Solarautos

Lightyear One: Der Stromer, der vieles anders macht

Der Lightyear One hat seine Stromfabrik an Bord. Und noch andere Maßnahmen sorgen dafür, dass der E-Flitzer hohe Reichweiten schafft.

Geht es bei Elektroautos um Reichweite, dann stets um die Größe des Akkus. Dass es auch anders geht und zusätzlich noch klimafreundlicher, zeigen ehemalige Studenten der TU Eindhoven. Beim Lightyear One handelt es sich um ein ambitioniertes E-Auto-Projekt, das sich dank Solaraußenhaut nicht nur selber Strom produziert; es verfügt außerdem noch durch einen sehr effizienten Antrieb. 2018 wurde das Konzept vorgestellt. Jetzt gibt es erste aussagekräftige Bilder vom Fahrzeug und einige neue Details zur 2021 verfügbaren Serienversion.

Nur 8,3 kWh Verbrauch

Aufhorchen lässt schon der Verbrauchswert von 8,3 kWh auf 100 Kilometer. Ein VW E-Up etwa konsumiert knapp 50 Prozent mehr; der Audi E-Tron 55 Quattro sogar das doppelte des Lightyear One. Dabei handelt es sich beim Lightyear One keineswegs um ein ultraspartanisches Micromobil. Im Gegenteil, denn mit über fünf Meter Länge erreicht die Limousine sogar Oberklasse-Niveau. Die stattliche Länge ist vor allem dem besonders aerodynamischen Design mit extralangem Heck geschuldet. Die Größe ermöglicht es, fünf erwachsene Fahrgäste und 780 Liter Gepäck aufzunehmen. Dank umlegbarer Rückbank kann das Gepäckabteil auf 1.700 Liter wachsen.

Reichweite: 725 Kilometer

Ebenfalls für geringe Energieverluste soll der aus vier Radnabenmotoren bestehende Antrieb sorgen, der eine Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 in zehn Sekunden erlaubt. Weitere Eckdaten zur Leistung als auch die Batteriegröße werden vorläufig nicht genannt, doch versprechen die Macher eine WLTP-Reichweite von 725 Kilometer, was in Kombination mit dem angegebenen Verbrauch und der zusätzlichen Solaroption eine Batteriegröße von 45 bis 60 kWh nahelegt.

Eigene Photovoltaikanlage an Bord

Neben der Möglichkeit, Strom aus dem Netz zu zapfen, können die Nutzer eines Lightyear One außerdem noch den Strom aus der in Motorhaube und Dach integrierten Photovoltaikanlage nutzen. Abhängig von Jahreszeit und Sonnenstand soll die tägliche Energieausbeute im Raum Frankfurt für 6 bis 37 Fahrkilometer reichen. An einer Haushaltssteckdosen kann er um über Nacht Strom für 400 Kilometer Reichweite tanken.

2021 sollen erste Kundenfahrzeuge das neugegründete Werk auf dem Automotive Campus im niederländischen Helmond verlassen. Mit großen Stückzahlen ist vorläufig nicht zu rechnen, denn der Preis wird bei 149.000 Euro liegen, was die Macher mit den hohen Stückkosten neuer Technologien begründen. Immerhin dürften die voraussichtlich niedrigen Energiekosten jährliche Einsparungen auf vierstelligem Niveau erlauben. HM/SP-X

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