Skodas Enyaq bekommt mit dem neuen Elroq einen kleinen Bruder. Das kompakte und rein elektrische SUV kommt im Frühjahr.
Wie der Enyaq steht auch der Elroq auf der MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns mit der 400-Volt-Ladetechnologie. Das Brüderpaar ist damit technisch also fast identisch. Doch der Elroq ist mit seiner Länge von 4,49 Metern um 17 Zentimeter kürzer als der Enyaq. In der Breite misst der 1.949 Kilogramm (Leergewicht) schwere Elroq 1,88 Meter, in der Höhe 1,63 Meter. Da beide Modelle aber einen Radstand von 2,76 Metern haben, gibt’s hinsichtlich der Platzverhältnisse im Innenraum so gut wie keine Unterschiede. Selbst auf der Rückbank, das zeigt eine erste Sitzprobe, ist reichlich Beinfreiheit vorhanden. Die Vordersitze sind schön geformt und sollten so auch einen guten Seitenhalt bei flotter Kurvenfahrt geben.
Das Volumen des Ladeabteils ist mit 470 Litern ebenfalls alles andere als klein. Werden die hinteren Lehnen vorgeklappt stehen sogar maximal 1.580 Liter zur Verfügung. Allerdings ist der Ladeboden dann nicht eben, sondern weist eine Stufe auf. Gegen Aufpreis gibt es unter dem dann höhenverstellbaren Kofferraumboden mehrere Staufächer für Warndreieck und Verbandskasten und anderen Kleinkram. Unter der Hutablage haben die Designer ein Netz fürs Ladekabel angebracht – eines von den vielen Simply-Clever-Details, für die Skoda bekannt ist. Dazu zählen nach wie vor der in der Tür versteckte Regenschirm oder der Eiskratzer, der nun seitlich im Inneren der Heckklappe seinen Platz hat. Außerdem sind eine Jumbo-Box mit Ablagefach und Tablet-Halter, eine Box mit Stauraum für die Fondpassagiere und klappbare Haken im Gepäckraum verfügbar.
Skoda Elroq: Netz fürs Ladekabel
Bei den Materialien setzt Skoda auf Nachhaltigkeit. Auf Wunsch sind die Cockpitelemente, Innenseiten der Türen und Sitzbezüge zu fast 80 Prozent aus recycelten Textilien, PET-Flaschen oder anderen Stoffen hergestellt. Vor dem Platz am Steuer haben die Designer ein fünf Zoll großes digitales Cockpit platziert, das mittig angesiedelte Infotainment-Touch-Display hat eine Größe von 13 Zoll. Direktwahltasten für unterschiedliche Assistenzsysteme, Fahrprofile, Warnblinker, Klimaautomatik sowie Scheibenheizung erleichtern das Bedienen. Das gilt leider nicht für die Lautstärkeregelung. Hier hält Skoda am Slider fest. Der ist schlichtweg unpraktisch. Doch die Lautstärke lässt sich auch am Multifunktionslenkrad verändern. Optional bietet Skoda ein Augmented-Reality-Head-up-Display für den Elroq an.
Optisch betritt Skoda mit dem Elroq ein komplett neues Terrain. Schließlich ist der kleine Stromer das erste Modell, das Skodas neue Design-DNA „Modern Solid“ auf die Straße bringt. Mit der Concept Studie Vision 7S hatten die Designer vor gut zwei Jahren bereits einen Ausblick auf den neuen Auftritt der Marke gegeben. Besonders ins Auge fällt die neu gestaltete Front. Statt des herkömmlichen Grills der Verbrenner-Varianten ziert das Gesicht jetzt ein großes Technik-Element aus dunklem Glas. Untergebracht sind darin alle notwendigen Sensoren sowie die Frontkamera.
Und auch die Scheinwerfer sind – obwohl die Vieraugen-Grafik im Prinzip beibehalten wurde – komplett neu gezeichnet. Das Tagfahrlicht leuchtet jetzt aus einer schmalen Leiste, die sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt. Standlicht und Blinker sind hier an den beiden Enden ebenfalls untergebracht. Die LED-Abblend- und Fernlicht liegen darunter. Die Spitzenversion stattet Skoda mit Matrix-Technologie aus.
