Lkw-Verkehr

Lkw-Verkehr: Kein Geld für Wasserstoff

Lkw-Verkehr: Im Güterverkehr auf der Straße hat wohl der E-Antrieb die Nase vorn. Die Wasserstoff-Infrastruktur ist zu teuer.

Für die Wasserstoff-Infrastruktur im Lkw-Verkehr fehlt das Geld. Noch offene Anträge für die Errichtung von Wasserstofftankstellen und Elektrolyseanlagen im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie Phase II müssten daher abgelehnt werden, erklärt das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage des Parlaments.

Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln sei derzeit auch nicht absehbar, „ob ein weiterer Förderaufruf für die Errichtung von Elektrolyseanlagen veröffentlicht werden kann“. Wasserstoff-Mobilität sei jedoch weiterhin ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele, heißt es weiter.

Das Verkehrsministerium arbeite derzeit an einem Masterplan für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Verkehr, der Anfang 2025 vorliegen soll. Er führt Maßnehmen für die Verkehrsträger Straße, Schiene, Luftfahrt, Schifffahrt, für die Infrastruktur, die Zulieferindustrie sowie zum Thema Kraftstoffe auf.

E-Lkw: Der realistischste Weg

Dazu passt die Meldung von „Spiegel online“, dass der Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung in seinem Frühjahrsgutachten auf Elektro-Lkw setzt. Denn das sei der realistischste Weg, damit der Güterverkehr weniger klimaschädlich wird. Dafür müsste allerdings viel mehr in die Ladeinfrastruktur investiert werden, um Trucks unterwegs mit Strom zu versorgen.

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 21.790 Elektro-Lkw neu zugelassen, etwa 7,5 Prozent des gesamten Lkw-Markts, der weiterhin von Diesel dominiert wird. Nur 126 hingegen kamen mit Brennstoffzellen auf die Straße, die Wasserstoff als Energieträger für den Antrieb von Elektromotoren nutzen. Und ein einziger Truck fuhr mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor  vor.

EU: Neue Flottenziele für Lkw

Und natürlich spielt auch die europäische Politik eine Rolle. Und auch die scheint auf Elektroantrieb zu setzen. An diesem Montag haben die EU-Staaten final neue Flottenziele für schwere Nutzfahrzeuge beschlossen. Die Hersteller müssen dafür sorgen, dass die CO₂-Emissionen ihrer Fahrzeuge bis 2030 um 45 Prozent (statt bisher geplant 30 Prozent) sinken, bis 2035 um 65 und bis 2040 um 90 Prozent. Die Vorgabe ist also nicht ganz so streng wie das Verbrenner-Aus  für Autos, kommt dem aber nah. Mit welcher Technik die Industrie emissionsfrei wird, steht ihr frei. Praktisch läuft es auf Batterie oder Brennstoffzelle hinaus, allgemein wird der Beschluss vorwiegend als Schub für Batterie-Lkw interpretiert. Titelfoto: Daimler Trucks

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