Taycan_software_update

Neue Software für den Taycan

Taycan-Fahrer aufgepasst: Porsche bietet ein umfangreiches und kostenloses Software-Update an. Damit werden die seit 2019 gebauten Fahrzeuge auf den Stand der Fahrzeuge des Modelljahrgangs 2023 gebracht, die in diesen Tagen ausgeliefert werden.

Der genaue Umfang des Updates und die Dauer des Werkstatt-Aufenthalts richten sich nach dem konkreten Software-Stand des jeweiligen Taycan. „Je älter das Fahrzeug ist, umso mehr Verbesserungen und Neuerungen werden aufgespielt. Generell sollte aber mit einem Tag Werkstattaufenthalt gerechnet werden“, sagt Kevin Giek, Leiter der Taycan-Baureihe. Die dabei zu übertragende Datenmenge sei so umfangreich, dass eine Aufspielung Over the Air (AOT) nicht möglich sei, fügt er hinzu. Unabhängig von Fahrzeugalter, Motorisierung und Karosserie könnten aber sämtliche Modellvarianten von dem Update profitieren. Die Verbesserungen aufgrund der aktuellsten Software haben Einfluss auf Antrieb, Thermomanagement, das Communication Management und Porsche Connect, Assistenzsysteme und bietet die Freischaltung von bereits integrierten Funktionen auch nach dem Kauf. Auch die Möglichkeiten der AOT wurden ausgebaut.

Höhere Reichweite

Antriebstechnisch treffen die Verbesserungen die Modelljahre 2020 und 2021. Hier wird bei den Allradmodellen im Teillastbereich in den Fahrmodi „Normal“ und „Range“ der vordere Elektromotor nahezu vollständig abgekoppelt und stromlos geschaltet. Beim Segeln und im Stillstand sind beide Achsen frei von Antriebsmomenten. „Der elektrische Freilauf verringert die Schleppverluste und vergrößert die Reichweite“, erklärt Giek. Die Allradanzeige sei jetzt als Energieflussanzeige im Zentraldisplay dargestellt. Dadurch könne er aktuelle Betriebszustand der Antriebe leichter erkannt werden. Auch die Rekuperationsstrategie wurde laut Taycan-Chef Giek optimiert. „So wird jetzt die Auto-Rekuperation-Einstellung beibehalten, auch wenn der Fahrer das Fahrprogramm wechselt.“

Mehr Reichweite und nochmals kürzere Ladezeit verspricht der Baureihen-Leiter mit der verbesserten Software ebenfalls für die Modelljahre 2020 und 2021. „Eine bessere Konditionierung der Batterie speziell bei niedrigen Außentemperaturen ermöglicht es, dass der Taycan insgesamt häufiger und über einen breiteren Bereich der Ladestände des Akkus (SoC) schnellgeladen werden kann. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Abwärme der Elektrokomponenten noch stärker als bisher für die Temperierung der Batterie genutzt.“ Das komme der Reichweite zu Gute. Für das Basismodell der Limousine könne das im Vergleich zu den ersten ausgelieferten Modellen im reinen Stadtverkehr – jetzt laut Porsche maximal 630 Kilometer – ein Plus von bis zu 50 Kilometern bedeuten.

Umfangreich sind die Auswirkungen des Updates zudem auf das Infotainment- und Navigationssystem. Das gilt außer für die Modelljahre 2020, 2021 auch für die bis Mitte Februar 2022 produzierten Fahrzeuge. Hier wurde vor allem die Sprachbedienung optimiert und die Spotify-App integriert. Android Auto ist nun kabellos verfügbar. In der Navigation können Ladestationen nach Leistung gefiltert und ausgewählt werden. Bei sämtlichen Taycan vor Modelljahr 2023 ist die On-Board-Betriebsanleitung zudem jetzt auch über die Sprachsteuerung zu nutzen.

Nachrüstung auf eigene Kosten

Bei den Assistenzsystemen hat die überarbeitete Software jetzt beispielsweise Einfluss auf die Sensoren des Parkassistenten, da diese mit einer größeren Reichweite arbeiten. Auf der Suche nach freien Parkplätzen ist das System nun in der Lage, kleinere Lücken als bislang anzubieten. Sämtlichen Taycan der Modelljahre 2020, 2021 und 2022 profitieren davon ebenso wie davon, dass auf Wunsch beispielsweise die schlüssellose Öffnungsfunktion (Komfortzugang) von Türen und Heckklappe auch noch nach dem Kauf aktiviert werden kann.

Nachträglich aufrüsten lassen sich die Taycan-Modelle neuerdings auch mit einem 22-kW-Onboard-Lader. Serienmäßig ist eine 11-kW-On-Board-Lader verbaut. Mit bis zu 22 kW Ladeleistung lädt die stärkere Variante die Batterie nicht nur wesentlich schneller. In Europa und Nordamerika ist mit der Nachrüstung zudem die Freischaltung der Plug & Charge-Funktion verbunden. Sie ermöglicht Laden und Bezahlen ohne Karte oder App. Sobald das Ladekabel eingesteckt ist, kommuniziert der Taycan verschlüsselt mit der Plug & Charge-fähigen Ladestation. Anschließend starten Lade- und Bezahlvorgang automatisch. Diese Nachrüstung erfolgt allerdings auf eigene Kosten, kann jedoch mit dem Werkstatt-Aufenthalt für das Software-Update verknüpft werden. Dann müssen aber wohl insgesamt zwei Werkstatttage eingeplant werden, da der Umbau etwa sieben Arbeitsstunden in Anspruch nimmt und vor dem Software-Update erfolgen muss. Die Kosten für die Aufrüstung liegen bei etwa 3.000 Euro plus Mehrwertsteuer. WS/Titelfoto: Porsche

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