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E-Auto-Förderung: Nicht gleich durchdrehen!

Die E-Auto-Förderung endete dieser Tage abrupt. Doch das ist kein Grund für Weltuntergangsstimmung.

Ja, das Wegfallen der E-Auto-Förderung trifft einige Verbraucher. Und zwar jene, die ein E-Auto bestellt haben und dies erst in den kommenden Wochen und Monaten geliefert bekommen. Sie müssen auf die zuletzt ausgelobten 4.500 Euro verzichten, die der Staat versprochen hatte zuzuschießen. Das mag man als Vertrauensbruch ansehen, ist es wohl auch.

Und es stimmt, dass der Staat seine Bürger einmal mehr im Regen stehen lässt – wie zuletzt bei der Gebäudedämmung, als die Energiehaus-Stufe 55 plötzlich nicht mehr gefördert wurde. Und auch als der Ausstoß von CO₂ besteuert, aber das Geld nicht wie versprochen in Form eines Klimageldes zurückgezahlt wurde.

Und klar: Sofort tauchen aus allen Ecken Fachleute auf, die ein Horrorszenario für den E-Automarkt entwerfen und prognostizieren, dass das Ziel von 15 Millionen Stromer bis 2030 so niemals zu erreichen wäre. Das gestand auch ein Politiker der Ampel ein, der im Fernsehinterview (ARD Morgenmagazin) kleinlaut eingestand, dass seine Partei das Aus nicht eben befürworte.

E-Auto-Förderung: Es gab auch kritische Stimmen

Auf der anderen Seite gab es in der Vergangenheit auch kritische Stimmen zur E-Auto-Förderung. Sie sei nur ein Mitnahmeeffekt für Leute, die sich Neuwagen für hohe fünfstellige Summen leisten können – und dann noch zusätzliche Subventionen erhalten wie die bis 2030 für E-Autos ausgesetzte Kfz-Steuer, Fördermittel für Ladesäulen oder auch den Handel mit der sogenannten Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote).

Und bei Licht betrachtet gibt es einen weiteres – schwerwiegendes – Argument gegen die Förderung. Es liegt der Verdacht nahe, dass der Löwenanteil der Fördergelder – die bislang auf 10 Milliarden Euro taxiert werden – sowieso bei der Industrie landet, die eben die Preise der Fahrzeuge entsprechend ansetzt. Man denke nur an die Förderung von Wallboxen, als diese in 2021 mit 900 Euro bezuschusst wurden: Damals kostete eine solche mindestens 1.000 Euro. Heute bekommt man sie schon für unter 400 Euro.

Und so steht es zu erwarten, dass die Preise sich den neuen Gegebenheiten anpassen werden: entweder über größere Rabatte, gesenkte Preise oder die befristete Übernahme der 4.500 Euro durch den Hersteller. Eben dies zeichnet sich bereits ab: Nach Stellantis, Mercedes und Toyota gestern werden dieser Tage weitere Marken folgen.

Kein Grund also für Weltuntergangsstimmung. Titelfoto: pixabay

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