Natrium-Akkus

Wie umweltfreundlich sind Natrium-Akkus?

Eine Studie der Chalmers Universität hat sich mit der Ökobilanz von Natrium-Akkus beschäftigt. Mit positiven Ergebnissen.

Derzeit noch wenig Beachtung findet die Natrium-Ionen-Batterie, da sie noch nicht in Serienautos angekommen ist. Doch gerade für Kleinwagen könnte sich die Speichertechnologie geradezu anbieten: Anstelle von Lithium-Verbindungen ist bei der neuen Batterie Natrium für das elektrische Potenzial zuständig, das macht die Natrium-Akkus vor allem günstig, auch wenn sie derzeit noch nicht ganz die Energiedichte von Lithium-Zellen mitbringen (160 zu 200 Wh je kg).

Doch was ist mit der Ökobilanz des Natrium-Akkus? Hierzu gibt es nun eine Studie der schwedischen Chalmers University of Technology. Demnach haben Natrium-Ionen-Akkus in etwa die gleichen Auswirkungen auf das Klima wie ihre Lithium-Ionen-Pendants, wie das Branchen-Medium „electrive.net“ berichtet. Natrium-Akkus, bei der Kochsalz und Biomasse aus der Waldindustrie die wichtigsten Rohstoffe ausmachen, bieten aber den großen Vorteil, dass keine Gefahr besteht, dass die Rohstoffe ausgehen. Denn: Natrium ist eine sehr häufig vorkommende Substanz, die in gewöhnlichem Natriumchlorid enthalten ist.

Natrium-Akkus: „Viel besser als Lithium-Batterien“

„Wir kamen zu dem Schluss, dass Natrium-Ionen-Batterien viel besser sind als Lithium-Ionen-Batterien in Bezug auf die Auswirkungen auf die Mineralressourcenknappheit und das Äquivalent in Bezug auf die Klimaauswirkungen. Je nachdem, welches Szenario man sich anschaut, landen sie zwischen 60 und etwas mehr als 100 Kilogramm Kohlendioxidäquivalente pro Kilowattstunde theoretischer Stromspeicherkapazität, was niedriger ist als bisher für diese Art von Natrium-Ionen-Batterie. Es ist eindeutig eine vielversprechende Technologie“, sagt Rickard Arvidsson, Associate Professor für Umweltsystemanalyse bei Chalmers.

BYD Seagull
Der BYD Seagull fährt in China mit Natrium-Akku. Fotos: BYD

Auch produktionstechnisch und geopolitisch gesehen seien Natrium-Ionen-Batterien eine Alternative, die den Übergang zu einer fossilfreien Gesellschaft beschleunigen können. „Batterien, die auf reichlich vorhandenen Rohstoffen basieren, könnten geopolitische Risiken und Abhängigkeiten von bestimmten Regionen verringern, sowohl für Batteriehersteller als auch für Länder“, so Rickard Arvidsson, Professor für Umweltsystemanalyse bei der Universität.

So fährt beispielsweise seit dem Sommer der BYD Seagull in China mit einem Natrium-Akku. Zudem unterzeichneten kürzlich BYD und Huaihai einen Vertrag zum Bau eines Werks für Natrium-Ionen-Batterien in China mit einer Jahreskapazität von 30 GWh. Auch das chinesische Startup Zoolnasm plant in 2024 den Einstieg in die Produktion. In Europa hat bisher nur der schwedische Batteriezellen-Hersteller Northvolt seinen Einstieg in das Geschäft mit Natrium-Ionen-Batterien angekündigt.

Die Studie ist eine prospektive Ökobilanz von zwei verschiedenen Natrium-Ionen-Batteriezellen, bei denen die Umwelt- und Ressourcenwirkung von der Wiege bis zum Gate berechnet wird, d.h. von der Rohstoffgewinnung bis zur Herstellung einer Batteriezelle.

In diesen beiden Artikeln haben wir uns bereits mit der Natrium-Batterie beschäftigt:

https://www.dmt-puls.de/news/erobert-der-natrium-akku-die-e-kleinwagen/

https://www.dmt-puls.de/news/revolutioniert-die-natrium-batterie-die-e-mobilitaet/

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *