Die britische Marke Norton lebt wieder auf und kündigt auf der EICMA sechs neue Modelle an. Den Anfang macht die Manx R.
Mit der indischen TVS Motor Group als neuen Eigner im Rücken soll die britische Motorradmarke Norton wieder aufleben. Sechs neue Modelle will der weiterhin in Solihull/England produzierende Traditionshersteller in nächster Zeit auf den Markt bringen. Den Auftakt markiert das supersportliche Modell Manx R, das nun auf der Eicma in Mailand (6. bis 9. November) Premiere feiert.

Die fordernd dreinschauende Manx mit Einzelsitz versteckt hinter ihrer enganliegenden Vollverkleidung einen 72-Grad-V4, der 152 kW/206 PS aus 1,2 Liter Hubraum schöpft. Die 130 Newtonmeter Drehmoment stehen bei bereits 9.000 Umdrehungen des bis über 11.000 Touren drehenden Motors an. Abgase entweichen aus einer unter dem Motor verlaufenden Auspuffanlage, deren seitliche Öffnung dank eines Verkleidungselements nahezu unsichtbar bleibt. 204 Kilogramm soll die Britin wiegen, was einer 1:1-Balance zwischen Leistung und Gewicht entspricht. Klassisch über eine mit Slipper-Kupplung und Quickshifter gerüstetes Sechsgang-Schaltung und Kette geht die Kraft an das einarmig geführte Hinterrad.
Norton Manx R: Alles vom Feinsten
Bei den Fahrwerkskomponenten setzt die Manx auf italienische Expertise. Die volleinstellbaren, semi-aktiven Federelemente kommen von Marzocchi, das leichte Hypure-Bremssystem mit vorne 33er-Schreiben steuert Brembo bei, während die auf Carbonrädern aufgezogenen Reifen, Diablo Supercorsa V4SP, von Pirelli stammen.
Das Elektronikpaket der Manx R umfasst unter anderem ein kurvenoptimiertes Tempomat-System, Traktionskontrolle mit Sechsachsen-Sensorik, Wheelie- und Slide-Control sowie ein schräglagenabhängiges ABS. Verschiedene Fahrmodi – von „Rain“ bis „Track“ – passen Motorleistung, Fahrwerk und Assistenzsysteme an Witterung und Einsatzzweck an. Hinzu kommen Anfahr- und Berganfahrhilfe sowie eine intelligente Schaltanzeige.

Über den 8-Zoll-Touchscreen mit Bluetooth lassen sich Smartphone-Funktionen, Musik und sogar eine GoPro-Kamera steuern; Fahrdaten können zudem mit Smartwatches synchronisiert werden. Komfort- und Sicherheitsfeatures wie Keyless-System, Tagfahr- und Begrüßungslicht, Wartungserinnerung, Live-Tracking sowie ferngesteuerte Wegfahrsperre und Diebstahlwarnung runden die üppige Ausstattung ab.
Anfang 2026 soll die Manx R verfügbar sein. Preise werden noch nicht genannt. Angesichts der Komponenten und der Technik scheint ein gehobenes Niveau vermutlich deutlich jenseits der 30.000 Euro wahrscheinlich. Mario Hommen/SP-X


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