwar solche, bei denen der Flatrate-Anbieter möglichst selten draufzahlt. Kaufmännisch ist das ein Alptraum. Vor allem für die eher kleinen Start-ups, die sich zunehmend auf dem „Flatrate“-Markt engagieren. Man sollte also eher nicht darauf hoffen, dass die Suche nach dem besten und günstigsten Tarif bald obsolet wird. HM/SP-X/Titelfoto: Volvo

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