Nissan setzt beim neuen Interstar vor allem auf die Elektroversionen. Die Long-Range-Variante soll 460 Kilometer weit kommen.
Nissan hat eine große Transporter-Reihe Interstar neu aufgelegt. Dabei setzt der japanische Autobauer vermehrt auf elektrische Antriebstechnik sowie Pkw-Komfort. Zugleich hält der Interstar dem Diesel die Treue, Nissan hofft allerdings, mit seinem Elektroangebot stärker als der Markt zu wachsen. Denn Nicolas Tschann, Direktor LCV bei Nissan Europe, glaubt an eine steigende Nachfrage nach Elektro-Vans. Seiner Einschätzung nach werden Kunden sich angesichts künftig steigender Spritpreise stärker für kosteneffizientere Antriebsalternativen wie Elektroversionen entscheiden. Auch die kommenden EU7-Regularien oder Einfahrbeschränkungen für Verbrenner in Innenstädte machen E-Vans interessanter. Zumal diese künftig größere Reichweiten als bisher bieten werden.
Beim Interstar stehen Kunden zwei E-Varianten zur Wahl. Normal Range heißt die Version mit 96 kW/130 PS starkem Antrieb sowie 40 kWh großer Batterie. Mit rund 200 Kilometer Reichweite empfiehlt sich dieser vor allem für den Nahverkehrsbereich. Sein On-board-Lader verträgt 7 kW, 11 kW sind optional. Gleichstrom kann mit bis zu 50 kW geladen werden. Für längere Strecken ist der Long Range gedacht, der einen 105 kW/143 PS starken Antrieb mit 87 kWh großer Batterie kombiniert, was den Aktionsradius nach WLTP auf 460 Kilometer vergrößert. Hier sind fürs Wechselstrom-Laden 11 kW Standard und 22 kW optional sowie bis 130 kW an Schnellladesäulen abrufbar. In 30 Minuten lassen sich so über 250 Kilometer nachtanken.
Aber Nissan wird auch künftig weiter die hohe Nachfrage nach Diesel-Transportern bedienen. Für den neuen Interstar stehen vier 2,0-Liter-Selbstzünder mit 77 kW/105 PS bis 125 kW/170 PS zur Wahl. Die Kraftübertragung erfolgt über ein konventionelles Schaltgetriebe oder eine neue 9-Gang-Wandlerautomatik von ZF. Die Diesel sollen effizienter als bisher sein. Als besten Verbrauchswert nennt Nissan 7,4 Liter auf 100 Kilometer. Bei den E-Versionen sind es 21 kWh.
Nissan Interstar: Laden mit 130 kW
Zur Effizienzsteigerung trägt unter anderem ein aerodynamisch optimiertes Design mit windschnittigen Außenspiegeln, Unterbodenverkleidung und einer deutlich geneigten Windschutzscheibe bei. Gegenüber dem Vorgänger soll die Luftwiderstandsminderung 20 Prozent betragen. Trotz Aerodynamik-Feinschliff lässt das neue Frontstyling mit markanter LED-Lichtsignatur den Insterstar wuchtig erscheinen, zumal er im Seitenprofil das segmenttypische Big-Block-Format bietet.
In der Fahrerkabine ist hingegen Pkw-Flair statt Lieferwagen-Tristesse angesagt. Nissan verspricht unter anderem wertige Materialien. Touchscreen und Bedienelemente in der Mittelkonsole sind fahrerzentriert ausgerichtet. Hinter dem in Höhe und Tiefe verstellbaren Lenkrad blickt der Fahrer auf ein digitales Kombiinstrument. Die Windschutzscheibe ist auf Wunsch beheizbar. Hinzu kommen zeitgemäße Konnektivitätslösungen und Sicherheitstechnik wie Notbremsassistent, Abstandstempomat, Müdigkeitswarner, Reifendruck-Kontrollsystem und Anhänger-Stabilisierungssystem.
Den neuen Interstar wird es in zwei Längen- (5,68 und 6,31 Meter) und zwei Höhenformaten (2,5 oder 2,75 Meter) geben. Das Ladevolumen reicht von 10,8 bis 22 Kubikmeter. Die E-Versionen bieten 1,6 Tonnen Nutzlast, die Diesel 2,0 Tonnen; das zulässige Gesamtgewicht der E-Version beträgt vier Tonnen. Allen Antriebsvarianten gleich ist eine Anhängelast von 2,5 Tonnen.
Der Vorverkauf des neuen Interstar startet im ersten Quartal 2024. Im Sommer folgt dann die Markteinführung. Auf alle Varianten gewährt Nissan 5 Jahre beziehungsweise 160.000 Kilometer Garantie. Auf die Traktionsbatterie gibt es sogar 8 Jahre/160.000 Kilometer. Der Einstiegspreis dürfte um 40.000 Euro liegen. SP-X
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