Elroq: Vier Versionen zum Start
Die Außenhaut des Elroq haben die Designer betont glattflächig gehalten. Lediglich Kunststoffbeplankungen an den Türen und Radhäusern treten etwas markant hervor und sollen vor Schäden bei leichten Remplern schützen. Und auch die Türgriffe sind nicht versenkt, sondern haben nach altem Muster eine Bügelform. Das Dach fällt nach hinten leicht ab und wird mit einem kleinen Spoiler über das Heckfenster hinaus verlängert. Die fast senkrecht gehaltene Kofferraumklappe reicht weit nach unten, bietet so eine recht große Öffnung für das Ladeabteil.
Der cW-Wert von 0,26 resultiert aus einer Vielzahl von aerodynamischen Details. Hierzu zählen die speziell ausgeformten Außenspiegel ebenso wie die aktive Kühlerjalousie hinter der Frontschürze. Sie öffnet sich automatisch, um das Batteriesystem zu kühlen. Besteht weniger Kühlbedarf, bleibt sie geschlossen und senkt auf diese Weise den Luftwiderstand. Luftleitbleche an den Radhäusern minimieren die Lücken zwischen Frontschürze und Vorderrädern. Die 19 bis 21 Zoll großen Leichtmetallräder sind ebenfalls auf Aerodynamik getrimmt.
Vom Start weg wird Skoda den Elroq mit einer breiten Angebotspalette als 50, 60, 85 und 85x anbieten. Die Bezeichnungen stehen für die drei unterschiedliche Akkugrößen mit 55 (netto 52), 63 (netto 59) oder 82 (netto 77) kWh. Die Einstiegsvariante mit dem kleinen Akku wird von einem 125 kW/170 PS starken E-Motor über die Hinterachse angetrieben. Ebenfalls mit Heckantrieb rollt der Elroq 60 an. Hier leistet die E-Maschine maximal 150 kW (204 PS). Die Reichweite wird mit etwas mehr als 400 Kilometern angegeben. Beide Versionen schaffen als Höchstgeschwindigkeit 160 Kilometer pro Stunde.
Bis zu 560 Kilometer Reichweite
Tempo 180 ist für die beiden stärksten Varianten, den 85 und den 85x mit Allradantrieb machbar. Dem Elroq 85 – Reichweite mehr als 560 Kilometer nach der WLTP-Norm – haben die Techniker einen 210 kW (286 PS) starken Heckmotor verpasst. Der 85x hat zusätzlich einen Frontmotor, was zu einer Gesamtleistung von und 220 kW/300 PS führt. Die beiden Topvarianten des Elroq kommen auf ein maximales Ladetempo von 175 kW. Beim 50 sind es 145, beim 60 dann 165 kW. Um die 28 Minuten soll es dauern, um den Energiegehalt des großen Akkus von zehn auf 80 Prozent zu bringen, 25 Minuten gibt Skoda für die beiden kleineren Batterien an. Das Laden an der Wallbox erfolgt mit 11 kW.
Eine Vielzahl von Assistenzsystemen – entweder in Serie oder als Option – können Frau oder Mann am Steuer unterstützen. Der serienmäßige Frontradarassistent umfasst außer vorausschauender Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie City-Notbremsfunktion auch den Abbiegeassistent inklusive Ausweichunterstützung. Für Sicherheit im Falle eines Unfalls sorgen bis zu neun Airbags. Fahrer- und Beifahrerairbags, Kopfairbags, Seitenairbags vorn sowie ein mittiger Airbagvorhang zwischen den Vordersitzen gehören zur Serienausstattung; Seitenairbags hinten stehen optional zur Wahl.
Schon zum Start bietet Škoda den Elroq auch als Sportline-Version für den 50, 60 und 85 an. Schwarze Karosserieakzente und größere Räder kennzeichnen den Auftritt dieser Designlinie. Beim Elroq 85 sorgen gleichzeitig das tiefergelegte Sportfahrwerk und die Progressivlenkung für ein noch dynamischeres Fahrverhalten.
Der Einstiegspreis für den Elroq liegt bei 33.900 Euro.
Add a Comment