Importzölle

Importzölle: EU plant wohl bis zu 30 Prozent

Nach dem Schritt der USA, die Importzölle auf 100 Prozent zu erhöhen, dürfte Europa nachziehen. Allerdings nicht so krass.

Vor wenigen Tagen hat US-Präsident Biden angekündigt, die Importzölle auf chinesische Waren – vor allem Elektroautos – auf 100 Prozent zu erhöhen, um die eigene Wirtschaft zu schützen. Woraufhin China mit harscher Kritik reagiert und eigene Maßnahmen angekündigt hat. Eine europäische Reaktion steht noch aus, denn derzeit findet eine Antisubventionsuntersuchung statt, die am 4. Juli endet.

Doch die ersten Informationen sind bereits durchgesickert. Wie das Branchenportal „electrive.net“ heute meldet, dürften sich die europäischen Importzölle von derzeit 10 auf 25 bis 30 Prozent erhöhen. Das würde nicht nur Marken wie MG oder BYD beeinflussen, sondern auch andere in China gefertigte Elektroautos wie das Tesla Model 3, den BMW iX3 oder den Dacia Spring.

Fragen nicht ausreichend beantwortet

Die EU-Kommission hatte außerdem im April beklagt, dass die großen chinesischen Hersteller BYD, SAIC und Geely mehrere Fragen nach Transparenz bei Subventionen oder bei Lieferketten nicht ausreichend beantwortet hätten.

Die europäischen Staaten sind sich in Sachen Zöllen aber nicht einig. Befürworter der EU-Antisubventionsuntersuchung ist Frankreich. Deutschland dagegen hat sich sowohl in der Industrie als auch in der Politik gegen neue Zölle ausgesprochen. Das liegt daran, dass die französischen Autobauer vor allem im preissensiblen Klein- und Kompaktwagensegment vertreten sind, während Deutschland bei Handel und Produktion länger und enger mit China verknüpft ist als Frankreich; die gegenseitige Abhängigkeit ist höher. Titelfoto: Löck

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