BYD Seagull

BYD Seagull: Der Traum vom günstigen Stromer

Ein elektrischer Kleinwagen für rund 10.000 Euro? Das dürfte trotz der chinesischen E-Auto-Flut ein Wunschtraum bleiben.

In den vergangenen Tagen und Wochen tönte der Ruf nach günstigen Elektroautos immer lauter. Zumal die vielen chinesischen Hersteller auf der Automesse in Shanghai einige günstigen Neuheiten vorstellten und man derzeit in Deutschland selbst für einen kompakten (gut ausgestatteten) Stromer kaum unter 50.000 Euro zahlen muss. Einer der Vorzeige-Stromer in Shanghai war der BYD Seagull (Titelfoto), ein rund 3,80 Meter kurzen Elektro-Kleinwagen mit über 300 Kilometer Reichweite, der in China in der Basisversion für umgerechnet knapp über 10.000 Euro angeboten wird. Bereits 24 Stunden nach seiner Enthüllung auf der Shanghai Auto sollen laut „CarNewsChina“ mehr als 10.000 Bestellungen für den Fünftürer eingegangen sein.

10.000 Orders für den Seagull

Build Your Dreams (BYD) setzt beim Seagull auf ein Kleinwagen-typisches One-Box-Format. Dank eines 2,5 Meter langen Radstands dürften die bis zu vier Insassen gute Platzverhältnisse vorfinden. Im Fond gibt es einen durchgehend flachen Fahrzeugboden. Mit 1,54 Meter überragt das neue BYD-Modell konventionell angetriebene Kleinwagen um wenige Zentimeter. Dennoch ist im Unterboden Platz für eine wahlweise 30 oder 38 kWh große Batterie, die über 300 beziehungsweise 400 Kilometer Reichweite erlaubt. Die Kunden können zwischen zwei Antriebsvarianten mit 55 kW/75 PS oder 75 kW/102 PS wählen.

Im Cockpit dominiert ein 12,8 Zoll großer Touchscreen als Anzeige- und Bedieneinheit für Fahrzeugfunktionen und das Infotainmentsystem. Fahrrelevante Daten werden auf einem 5-Zoll-Screen hinterm Lenkrad angezeigt.

Nicht für Europa geeignet

BYD Seagull
Der BYD Dolphin kommt für etwa 30.000 Euro. In China kostet der die Hälfte. Foto: BYD

So weit, so gut. Leider sind die (Sicherheits-)Anforderungen an ein Auto in Europa höher – und das drückt auf den Preis. Zu einer möglichen Exportversion für Europa hat sich BYD nicht geäußert. Um die Zulassungsanforderungen der EU zu erfüllen, müsste der Autobauer nämlich auch einiges in die Sicherheitstechnik des in seiner Heimat spartanisch ausgestatteten Seagull investieren. Eine Europa-Version dürfte somit deutlich teurer als die nun vorgestellte China-Variante werden.

Wie das aussehen könnte sieht man am Beispiel des Dolphin, den BYD kürzlich vorgestellt hat. Der Kompaktwagen soll ab Sommer zu Preisen von vermutlich 30.000 Euro auch in Deutschland erhältlich sein (wir berichteten). In China kostet der Dolphin gut 15.500 Euro. Titelfoto: BYD

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